Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
987
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987 Vierter Theil, 1 Abth. Von den Fluͤſſen der Marl Brandenb. n Cap.

ſeinen anfang nimmt, und bon dar durch den Ruppiniſchen See auch weiter nach Alt⸗Fri­

ſak, und ferner durch den nahe dabei liegen­den kleinen See, der Butz genannt, nach Einum und Fehrbellin zugehet, und mit dem neuen Nein ſo gleichfalls aus dem Ruppiniſchen See ſeinen anfang nimmt, und auf Fehrbellin zugehet, zuſammenfleußt, unterhalb Rino

(in die Habel ergeußt. Auſſer dieſem Rin

ein Fluß gleiches namens bei Gluͤkſtat in die Elbe fleußt, iſt aus dem Elbantiquariq be­

Fluß, entſpringet aus einem berge bei dem Dorfe Raͤgelin in dem Ruppiniſchen, und ob er wohl zu anfange klein iſt, ſo nimmt er doch nachgehends hon Dorf zu Dorf immer mehr zu, und treibet ſiehen Mahlmuͤhlen. Muß aber unterſchieden werden von. Temnitz, einem kleinen Fluß, welcher auf Saͤchſiſchen grund und hoden entſpringet, durch das Freibruch bei dem Dorf Nekkan vorbei fließt, und bei Brandenhurg in die Havel fallt. K 3. Die Doße wird in den alten Landkar­ten mehrentheils mit etwas veraͤnderten buchſtaben die Dorſe genannt: das Thea­trum Europaeum 1. Ill bei dem jahr 1636. nennet fie gar die Dorſche: Adamus Bre­menſis Doxam: ſunt& alii Slavorum po­Puli. qui inter Albiam& Oderam degunt, ſicut Heveldi, qui iuxta Haholam fluvium & Doram& c. d. bei der Havel und Doſſe; vder wann es Doxani heiſſen ſollte, fo waren es die Völker, ſo an der Habel und Doſſe woh­nen. Sie entſpringet zwiſchen Meienburg und Pribor)nnicht weit von dem Dorfe Maſ­ſow, Meklenburgiſchen gebiets, aus dem ſo­genannten und ſtrittigen Birkenbruch, ma­chet daſelbſt ein Fließ, welches zwiſchen den Freienſteiniſchen wieſen und dem Dorfe Gra­bow auf Wulfersdorf, und ferner zwiſchen verſchiedenen graͤnzen die Stat Witſtok, und zwar ein arm durch die Stat, der rechte Fluß aber um die Stat gehet, bereiniget ſich her­nach, nachdem ſie ſich um die Stat herum­gezogen an der ſeite, da das Koͤnigl. Amt lieget, mit der von der weſtſeite herkom,

menden Glinze und Klempenitz und treibet

allda die Borwerksmüßle,. gehet auch ferner

über etliche Dörfer auf Wuſterhauſen, Mul

kow und Neuſtat, welches Staͤtlein daher

abſonderlich Neuſtat an der Doſſe genennet (wird. Hier hat ſie ſich ehedem in einem ge

buͤſche ausgebreitet und einen unzuganglichen Nino bruch und motaſt gemacht. Aber der Prin den bei der Ruͤbehorſtiſchen Meierei dieſſeits Fehlgaſt in die Doſſe fallenden Bulchgraben von ſich laͤßt, und endlich ſich ohnweit Rino durch den bei Kiez und Pretzen gelegenen See

von Heſſen⸗ Homburg, dem dieſe gegend da; mahls zuſtãndig geweſen, hat die Doße durch

einen graben bor dieſem bruch vorhei auf den

ort, wo fie ietzo die maſchinen zu der ſehenz­

wuͤrdigen Spiegelmanufaktur treihet, los. aber iſt noch ein ander Fließ, ſo der kleine Rin genenner wird. Er kommt von der Dolgiſchen Schneidemuͤhle, gehet durch die Koͤpernikſche Schleuſe, und fällt. hej Zerni­kow in den groſſen Rin. Daß in Stormarn

und bald wieder in die wiederum bollflieſſen­de Doße gefuͤhret, und ſolchergeſtalt dem Fluß hieſelbſt gleichſam einen andern weg angewie­ſen, den ſie ſeit der zeit auch behalten, und nachdem fie ſich mit dem aus dem Rin her kommenden Bulchgraben vereiniget, ohnweit Havelberg bei Vehlgaſt in die Havel fällt,

; Ob e wohl ein kleiner Fluß iſt, ſo tritt er 2. Die Temnitz, ein kleiner Krebsreicher

doch manchmahl ſonderlich um Wittſtol, wo er durch einen grund flieſſet, aus den ufern; wie er dann ſonderlich 1740 wegen des bielen auf­gelaufenen eiſes ſich geſtaunet, hruͤllen wegge­riſſen, und die Mühlen und Daͤmme in gefahr geſetzet; auch A. 1743 im anfang des Auguſt vom regenwaſſer ſehr aufgeſchwollen, wieſen, garten und weide uͤberſchwemmet. Der bor­nemſte fiſch in der Doße iſt der Hecht, füh­ret auch ſchoͤne Krebſe., Beides hat zwar A. 1740 abgenommen: wie aber nach dem

groſſen winter ſich alles wieder erholet; ſo it kein zweifel, daß auch dieſer Jiſchfang wieder

in feine vorige wege gerahten. Sie fragt kleine ſchiffe und flöͤſſe, und muß mit dem FIließchen oder Bach Doße oder Muhre hei Oranienhurg nicht vermiſchet werden.

In die Doſſe ergieſſen ſich die Glinze und Gaͤgelitz. 1. Die Glinze, ſo bei Witſtok hin­einfällt, entſtehet in den Bleſendorfiſchen wie fer, allwo g ſpringe fein, die man auch die Ne­genſpringe heiſfet: gleichwwie bei der Stat Kopten in dem Fuͤrſtent hum Anhalt die

Siebenbrunnen. S. Anhalt. Hiſt. Ill. Th. V. B. I. Kap. 5. 22. ſ. 425. Dieſe Negen­ſpringe flieſſen zuſammen und machen ö. Fluͤßchen, ſo auf Sazke, Glinile und r bel, und folgend nach Witſtol gehet, vi

durch die Stat, und treibet allda eine Mühle gehet hernach wieder heraus, und ſtoßt. ter der Burg mit der herbeikommend h Doße zuſammen. Beide fein daſelbſt no ö nicht groß, aber tief, und Finnen zu bede

kung der Stat gute dienſte thun. Man; auch bei der Witſtokliſchen ſchlacht gel ö. wie viel den beiden ſtreitenden Heeren an.

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