Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
981
Einzelbild herunterladen

1 Schlechte nachricht von dieſem Fluß bel den Alten.

n. cle e und Thurnhaͤuſers ungleiche berichte von demſelben. 1.

Ill. urſprung und Fortgang deßelben: Vorgeweſene aber eingegangene und nun wieder bewerkſtelligte

Won der Havel klaget Willichius, M daß ũſich die Alten um dieſen Fluß nicht bekuͤmmert, und die Neuere ihnen in gleichmaͤßiger nachlaͤßig­keit gefolget. Falſi ſunt veteres& Havelae nomine,& negligenti in parte boreali in­dagatione; eosque non fine contumelia recentigres ſecuti ſunt. Deſſen auch die Erdheſchreibungen, ſo vor hundert jah­ren und drüber hergusgekommen, gnug­ſam zengnäß geben können: ob man wohl

dennoch in den mittlern zeiten die Völker die­

ſer gegend nach dem namen dieſes Fluſſes Hevellos, und einen Pagum, oder landſtrich LHeyeldun genennet. S. oben 1. Th. IV. 6.11.1082 05) w,,

II. Faſt unerträglich aber und ganz falſch iſt, was der beruͤhmte Cluverius Germ. An­tig. L. III. c. 25 ſ. 101 erzehlet, daß die Ha­

vel ſich in die Pene und endlich bei der Inſel

Uſedom in die See ergieſſe. Havela rur­ſus per alia flumina atque lacus jungitur amni Pene, qui tandem in Pomerania con­tra inſulam Uſedom in lacus redditur ma­rinos. Thurnhauſer beſchweret{ich eben, falls, daß die meiſte neue Cofmographi den vurſprung derſelben bei Belitz zu fein melden, fo ſie doch, wie bewuſt, auf 16 gr0ſſe Teutſche vmeilen bon Belitz ihren urſprung hat, und wie fie die Habel von mittag Haben in die ymitternacht beſchrieben zuflieſſen, alſo iſt das vwiederſpiel, dann fie fleuſt Don mitternacht in den mittag. Piſon. VIlI. B. 90 Kap. ſ. 363. Aber er iſt doch auch auf Die Habel ſelbſt, und noch vielmehr auf das anwohnende Frauen immer übel zuſprechen; die Havel, ſpricht er, haͤlt in ihr nichts beſonders, ein ſiſchreich, ſchwer und ungeſund faul waſſer, davon etliche Weiber, die es trin­en gar boſe, ſcharfe und ingenhafte zun gen überkommen, den Leuten arges nachzureden; doch iſt das das beſte, ob­gleidie Narren und Thoren, die ſel­der nicht diel rügen, viel dat auf hal ten, und denen dieweil ſie ihrer art

56r Vierter Theil li Albth. Von den Flüſſen der Mark Vrandenb. ll Kap. 982

Das Il. Kapitte.

Von der Havel.

vereinigung mit der Oder; Potſtammiſcher Werber die Wubelitz; wird durch den Plauiſchen Kanal mit der Elbe vereiniget; einfluß in die Elbe mit veibehaltung feiner. farbe unvermenget mit dem , ,,.. IV. Benennung etlicher Flůͤße in der Mittelmark, fo ſich hinein ergießen. 44|!.

find, glauben, daß fromme ehrliebende qufrichtige Leute nichts weder auf der luͤgnerin, noch ihren vertheidigern halten. Was ſie ihm muͤſſen gethan haben, muß man dahin geſtellet fein laſſen. Es iſt aber vera

muhtlich, daß es ſolche geweſen, ſo an ſeinenr

groſſen vorgehen und verſprechungen kein ge­fallen getragen, und darin Patronen gefun­den, ſo zwar. den zeiten, da Thurnhauͤſer dieſes geſchriehen, und da er an dem Chur­fuͤrſtl. Hofe in anſehen war, keinen beifall mogen gehabt haben, und daher ihre erinne­

rungen vor unwarheiten muͤſſen fein gehalten worden. Der ausgang aber hat gezeiget, daß, wo es anders dieſe fache geweſen, fie als ehrliehende Kinder des Landes geredet, Thurn­haůſer aher ſelbſt bor feinen unwgrheiten ſich endlich ſchaͤmen, und das Land gar rauͤmen müſſen, wie wir in dem vorhergehenden IL. Th. Ill. Kap. 5. LI.. 940. geſehen. III. Wir wollen uns aber nicht weiter daran kehren, auch nicht an dem, was Thurn­hauͤſer noch an eben dem orte meldet, daß die Habel in dem Herzogthum Meklenburg nicht weit von Plauen entſpringen ſolle; ſin­temahl man heut zu tage bon ſolchem ort und urſprung nicht wiſſen will: dem wahren urſprung aber naͤher treten, und zwar nach erhaltener nachricht hon einer Hochadelichen in der gegend wohnenden Perſon und hand, daß fie nemlich in der Herrſchaft Stargard, dichte hei dem Dorfe Klatzeburg zwei meilen jenſeit Strelitz aus einem moraſtigen ort und hruche entſpringe, die man auch daſelbſt. uͤberſchreiten koͤnne, und iſt ein klein bruͤkgen Darüber, geleget, gehet von dar auf Weſen­burg in den See, welcher ſie ſchon ziemlich breit wieder abgiebet; und weiter auf Arns­berg, von dar eine halbe meile von Kraze­burg meilen wieder in einen See bei Stroſ­ſen, und treibet die erſte Muhle; von dar auf Prieport, ein der Hochfuͤrſtl, Meklen­burg Strelitzrſchen Herrſchafft zugehöriges Schloß; weiter auf Steinfort, und bon dar auf Fuͤrſtenberg, allwo fie ſich in ar me ber theilet,