Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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1003
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1003 Vierter Theil 1 Abh. Von den Flüſſen der Mark Brandenb- IL Kay, 1g

weniges zugedenken, ſo ſiehet daſſelbige dun­kel und brauͤnlich oder ſchwaͤrzlich aus: wel­

ches wie Jodocus Willichius in feinem Com­

ment. ad Tacitum de mor. Germ. c. XXX. ſchon angemerket, nicht ſowohl von dem bo­den, der groſſentheils roht, auch nach beſchaf­fenheit des erdreichs, dadurch fie flieſſet, ans ders gefaͤrbet ſei: ſondern von der in dem Spreewald und ſonſt befindlichen groſſen an­zahl Ellern, welcher borke die kraft habe das waſſer ſolchergeſtalt zufaͤrben, wie aus den Zaͤrbereien die erfahrung lehre: geſtalt er dann durch ſtarkes ſieden faſt gar nichts vom ſediment übrig hehalten, woraus er fur an­dere urſachen hätte etwas abnemen konnen. Welchergeſtalt er auch eben da den grund herholet, daß die Spreefiſche ein derberes dichteres fleiſch haben, als andere ſiſche, iſt oben ebenfalls Ill. Th. Il. K. angemerket. Sonſt iſt noch A. 1706. 11 Sept. eine verordnung ergangen, weil die Spree ſo gar klein und ſich ſandbaͤnke darin geſezt, auch baume hinein gefallen, ſelhige bei dem kleinen gewaͤſſer ſo fort zurauͤmen. Weil auch aus dem grund der Spree vieles ſchilf ſonderlich zwiſchen Berlin und Scharlottenburg in die höhe zu wachſen pfleget, welches den ſchiffen hinderlich fällt: ſo wird ſolches ebenfalls zu gewiſſen zeiten abgehauen, und der Fluß ge­rauͤmet. Welchergeſtalt auch wegen beob­achtung der Fiſcherejen in der Spree und Havel gewiſſe Aufſeher geſetzet worden, ſol­ches iſt oben angemerket, auch von den Sie ſchen einige nachricht gegehen worden. III. Es nimmt aber die Spree ſowohl in der Laußnitz, als in der Mark noch einen und den andern kleinen Fluß an ſich. In der Laußnitz zur R. fließt hinein die Löbau, der Schoͤpsfluß, der die weiſſe Elſter mit ſich fuͤh­ret. Zur L. die Dober und Geila, welche aber, weil ſie durch ein fremdes gebiet gehen,

man billig andern dieſer gegendkundigen Ge­

ſchichtſchreibern überläffet, und hier nur die­jenige mitnimmt, welche in der Mark ſich in die Spree ergieſſen. Dieſe nun ſein:

A. Zur rechten 1) der Neue Graben, deſſen unten bei beſchreibung der Oder der laͤnge nach wird gedacht werden. 2) Das aus dem Kersdorfiſchen See herabgehende Fließ, durch welches manche Kaufguͤter in dieſen See gefuͤhret, zu Kersdorf abgeladen und auf der axe zur Meßzeit nach Frankfurt, vder von dar zuruͤk gefuuͤhret werden, daher auch dieſer ort die Kersdorfiſche oder Neue Niederlage pfleget genennet zuwerden. 3) Das Hohe Fließ oder Kagelſche Fließ, welches auf der graͤnze zwiſchen Zinndorf

und Muͤncheberg entſpringet, und über Cie, benberge nach eingenommenem Nuhlsderff ſchen Fließ in die Spree faͤllt. 3 En Bach, ſonſt das Landshergiſche lieg ge­nannt. Dieſes kommt aus zweien eine halp meile oberhalb Alten Landsberg entſtehenden Baͤchen. Der eine entſpringet unterhalb Werwuchen aus den Luͤchen und darin vor, handenen quellen, und faͤllt in den ſogenann­ten Walkmuhlenteich; der ander hat glei, chen urſprung oberhalb Wegendorf, und ge, het in eben den Walfmuͤhlenteich, ferner in den Berliniſchen Muͤhlenteich, gehet zwi, ſchen Bollensdorf und vor Neuenhagen vor. bei daher es auch das Neuenhagenſcheß ließ heißt, auf Dahlwitz los, und durch die Ki penilſche Heide nach eingenommenen Schön eichiſchen aus der Blumenthaliſchen Heide . Fließ bei Nahnsdorf in die Miggel oder Spree. 5) Ein Bach, die Pfule genannt, welcher auf den Arendzfel­diſchen Höhne und Blumenhergiſchen feldern entſpringet, und über Kaulsdorf ebenfalls:

durch die Koͤpeniker Heide ſich in die Mig ­

gel, mithin auch in die Spree ergieſſet. Es iſt zwar ein kleines waͤſſerchen, inſonderheit zur heiſſen ſommerszeit: trit aber hei weichen und feuchten wetter aus, uͤberſchwemmet feld und wieſen, und thut merklich en ſchaden, ine ſonderheit wann es nicht geraumet wird. 6) Die Panko entſpringet in dem Bernaui­

ſchen felde in den ſogenannten Rohten Laͤn­

dern; und iſt vor dieſen mitten durch Ber­nau durch die Kahnenga ſſe und Meueſtraſſ unter den Statmauern weggefloſſen. Well aber biel untucht hinein geſchuͤttet worden: fo hat man dieſelhe dichte bei der Stat zi ſchen den Gaͤrten und Kirchgraben mittag­warts weggefuühret: und flie ſet dieſelbe durch

die wieſen und Berliniſchen damm auf des

Rahts Waſſermühle zu, ferner weg auf Buch und Schoͤnhauſen, da ſie hei dem Koͤnigl. Luſtſchloſſe und Garten mit einem ſchoͤnen Teich, den ſie ſpeiſet, ſich die meiſte

ehre machet. Von hier gehet fie vor dem bon

ihr ſogenannten Dorfe Panko vorbei, 1407 dem ſie die Cranſe ein auf Bernauiſchen felbe entſtehendes ſeichtes waſſer unter wege an ſich genommen. Zu König Friedrich l. en ten iſt bei Schoͤnhauſen ein neuer graben an­geleget, und mit Schleuſen verſehen par en um vermittelſt dieſes kleinen Fluſſes. Scharlottenburg und Berlin nach Sch hauſen zu waſſer zufahren: dieſer iſt aber/ we

der wind zu viel fand hineingetrieben, Pie r eingegangen. Von Panko gehet ſe hen. auf die Beꝛliniſche Papiermůͤhle nnd ohn ö.

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