Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
1057
Einzelbild herunterladen

1057 Vierter Theil, Abth. Von den Fluſſen der Mark Brandenb, Y Kay. 1058

ehenden Il. K. 5. 3. ſ. 985. 9686. angemerket gehet, in den erſten von den ſpgengunten Fünf Welchergeſtalt ſie ſonderlich 1736 Seen faͤllt, in welchen erſten oder oberſten

zu bermehrung der groſſen Waſſerfluht bei­getragen, haben wir oben geſehen, und wird unten noch vorgeſtellet werden. ö.

IL Sie nimmt unfern Zantok, über Landsberg gelegen, die Notetz oder Netze ein, ſe auch ein Polniſcher Fluß iſt, und aus dem berufenen Ste Goblo, oder nach

Rußiſcher ausſprache Hoblo, in welchem

der Füurſt Popielus II. auf einer inſel und daſelbſt gehauetem Schloß fol hon den mauͤ­ſen ſein gefreſſen worden, ſeinen anfang nimmt, hernach unterſchiedene kleine Staͤte und Fleklen Nakel, Pyla Usztye und andere oͤrter in Polen vorbeifleußt: nimmt dem­naͤhſt die Drage zu ſich, und gehet damit ferner auf die Stat und FJeſtung Drieſen;

theilt ſich aber in zwei aͤrme, derer einen

man die Kleine oder Alte Netze, den andern die Groſſe Netze nennet. Die Kleine gehet zwiſchen den moraͤſten dieſ­ſeits der Stat, und ſtoßt endlich mit der groſſen Netze zuſammen, welche jenſeit der Feſtung gehet, die noch uͤberdem mit ei­nem beſondern graben umgeben iſt. Sie kann auch groſſe ſchiffe wie die Oder tragen: allein bei der Neuen Muͤhle hat das waſſer einen ſtarken abfall, und die ſchiffe ſein ſehr ſchwer hinauf zubringen; wie ſie dann mit einer winde und mit einem ſeil hinauf gezo­gen werden. Indeſſen obwol beide Stroͤh­me zuſammen ſtoſſen, ſo gehen ſie doch bald wieder von einander, und nachdem ſie einen weg weit fo gefloſſen, gehen ſie die Salz­koſſaͤten oder Bindung vorbei, und dann durch die Bruͤcher, derer eins auch das Netzhruch beiſſet, bei Gundſe und Zantok in die Warte. Es ſein auch noch zwei Flieſſe, da­von eins, die aus dem Pulz herkommende Polze, ſchiffbar iſt, und unweit Friedeberg zwiſchen den feldern hinfleußt, und Forellen, auch ſchmakhafte Krebſe fuͤhret: das ander die Zanze, ſo die Polze oder Puls zu ſich

nimmt, in das Bruch und ferner in die Nietze

gehet. Iſt ebenfalls Fiſch⸗ und Kreboͤreich.

II. Die Drage iſt auch ein hieher geho­riger, und eigentlich ein Neumaͤrkiſcher Fluß. Sie entſpringet in dem groſſen Draheimi­ſchen Buſch oberhalb Liepenfine aus einem Bruche Stubbenteich genannt, deſſen aus­fluß oder fließ, ſo zwiſchen 2 hohen hergen kauſchend herunter faͤllt, das Dratziger Sließ genannt wird, welches Fließ neh ſt ei nem andern Fließ oder kleinen Bach, ſo von der Zitziger wieſe ohnfern Gremersteich, oder Neinwieſe kommt, und durchs Serhruch

.

See auſſer obgedachten Dratziger und See­bruchſchen Fließ annoch ein ander Bach lauft, fo vom Liepenfiniſchen Lande kommt. Aus dieſem erſten See gehet fie noch in 4 Seen,

den Runden Ser, Langen See, Tiefen

See und Unterſten See oder Drage See, welche verſchiedene kleinere Ilieſſe und Bäche, als das Sagebhlotsfließ, das von Groß­Poylo und aus Plitenwieſe herkommende Fließ, die Schodelruͤgge und noch wohl 8 his 10 kleine Fließgen pder Baͤche zu ſich nes men. Bei dem Runden See gegen Liepen­fine iſt noch ein alter verfallener Raider. wall, Burchwall, oder ahrt von Bruſtwehr und Schanze zuſehen, fo mit gryſſen Buchen bewachſen: dergleichen auch bei dem Langen See und Schodelruͤgge befindlich, das einer verwuͤſteten Schanze oder retranchement von ziemlich groſſem umfang nicht unuͤhn­lich. Es iſt ebenfalls mit Buͤchen bes

Aus dem Unterſten oder Drageſee fängt endlich der Fluß an groͤſſer zuwerden und ſich zuerweitern: bekommt daſelbſt den na­men der Drage, von dar ſie durch die Dra­geberge und durch das Klaushagerſche feld auf das Dorf Hammer fleußt, allwo hiebevor auf dem Dragefluß ein Eiſenhammer,(weil in der gegend Neudorf aufm felde und auf dor ­tigen hohen bergen Eiſenerde vorhanden) nachgehends eine Korn⸗ und Walkmuͤhle ge­legen. Der Fluß gehet weiter durch wieſen und brucher auf eine Korn- Pulder- und Schneidemuͤhle, nahe beim Schloß Draheim vorbei, und ſo ferner in den groſſen See Dranzig durch den See Kroßin, wovon ein theil zu dem Koͤnigl. Amt Dragheim, und

ein theil nach Falkenburg gehoͤret. Aus dem

See Kroßin fleußt die Drage krum und rechts bei dem Buddoiſchen Vorwerk vor­bei nach Falkenburg, nimmt die Vanſpm ein, welche dem Vanſowiſchen Thor in Falken­burg den namen giebt. Von Falkenburg weiter auf Dramhurg, welche Stat ſie in zwei theile theilet, in die Altſtat und Neu­ſtat, iſt auch von dem Baumgartiſchen Thore durch beide Statgrahen um die eine ſeite der Stat geleitet. Dramburg vorbei gehet fie zwiſchen dem klein Mellenſchen und Baum­gartiſchen felde durch, zwiſchen welchen fie auch die graͤnze Halt; hat aber ſeit einiger

zeit ihren lauf durch einen nenen ort genom­

men, und dadurch ein ſtulke von dem Baum­gartiſchen felde abgeriſſen, und auf die Mel­

ian,, A. AFFE 3

beiden