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hinauf nach Frankfurt zu ſchiffen.
5. Die Koͤnigl. Preuß. Kaufleute, welche ſolchergeſtalt den handel uͤhernemen, ſollten
von ihrem Statmagiſtrat, wo fie her fein, oder abgehen, ſich einen Paß geben laſſen, in welchem die Perſonen, ſo bei und auf dem
Schiff ſein, benennet, auch die gedachte fahrt
über gedachte Fluͤſſe nach Polen ausgedruͤlket waͤren: nach deſſen vorzeigung fie ungehindert fortſchiffen koͤnnten. Jedoch ſollten
ſie unter dem genuß ſolcher freiheit, welche allein der Polniſchen Nation zum beſten
gemeinet ſei, unterweges weder auf dem bins noch herweg von den eingeladenen guͤ
tern und wahren, das geringſte nicht verkau
fen; und deshalb wann ſie nach Polen gehen, von iedes orts acciſe einen unterſchriebenen Frachtzettel von den eingeladenen wahren mitnemen, und bei dem lezten Zoll Kon. Preuß. Gebiets aufweiſen; und auf der ruͤkfahrt aus Polen ebenmaͤßig bon dem ers
ſten Koͤn. Pr. Zoll einen dergleichen Fracht
zettel von den eingeladenen guͤtern ſich geben laſſen, und ſolchen da, wo ſie ausladen wuͤrden, wieder vorzeigen. Wann aber die Polniſche Nation ſelbſt gedachte Flůſſe beſchiffen wuͤrde: ſo ſollten ihre Kaufleute nur allein an obgedachten Reiſepaß verbunden fein: wobei iedoch S. Koͤnigl. Maſeſtaͤt das bertrauen haͤtten, daß ſelbige ihren weg gerade auf Stettin, oder in der ruͤkfahrt gerade nach Polen nemen würden, ohne an Doͤrfern oder andern oͤrtern unterweges anzuhalten und aufm Lande handel zutreiben.
6. Wie nun S. K. M. ders ganzen vortheil
der Zölle dieſer Schiffahrt aufopferten: alſ hätten dieſelbe das vertrauen, die Durchl. Republik Polen ſowohl Geiſtl. als Weltl. Standes wuͤrde zu befoͤrderung dieſer zum hei
derſeitigen allgemeinen beſten gemeinten ſache
ſich willig finder, und auch Sr. Koöͤnigl. M. handeltreibende Unterthanen in ihren graͤn
zen ebenmaßige freiheit und ſchutz genieſſen
laſſen..
Vll Von den uͤberſchwemmungen der Warte welche 1564 um H. drei Könige, 1670 nach Johannis 1588. 1599. 1623, nach Pfingſten, 1628 im Jul. 1651. 1665. 24 Aug. 1698. 25 Maͤrz und 26 Aug. 1709 u. 1712 ſich erauͤget, iſt in der Beſchr. der Stat Landsberg 5. XIV. gehandelt worden: In nachfolgenden jahren iſt die von A. 1725 wegen ihres hohen waſſers und verurſachten
ſchadens, ſonderlich aber die merkwuͤrdig,
welche. 1736 bei der allgemeinen aufs ſchwellung der Fluͤſſe ſich erauͤget, und den durchbruch der Oder durch ihren zufluß, wie
106 Vierter heil, 1 Abth on den Flüſſen der Mark Brandent. V-Raß. 1060
diefe durch ihren gegentrieb die Warte hin wiederum deſtomehr geſtauntt und aufgehal ten, und eins des andern fluht in den nie drungen befördert, Diele hat{ich am i Jul. gedachten jahres angehoben, und zwar wie faſt bei allen gar groſſen uͤberſchmem. mungen zugeſchehen pfleget, fo ſchnell um heftig, daß, als einige des nachmittags auz der Stat in die wieſen zufahren auf dem wege geweſen, ihnen das waſſer ſo gewaltig entgegen geſtroͤmet, daß fie eilends umzukeh
ren genbhtiget worden, und dabei mit be
truͤbnuß angeſehen, daß nicht nur das waſtt hinter ihnen hergeſchoſſen und den weg un, kenntlich gemacht, ſondern auch graß, rokken, gerſte und hafer, welches alles faſt nie mahls ſo vortreflich geſtanden, uͤberſchwenmet. Ein gleiches wiederfuhr allen jenfeit der Warte gelegenen gaͤrten: und in den hauͤſern auf dem Damm und der hinterſten Vorſtat ſtund das waſſer bei anderthalb ellen hoch; weshalb die Leute ſich aus denſelben, fü gut fie gekonnt, in eil anders wohin begeben muͤſſen. Der ganze damm bis Dech
ſel war mit der helfte dieſes Dorfes übers.
ſchwemmet, daß man anders nicht, als mit kaͤhnen bon dar in die Stat kommen konnte, und die Bruͤkke wurde zum theil mit weggeriſſen. Die ganze gegend der Stat if bei 2 meilen breit unter waſſer geſetzet, und Dies len in den niedrigungen gelegenen oͤrtern, als Borkow, Birkenwerder, Kernin, Eulam ze ſehr groſſer ſchaden zugefüget worden, da futter, und Den, und getreide verlohren gegangen, und in den gaͤrten durh die ſcharfe freſſende fluht eine groſe anzahl der beſten Obſtbauüme vertroknet. Dergleichen ungluͤf hat die Warte auch oberhalb, in und bei Poſen angerichtet, da das waſſer 5 ellen hoch auf dem martte geſtanden, und unter andern auch viel Menſchen dabei verungluͤkket: und unterhalb bei Sonnenburg, da die Hauptkirche 23 fuß im waſſer geſtanden, daß man bis an die Kapellanei mi ſchaubekahnen voll holz fahren können, die ul damente der hauſer aber erweichet, daß ſi theils auf 4 zoll geſunken. Endlich hat am 25 Jul. das waſſer aufgehbͤret zuwachſen, und iſt wiewohl langſam gefallen, daß man im September erſt die wege und gaͤrten wir
der beſuchen konnen, die Warte aber erſt gegen das fruͤhjahr wieder in ihre ufer zurn
getreten. Sonft fein Hauptkrankheiten, Fieber und Geſchwulſt der Fuͤſſe; das folgen. de 1737 jahr aber eine geſegnete a n Kornernte, auch borraht an unter, den gartens, endlich auch ein reicher. N
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