Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
1065
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daß von ledigen ſchiffen, gleichwie den Polen zugeſtanden worden, kein zoll ſollte gefodert

werden. Welchem noch andere verabredun­

gen wegen der Stettiniſchen Kaufleute und dero ſtreitigkeiten mit den Frankfurtern, und wie es, im fall ſich beide theile vergli­chen, mit jenen ſolte gehalten werden; in­gleichen wie man wegen ein fuͤhrung des Stet­rinſchen und Luͤneburgiſchen Salzes, auch der graͤn ſtreitigkeiten ſich zu verhalten haͤtte; und andere damahls vprgefallene materien heigefuͤget worden, welche man dieſes orts unnoͤhtig zuſein erachtet, anzufuͤhren. Das Datum iſt zu Trebieskow den 22 Jan.

1618; des Koͤnigs Sigismundi zu War­

ſow am 9 Mai; und des Churf. Johann Sigismunds zu Koͤnigsberg den 6 April gedachten jahres. 5

Nun iſt dieſe beiden theilen erſprießliche ſache wegen der darzwiſchen tretenden kriegs­lauͤfe damahls nicht zuſtande gekommen. S. ieztregierende K. M. aber wie ſie den handel und wandel allenthalben aufzuhelfen allergnaͤdigſt geneigt fein, haben ditſe Schif­fahrt zuſtande zubringen A. 1744. 22 Sept. bekannt machen laſſen, daß hoͤchſt Dieſelbe geſonnen, den handel und wandel auf der Netze, Warte und Oder bis nach Stettin wieder herzuſtellen, und zu befoͤrderung deſ­ſelben die in gedachtem Trebiskowiſchen vergleich verabredete zölle merklich herunter zuſctzen, auch ſolche freiheit nicht allein auf den Adel, ſondern auch auf andere handel­treibende Staͤte zuverbreiten. Welche hoͤchſt loͤbliche abſicht, da ſie wegen verſchie­dener hindernuͤſſe ihren zwek nicht erreichet: S. K. M. aber gleichwohl ſolchen handel und ſchiffart beiden Nationen zum heſten ins werk gerichtet wiſſen wollen: ſo haben Hoͤchſt­dieſelbe um alle hindernuͤſſe aus dem wege zu­rahmen, ſich der zolleinkuͤnfte in gewiſſer­maſſen gaͤnzlich begeben, und in einer verord­nung vom 3 Jan. 750 ſich folgendergeſtalt erllaret 1. Solten alle und jede auf der Netze, Warte und Oder bis Stettin be­ſindliche Waſſerzoͤlle, fie mochten Sr. K. Maj. oder dero Vaſallen zuſtehen, gaͤnzlich aufgehoben ſein, und die Polni­ſche Schiffe mit Polniſchen wahren, als

Getreide, Wachs, Potaſche, truknen Obſt,

Honig ohne einige abgabe vor Drieſen, Landsberg, Kuͤſtrin vorhei nach Stettin gehen, und ihren handel treiben, mit den zu­ruͤk erhaltenen wahren auf gleiche weiſe wie­der nach Polen zuruͤkehren, vhne das ges ringſte zujahlen; zu welchem ende auch den Zoͤllnern zu Drieſen, Landsberg, Kür V. Theil der Maͤrk. Hiſt.

1065 Bierter Theil, Abth. Von den Fluſſen der Mark Brandenb. V. Kap. 1065

ſtrin, Oderberg, Schwet und Garz ver­boten, auch das geringſte zufodern, ſondern nur, wann es der Magnaten⸗Geiſtl. oder Weltl. Standes ſchiffe waͤren, den Fracht­zettel von dem was ſie geladen, und den Paß, von Bürgerlichen aber einen Schein vom Magiſtrat des orts, wo ſie her ſein, ſich vorzeigen zulaſſen. Was aher Holz und Floͤße aus Polen betrift, das ſollte auf bis­herigen fuß bleiben. 2. Sollten alle zu die­fen Schiffen gehörige Schiffleute vor aller Werbung frei und geſichert ſein, und kein Schiff weder auf der hin⸗ noch herfahrt an­

gehalten werden: es waͤre dann, daß auf Maͤrk. S. Koͤnigl. M. grund und boden ein

todtſchlag oder ander handhaftes verbrechen

begangen würde; und waͤren Deshalb ſchon

an alle Gouverneurs und Befehlshaber der

Koͤnigl. Truppen gemeſſene befehle ergangen.

Falls aber denenſelben entgegen gehandelt werden ſollte: ſollte den hierunter beleidigten

freiſtehen, ſich unmittelbar ſchriftlich bei S.

K. M. zumelden. 3. Der handel mit Ge­treide, Wolle, Leder, Honig, Wachs, Potaſche, Pech, und was ſie zuruͤkbringen an Heringen, gedoͤrreten Seeſiſchen, Eis ſen und andern dingen, ſollte feinen lauf haben, und nicht aufgehalten werden: und was S. K. M. Lande nicht gebrauchen von ſolchen wahren, ſollte freiſtehen anderswohin zuführen, wo es ihnen am bequemſten fiele, damit der handel durch dieſe für beide Nas tionen ſo wohl gelegene Fluͤſſe in beſtaͤndigem flor bleiben moͤchte. 4. Weil es der Polni­ſchen Nation anfangs an Schiffen fehlen mochte; ſo ſollte allen Stettiniſchen Kauf­leuten erlaubt ſein diejenige wahren, deren man in Polen benoͤhtiget iſt, als Heringe, gedoͤrrete Seeſiſche, Eiſen, Stahl, Thran, Wein, Zukfer, Gewuͤrze, Tuch⸗ und andere Manufakturwahren über gedachte Fluͤſſe nach . und von dannen Getreide, Wolle, eder, Honig, Potaſche, Pech zuruͤkzubhrin­gen, das Getreide aber über die Oſtſee wei­ter zuberfuuͤhren. Und damit ſolche wahren in Polen um deſto billigern preis koͤnnten abs gelaſſen werden: ſo ſollten gedachte Stetti­niſche, auch andere Kaufleute aus den Neu­maͤrkiſchen Staͤten in dieſem gewerbe von Stettin bis Polen zollfrei ſein, ſowohlo auf die hin⸗ als herfahrt; iedoch unter dem be­ding, daß die Schiffe gerades weges von Stettin die Oder hinauf bei Kuͤſtrin ſo­fort in die Warte nach Polen, die aus Polen aber aus der Warte bei Kuͤſtrin erade die Oder hinunter nach Stettin fahren ſollten, ohne die Oder hei Kuͤſtrin Yyy hin­