Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
1061
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ilenzig gen norden, gehet über Oſtrowm, Zie­ö und noch andere örter in die Warte unweit Kritzſch. Sie enthalt nebſt guten Schmerlen und Gruͤndlingen ſchöoͤne Lachs­foren, und die ſchmakhafte und geſunde Fi­ſche, die Muͤllerchen genannt, von wel chen oben in dem Ill. Th. Il. Kap.§. IV. 570. mehr meldung geſchehen. Man bemerket auch an ihr, daß ſte nicht leicht zu­frieret, und wann fie ſchon bei groſſer kaͤlte mit eiß beleget wird, dennoch bei der erſten beraͤnderung des wetters wieder losgehet. V. Unfern Landsberg ſein auch etliche kleine Flieſſe, welche noch mit wenigen zuhe­

1. Die Klemente iſt ein Fließ, welches aus der Warte kommt, durch den groſſen bruch und wieſen bei Loppo gehet, und ſich wieder in die Warte ergeußt. Um dieſe ge­gend finden ſich noch verſchiedene Stroͤhm­chen, die aber keinen eigenen namen hahen. Unter dieſen iſt inſonderheit dasjenige merk­wuͤrdig, welches durch das gedachte Dorf

Loppo ſelbſt gehet. Dann es kommt aus den

nahe dabei gelegenen bergen, und fließt nur des abends mit waſſer bis zum mittag, da es

ſich gaͤnzlich wieder verliehret, daß nichts als

der bloſſe ſand zuſehen bis gegen den abend, da ſich das waſſer wieder findet, auch wieder anfängt zuflieſſen. Hierher gehoͤret nl zweifel auch der rivus e ſtagno Vitz ema­nans& in fluvium Marte deſcendens, deſſen ſchon 1298 in der ſtiftung des Doms zu Soldin ohne beſondern namen meldung ge­ſchicht; wo nicht ſolches die folgende Klado 2. Die Klado kommt hon Himmelſtaͤt her­unter, theilet ſich in 2 aͤrme, dabon der eine auf die Kladow nach der Vierradenmuͤhle, der ander unter die bruͤkke des Zantokiſchen Thors auf die Grabemuͤhle, und alsdann hei­de nach der Warte zugehen.!

3. Ein halb viertelweges bon Friedeberg den weg nach Drieſen, entſpringet aus einem El­lernbruch ein Fließ, welches das Verlohrne Fließ genennet wird; lauͤft von dar etwa 2 mußketenſchuͤſſe fort, wendet ſich bei Hamers­dorf, gehet zwiſchen einigen aͤlkern, und ver­lieret ſich in einem gar kleinen pfuhl, an welchen ein bergiger akker anſtͤßt. Zu zei: ten lauft es ſehr an, und waͤchſet in die breite,

in die laͤnge aber flieſſet es doch nicht weiter:

mag alſo wohl unter dem berg irgendwo einen verborgenen abfluß haben, und deswegen gen auch wohl den namen eines Verlohrnen (Fießes erhalten haben. Eben wie unweit Zoſſen das waſſer aus den ſogenannten

1061 Vierter Theil, L. Abth. Von den Flu ſſen der Mart Brandenb. V Kap. 1062

Springen, wann es die Muͤhle getrieben, und 4 bis 5 ruhten über der erden weggegan­gen, ſich gaͤnzlich herlohren und von der er­de verſchlungen worden; wiemohl die Muͤhle vorlaͤngſt ſchon eingegangen. Sonſt hat man auch bei Freienwalde zwiſchen 2 bergen das ſogenannte Marienfließ, welches auch das Verlohrne Fließ genennet wird. Es entſpringt an einem ort, an welchem in der mitte und an beiden ſeiten des weges viel kleine Springe zuſammen laufen, und durch andere dazu kommende kleinere eine zeitlang ſich mehren: lauft viele 100ſchritte ziemlich ſtark fort; ie weiter es aber herunter kommt, ie mehr nimmt es ab, und berlieret ſich end­lich gaͤnzlich bor der einfahrt des hohlen we­ges auf einem anger; welches entweder hon dem lokkern erdboden, oder von den fluͤchti­gen theilchen des waſſers herkommt, die bald in die freie luft gehen und verrauchen.) VI. Nachdem auch die Warte ein ſchiff­bahr, und folgends zu hefoͤrderung der hand­lung beides in der Mark und in Polen ſehr (bequemes waſſer iſt: ſo haben die Benach­harte ſich deſſen ſchon zu alten zeiten hedie­net. Und wie vor alters dieſes Land ſamt dem theil des Fluſſes, ſo dazu gehoͤret, den Herzogen von Pommern zuſtaͤndig geweſen: fo haben ſelbige, und noch Herzog Bogislam unterm dato Wolgaſt O Trin. 1390. allen Kaufleuten aus Polen, Ungarn, Letto­wen und Rußland in Pommern frei, ie» doch gegen erlegung gebierlichen Zolls zu handeln freiheit ertheilet. Welcher frei­heit ſich dann ſonderlich die aus Großpolen bedienet, welche ſonſt ihre wahren mit vieler heſchwerde ihrer Unterthanen, und mit bielen Foften, guf der achſe nach Bromberg, und bon da in die Weichſel bringen müͤſſen; welche dann auch die Warte rauͤmen laſſen, und auf den öffentlichen Reichs berſammlungen 1447 zu Petrikau unter Kaſimir lll; r 497. eben da­ſelbſt unter Joh. Albert; 151 wiederum daſelbſt; und 1532 zu Krakow unter dem K. Sigismund Auguſt, auch noch 1550 zu Prtrikau die ſache in erwegung gezogen, und für die rauͤmung der Warte ſorge getragen; indeſſen aber durch die Schiffahrt aus Polen bis in die Oder, und ferner durch die Mar Brandenburg und Pommern bis Stettin allerlei Kaufmannswahren hinunter, und was aus der See gekͤmmen, bon Stettin wieder hinauf geſchiffet worden. Inzwi­ſchen hatte die Stat Frankfurt ſchon ſeit 1253 die Niederlagsgerechtigkeit und die Stat Breßlau ſelbige nachgehends ebenfalls erhalten, nach welcher fie ihnen dunkten bee .. rechti­