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1137 Vierter hein II. Abth. Vom Handel und Wandel in der Mart. mn38
Hier war ein wahrenlager von allerhand ſachen, was man nur wuͤnſchen konnte. Civi= tas illa mereibus omnium nationum locuples nihil non hahuit iucundi aut rari. Welches Cranzius Vandal. L. I. c. 19, 20. mit eben den worten wiederholet: und Lill. c. 33. ſelbige allen Staͤten, Konſtantinopel ausgenommen, vorziehet. vergl. des Herrn von Holbergs Dan. R. Hiſt. I. Th. ſ. 88. 241.
Helmoldus wiederholet eben dieſe worte, hringet ſie aber auf Vineta: und giebt damit zuverſtehen, daß dieſe Stat von gleicher
beſchaffenheit und gleichen lobſpruchs wuͤrdig geweſen; wie dann die Pommeriſche Ge
ſchichtſchreiber ſolches einmühtig bekraͤftigen. Mit den uͤbrigen angefuͤhrten oͤrtern hats eben die bewandnuͤß. Man will ſich aber dabei nicht aufhalten. Gnug wenn man die gelegenheit ſiehet, welche die Einwohner der Mark gehabt den Handel treiben zu koͤnnen. vergl. Hrn. Willebrands Hanſ. Chronik ſ. 57.. 9 Der Bernſteinhandel hat noch gedauert,
und von den Fellen meldet Adamus Bre
menſis L. IV. c. 237. daß anſtat der wollenen kleider die Preuſſen ihnen koſtbare Marderfelle gegeben: pro laneis indumentis, quos nos appellamus Paldones,(¶Helmoldus L. I. c. 1. hat Faldones.) illi oflerunt iam pretioſos martures. Welche ahrt von tracht in den damahligen zeiten nicht weniger, als zu unſern zeiten in groſſem anſehen geweſen: Pellibus Pruszi, ſagt Adamus kurz vorher, abundant peregrinis, quarum odor lethiferum noſtro orbi ſuperhiae venenum propinavit-— nos ad marturinam veſtim anhelamus, quaſi ad ſummam beatitudinem. Woraus dann auch erhellet, daß der Handel durch tauſchen noch im gebrauch geweſen. Paldones oder Faldones aber ſein kleider geweſen, welche aus vielen falten beſtanden, von dieſen auch ohne zweifel dieſen namen Faldones erhalten. Und weil ſonderlich die Frauensleute dergleichen vielfaltige kleider getragen: ſo haͤlt man insgemein dafuͤr, daß es ſonderlich Franenkleider bedeute; wie es alſo auch Du Freſne ausleget.
V. Dieſer Handel aber hat nach und nach aufgehoͤret, da dieſe Lande unter die botmaͤßigkeit der Herzoge von Sachſen und Anhaltiſche Markgrafen gekommen. Dann weil dieſe nach vielen kriegen und unruhen endlich den meiſter geſpielet, und die Slaviſche Voͤlkerſchafft untern fuß gebracht; auch nicht zum freundlichſten mit denſelben umgegangen; der anſpruch auf Pommern auch
immer neue unruhen und feindſchafft zuwege gebracht, fo iſt hierdurch der umgang, Handel und Wandel mit den in Meklenburg und Pommern geſeſſenen Slaben gänzlich abgeſchnitten worden. Handel und Wandel nemlich leiden keinen zwang: ſondern lieben freiheit und maͤßigung im nutzen, und ſetzen die freundſchafft und gutes vernemen voraus; welches alles man von den Wenden, welche ohne dem von der Chriſtlichen Religion bittere feinde waren, ſich nicht verſprechen konnte. Nach Vineta, vermuhtlich auch an andele Slaviſche örter, dorfte keiner kommen, der die Chriſtliche Religion oͤffentlich bekannte. Helmold. L. I. c. 2. n. 4.
Hergegen wurde dem Handel und Wandel auf der andern ſeite ein deſto vortheilhaftiger weg gebahnet. Dann um das von Einwohnern ziemlich enthloͤſſete Land wieder zuhe
ſetzen, ließ Albrecht der Baͤr aus Nieder
Teutſchland und den Rheinlanden neue Einwohner kommen, welche mit allerhand arbeit, ſonderlich mit Wollweben wußten umzugehen. Dieſe brachten die bekanntſchafft des Handels und der wege mit: man bediente ſich aber noch der Frachtwagen, und handelte nach Oberund Niederſachſen und nach den Niederlanden, von wannen der handel nachgehends weiter und nach norden gegangen. Markgraf Albrechts Nachkommen haben dieſes fortgeſetzet. Davon finder ſich noch ein Gnadenbrief, welchen Kaiſer Wilhelm, welcher ein gehohrner Graf von Holland war, auf vorſprache der Markgrafen Johannis und Otto den Maͤrkiſchen Unterthanen ertheilet, und eine gewiſſe freiheit im zoll zugeſtanden. Er iſt in dem Stendaliſchen Archiv heſindlich, und lautet alſo.
Wills Dei gra Rom. Rex ſemper Auguſtus Univerſis Ballivis, Thelonariis ſeu officialibus per Comitatum Hollandiae& Tſelandiae conſtitutis Dilectis, Fidelibus ſuis graciam ſuam& omne bonum. Cum ad preces& ad inſtantiam Illuſtrium virorum Johannis& Ottonis Marchionum Brandenburgenſium Dilectorum Priutipum& Afſfinium noſtrorum omnibus& fingulis eorum hominibus de Marchid Brandenburgenſi de ſpeciali gracia duxerimus concedendum, ut quotienscunque ipſos vel ipſorum aliquem cum quibuscunque bonis per Comitatum Hollandie& Tzelandie& eins diſtrictum tranſire eontigerit, nullum Thelonium ſive Pedagium ſolvatur, niſi pro ea portione, qua Cives Lubicen es ibidem ſolvunt, prout eis alias duximus concedendum, Fidelitati
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