auf Berlin und andere oͤrter der Mittelmark hat man ſich ebenfalls der Landfuhren, auch wohl des Kersdorſiſchen Sees bedienet, aus welchem man in die Spree und ſo weiter ge
langen koͤnnen. S. oben IV. Th. Il. Abth.
III. Kap. Kersdorfiſcher See. In den nach Karln IV: folgenden zeiten iſt bei der damahligen unruhe, fehden, rauben und pluͤndern Handel und Wandel ſchlecht beſchaffen geweſen..
VI. Bei den Durchleuchtigſten Regenten vom Hohenzolleriſchen Hauſe hat es weder an guten willen, noch an klugheit gefehlet, wie aus den die Schiffahrt und Handel betreffenden verordnungen und gemachten anſtalten zur gnuͤge zuerſehen: und werden uns die beſchreibungen der Staͤte dabon ebenfalls hier und da nachricht geben. S. inzwi{chen des Hrn. Geh. Rath Mylii- Corp. Conſt. March. Ill. B. V. Th. II. Abth. l. K. Weil dieſe aber die Mark in ſchlechten umſtaͤnden angetroffen, mit den Adelichen viel zuſchaffen hatten, und mit anderweitiger einrichtung beſchaͤfftiget, auch in benachbarte kriege eingewikkelt geweſen: ſo hat dieſe ſache anfangs mit gehöͤrigem eifer und nachdruk nicht koͤnnen getrieben werden. Daß
ſonderlich Chf. Joachim II. mit dergleichen
gedanken umgegangen, dabon zeuget das vorhaben die Spree und Oder mit einander zubereinigen, welches wichtige werk aher damahls allerhand ſchwierigkeiten angetroffen und liegen geblieben; ſonderlich weil die anwohnende die Wehre, Daͤmme und andere verhinderung nicht wollten geraüͤmet wiſſen; wozu weder Frankfurt noch Breßlau ſtimmeten, als welche an die eintraͤgliche Landfracht gewoͤhnet waren, und ihre Stapelgerechtigkeit zubehaupten ſuchten; ohne zweifel aber weil nach hoͤhern abſichten dieſes eins mit von den Thaten fein. ſollte, wodurch der niemahls zuvergeſſende Groſſe Friedrich Wilhelm ſich bei der Nachwelt verewigen ſollte. Diefer hat endlich alle ſchwierigkeit überwunden, und den Einwohnern der Mark ſowohl, als den benachbarten Laͤndern die thüre geöffnet, wodurch Ahend⸗ und Morgenlaͤndiſche Voͤlkerſchafften im Handel und Wandel ſich mit viel groͤſſerer hequemlichkeit als vorher, einander die hand bieten koͤnnen: indem er durch ziehung des Neuen Grabens die Oder, Spree, Havel und Elbe, ja die Oſt⸗ und Nordſee mit einander vereiniget, und die groſſe Fluͤſſe die Elbe und Oder den Ein— vieler Laͤnder erſt recht nutzhar ges macht.
1141 Vierter Theil, II. Abth. Vom Handel und Wandel in der Mark. 1142 Stat wird zuſehen ſein. Von Frankfurt
Daß dieſes klugen Herrn abſichten noch
weiter gegangen, lehret uns der in verſchie
denen zum Handel bequem gelegenen Hafens zu Königsberg, Memel, Kolberg, Emden auch zu Habelberg vorgenommene Schiffbau, und die dadurch befoͤrderte Schiffahrt nach der Kuͤſte von Guinea, davon Puffendorf in dem Leben dieſes Churf. XIX. B. §. 31, 32. nachzuleſen: ingleichen die vorſchlaͤge in Teutſchland ſo wie in Holland eine Oſt⸗ und Weſtindiſche Handelsgeſellſchafft aufzurichten. Wie es aber hei dergleichen veraͤnderungen herzugehen pfleget: fo finden ſich immer ſolche, welche die ſache mit andern augen anſehen. Dieſe gute abſicht und vorſchlag blieb liegen: ohngeacht ganz Teutſchland davon wuͤrde haben koͤnnen ſeinen nutzen ziehen. S. Becherers Polit. Diſc. ſ. 910. des Reichs Vicekanzlers von Um Diſcurſus Politicus kann uns hiervon zuverlaͤßig unterrichten. ᷣ Inzwiſchen blieben andere gute anſtalten nicht liegen, welche den Handel und Wandel befördern ſollten. Die Landſtraſſen wurden ausgebeſſert, es wurde für hewirtung der Reiſenden geſorget, und, obwohl ein ungenannter in einem beſondern Entwurf vom Handel und Wandel aus anderen princi= plis behauptete, daß der Handel nach Hamburg über Stettin durch den Sund in die Elbe den Maͤrkiſchen Einwohnern vortheilhafter waͤre, als durch die Elbe, dennoch derjenige plan fortgeſetzet, wozu durch den Neuen Graben die anlage war gemachet worden. Dahin gehet die heibehaltung und beſtaͤtigung der freiheiten, ſo A. 1680. 24 Dec. den nach Preuſſen und Pommern zu waſſer handelnden waren ertheilet worden; das aufgerichtete Handels collegium S. Corp. Conſt. Ill. B. V. Th. II. Abth. ſ. 2x; die in Berlin angelegte Niederlage und Pakhof, wodurch dieſer ort zum Mittelpunkt des Handels gemachet worden; die behauptung der freien fahrt für die Stat Frankfurt auf der Oder ſ. 6, 15, 17, 19; der A 1700 errichtete vertrag mit der Stat Hamburg ſ. 33. re; die A. 1716 zu Berlin aufgerichtete Schiffergulde ſ. 50; und andere von Ihro Koͤnigl. Mal. Maj Friedrich 1 und Friedrich Wilhelm Glorw. ged. herausgegebene verordnungen; inſonderheit auch der von S. ieztregierenden Königl. Maß. Friedrich ll, zwiſchen Magdehurg und Plauen gezogene Plauiſche Kanal, S. IV. Th. IJ. Abth. Il. Kap.$, Ill. ſ. 984, 985, und der von Hoͤchſt denenſelben wieder hergeſtellte aus der Havel durch die Fino in die Oder gehende