Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
989
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ſen allda zuſammenſtoſſenden Fluͤſſen gelegen geweſen..

2. Das Fließ, oder nach der Landesſprache

das Fleut, die Gaͤgelitz oder Jaͤgelitz ent­ſpringet zwiſchen Grabow und Bantikow

bei dem H. Grabe, gehet uͤber einige oͤrter

auf einen pfuhl, das Schwarze waſſer ge­nannt, und faͤllt unweit Neuſtat in die Doße. Es troknet an einigen orten bisweilen ganz aus, und iſt eben nicht fiſch⸗ aber doch krebs­reich. A. 1740 iſt ſie durch einen am 10 Aug. gefallenen plazregen ſehr aufgeſchwol­len, und hat den wieſen und dem heu groſſen ſchaden gethan. Der Seen, welche in die­ſen Fluß gehen, wird hernach abſonderlich ge­dacht werden. B. Bei den waſſern, welche zur L. hand in die Havel fallen, iſt zuvoͤrderſt zugedenken der kleinen Havel, welche aus dem Templini­ſchen See fleußt, und bei einer Prieſter wieſe, der Poſſart genannt, in die groſſe Havel fällt: imgleichen eines arms, welcher bei Lie: benwalde aus der Havel austritt, und auf den Buch⸗ und Eichenwald bei Schoͤnbek und auf das Dorf Ruhlsdorf losfleußt und die Fluht genennet wird, wie deſſen in den Ber­nauiſchen Geſchichten wird gedacht werden. An eben dem ort Liebenwalde gehet auch der graben ab, die Furt oder Fuhre genannt, vermittelſt welcher die Havel mit der Fino und durch dieſe mit der Oder hat ſollen vers einiget werden; iedoch damahls nachgeblie­ben, unter S. ieztregierenden K. Maj. aber ins werk gerichtet worden; welches unten IV. Kap. XIX. S. gehöriger maſſen wird ange­fuͤhret werden. Die von der L. hand in die Havel hineinfallende Fluůͤſſe ſein hiernaͤchſt: 1. Die Spree, welche in folgendem Ka pittel beſchriehen iſt.; 2. In den gegenden von Trebbin erauͤget ſich ein kleiner Fluß die Nute oder Notte genannt, in welchen ſich verſchiedene kleine Flüge ergieſſen, ſo zum theil auch von Belitz und Treuenbriezen herunter kommen, und durch dieſe ebenfalls in die Havel gehen. Es iſt aber unſere gemeine Waßerbeſchreibung auf den Landkarten, und ſonſt wohl nirgends berwirreter, als eben bei dieſem und denen in ſelbigen ſich ergieſſenden Fluͤſſen; indem ſel­bige theils unrecht hergeleitet und zuſammen gefuͤhret, theils auch unrecht beniemet wer­den. Man leitet von Juͤterbok auf Treuen­briezen einen Jluß, und nennet ihn die Ada; febet auch das Stat gen Nie mek an demſelben: da doch die Ada ganz einen andern weg nimmt; und man zu Treuenbriezen bon keiner Ada IV. Theil der Mark, Siſt.

9 Vierter Theil, L2lbth. Von den Flüſſen der Marl Brandenb. N Kap. 990

weiß. Man findet auch wohl einen Fluß bei Treuenbriezen die Sar, und einen bei Belit die Nude genannt?! da doch dort keine Sar, und hier keine Nude vorhanden. Die urſach

ſolcher verwirrung ruͤhret wohl mehrentheils

daher, daß man im gemeigen reden die Waſ­fer und Flůſſe bei den Staͤten nicht mit ihrem eigenen namen, ſondern mit dem allgemeinen namen Fließ, Fleut, Baͤke, Bach beleget; wodurch dann der rechte namen nach und nach in vergeſſenheit geraͤht, die Fluͤſſe ſelbſt aber, wie die namen, deſto leichter verwech­ſelt worden. Mit welcher unrichtigen Waſ­ſerbeſchreibungen man ſich aber nicht laͤnger

aufhalten will.|

Es entſpringet aber die Nude hinter Juͤ­terbok auf dem hohen Fleming, und gehet durch das Amt Zinna auf Lulkenwalde und Waltersdorf, nimmt das Schoͤnfeldiſche Fließ zu ſich, fleußt auf Klieſtow und Treb­bin, allwo fie eine Muhle von 2 gaͤngen trei­bet. Von Trebbin laüft fie auf Klein⸗Beu­ten ein adeliches Dorf, und ferner in den

See bei J ö rgendorf und Groͤben, auch ei⸗. nem adelichen Dörfe der Herren von Schlab­

berndorf den Groͤbenſchen Kiez vorbei. Bald flieſſen 2 waſſer: das eine behaͤlt den namen Nude; das andere, wird nun die Sara ge­nennet. Dieſe heide Fluͤſſe machen bei dem Dorfe Groͤben eine inſel, worauf die ſoge­nannte Kiezerfiſcher, und derſelben A. 1713 ſieben an der zahl gewohnet, gleichwie der ort ſelbſt auch Kiez heiſſet. Die Sare fleußt auf Sarmund, das daher den namen ha­

ben ſoll, und von daraus in 6 aͤrmen auf die ſogenannte Burg, ſo ietzo ein einziges Fiſcher­haůslein unfern dem Amt Saarmund gelegen, [if Sie fuͤhret ſchoͤne Fiſche und Krebſe, ſon­derlich groſſe Alande, die noch angenemer

ſein als die Zander. Bleiben iedoch manche jahre aus. Die Nude aber fleußt hiernaͤhſt ihren weg fort, und theilet ſich ſodann in 4

aͤrme, und gehet der gegend des Sarmundi­

{chen damms ohngefehr 100 bis 200 ſchritte vom Staͤtlein, woſelbſt es eine Muͤhle treibet,

abwaͤrts gleichfalls auf die Burg zu. Es

wird aber aus heiden in berſchiedene arme ge­

theilten Fluͤſen ein Strohm, der{ich doch

aber immer zuweilen wiederum theilet, und

fleußt unter dem namen Nude oder Notte

auf den Hakendamm dichte vor Potſtam

los, auf die ehedem allda gelegene Glas­

hätte, und fällt alsdann in die Havel.

(A. 1731 iſt dieſes Iluͤßgen aufgelaufen, ders geſtalt, daß man ſowohl wegen der Muͤhle, als dabei liegenden Glaßhuͤtte in ſorgen ge­ſtanden. Sonſt hat es eine gleichfoͤrmig­Rrr 2 keit