Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
1011
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ö.

nor Vierter Theil, l Abth. Von den Flüſſen der Mark Brandenb. M Kap. 106:

dieſes der Brandenb. Schiffahrt, inſonder­heit alsdenn ſehr nachtheilig fein kann, wann beide Haüſer Brandenburg und Sachſen in nicht gar guten vernemen ſtehen; wie in

dem lezten krieg in Boͤmen die erfahrung

gelehrt: alſo haben Se. iezt regierende Königl., Maf. in Preuſſen nach dem glor­

reichen feldzug in Sachſen in dem A. 1745

am 25 Dec. zu Dreßden geſchloſſenen Frie­

den auch dieſes mit einverleiben laſſen/ daß dieſer Paß und Landſtrich an das Königl.

Preußiſche und Churbrandenburgiſche Haus gegen ein gewiſſes aequivalent auf ewigen zeiten uͤberlaſſen werden ſolte. Welchem zu folge denn auch von beiderſeits hohen Paci­ſcenten Abgeordnete abgeſchikket, und die ſache verglichen werden ſollen, iedoch wegen einer und der andern ſchwierigkeit, die ſich dabei erauͤget, noch nicht zuſtande gekommen, und alſo noch in ſtatu quo gelaſſen worden.

GSonſt erhellet aus einer om Hrn. Kruͤ­ger in Origg. Luſat. ſ. 85. angefuͤhrten al­ten urkundẽ aus dem 13 jahrhundert, daß dieſes Schiedlo damahls noch ein Kaſtel,

allem vermuhten nach auch ſchon ein paß und

uͤberfuhrt über die Oder geweſen; wie dann auch einige uͤberbleibſel hon einer ſchanze in der Oder noch ſollen zuſehen ſein. Von hier nun gehet die Oder weiter fort auf die beide Ordensdoͤrfer Rampitz und Kloppitz oder Kloppet, welche bei ergieſſung derſelben nicht geringer gefahr unterworfen ſein: da­her auch gemuhtmaſſet wird, weil unten am berge ein ort noch Alt⸗Nampitz genennet

wird, daß die waſſersgefahr die Einwohner genoͤhtiget ihren wohnſitz höher und dahin zu

verlegen, wo ietzo Nampitz ſtehet, welches auch borzeiten weit gröoͤſſer geweſen, als ietzo, und den weiſſen Berg, den Kreſen, ja gar Schiedlo in ſich begriffen haben ſoll, wie der Rampitziſche Prediger, Herr Richter, in ſei­ner Nachricht von Rampitz ſ. 4. 27. ver­mmuhtet. Es iſt ſonſt auch der ort ſeit An. 1437 dem Herren Meiſterthum bom Ritter­lichen Johanniterorden zuſtaͤndig: wannen­hero auch bor dieſem der Herrenmeiſter, Franz Neumann in der bekannten weiterung mit Markgr. Hanſen hierher geflüchtet, won dieſen aber ergriffen und gefangen genommen worden. Um dieſe gegend ſindet ſich unter­irrdiſch ſchwarz Eichen holz, von welchem man glaubet, daß es bor etlichen 100 jahren durch

uͤberſchwemmung dahin gekommen. S. ohen

das 1. Kap. von der Elbe.

Die Oder aber erreichet hierauf 2 meilen vor Zrankfurt das Dorf Uhrt, ſo der Herr

Praͤlat zur Neuenzelle ebener maſſen von

S. Koͤnigl. Majeſtaͤt in Preuſſen

hat: alwo ſich auch ein kleiner. Pleiske genannt, mit ſelbiger bereiniget welcher oberhalb dem Dorfe Spiegelberg i nen anfang hat: hebet darauf an einige Mahl und Schneidemuͤhlen zutreiben, und gehet weiter einige theils in der naͤhe, theilt etwas abgelegene Dörfer Kunersgdorf. Bent nitz, Beichholz, Doͤbbernitz, Großgan der, Reißnitz vorbei, und treihet unterſchie dene zu demſelbigen gehörige Mahl und Schneidemͤhlen, erreichet nach dem das Staͤtlein Sandow, treibet allda einen Ei. ſenhammer und ebenfalls eine Mahl, und Schneidemuͤhle, und ergeußt ſich endlich, wie gedacht, bei Uhrt in die Oder. Sit macht einen lauf von 7 meilweges.

IV. Naͤhſt dieſem hetrit die Oder die Frankfurtiſche Graͤnzen, und gehet die fel marken des Dorfes Kunitz, ſo dem E. Naht in Frankfurt zugehoͤret, und auf beiden ſeiten derſelben ſeine Laͤndereien und Huͤtungen hat, vorbei, und nimmt ferner bei dem Dorfe nicht Staͤtlein Reipzig, fo gleichfalls E. E. Naht zu Frankfurt zuftdndig, eine meile bon Frankfurt noch einen kleinen Fluß, die Eilanl vdet Ilank genannt, an ſich. Seliger ent­ſpringet bei dem Staͤttein Sternberg zur linken hand, und gehet anfaͤnglich auf die Sternbergiſche Vormuͤhle, hernach auf die Mittel und Hintermuhle, nachdem auf die Pinnowiſche Mahl⸗ und Schneidemuͤhle; weiter zwiſchen Belitz und Klauswalde auf die Mahlmühle, die Buſchmuͤhle genannt; trit darauf in einen See, und nimmt ferner ihren lauf auf das Staͤtlein Reppen, iſt abe zwiſchen demſelben und der See ſehr tief We gen des moraſts, und kann mit keiner pique ergruͤndet werden, frieret auch Deshalb lang. ſam zu, und iſt alda die gemeine ſage, da wann die Eilank gefrohren, ſp ſtehe auch die Oder. Bei Reppen fließt fie ferner zur In ken hand vorbei, und dient daſelbſt zum Wei zen Bierbrauen, als weiches ſich aus den brunnen daſelbſt nicht will zubereiten laſſen: treibet weiter etliche Mühlen, und fleußt dar­auf in die Greden che See, das Dorf Gre, den zur linken hand laſſende, hernach auf den Matſchdorſiſchen Eiſenhammer, un weiter auf die Matſchdorfiſche Mahlmihle, laͤſſet aber das Dorf Matſchdorf zur rechten hand; nachmahls auf die Matſchdorſi ch Papiermühle, von dar auf die Jtanlfurliſgh Papier, Pulver» und Walkmühle, end auf die Reipziger Muhle, und von dar nach­

fie bet 8 mei in die Oder. dem ſie bei 8 meilen gelauffen, in di hin