Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
11
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11 Siegeszeichen unter dem 33°, 45.1 der laͤnge, und unter dem 527. 45. der nordlichen breite ſetzet: rpm Apsca RL us LGʒ dieſes aber ſelbſt nach der heutigen ausrech­nung die gegend der Altmark trift, wo es auch in feiner landkarte zufinden: ſo iſt man veranlaſſet worden zuglauben, dieſe Sieges­zeichen müffen bei Stendal, oder bei Druͤ­ſedau, Druͤſtaͤt oder Arneburg geſtanden haben, dabon auch ienes hon Ständer oder pfeiler, dieſe von Druſus, das lezte von Arnd, dem Roͤmiſchen adler den namen erhalten: mithin muͤſte Druſus und die Römer auch hier geweſen ſein. Und wann Velleius Pa­terculus L. II. c. CVI. vom Tiberius ſchrei­bet, daß er unter anderen Voͤlkern auch die Longobarder gedemuͤhtiget,(welche etwa zwiſchen Lauenburg und Barby laͤngſt an der Elbe gewohnet,) und an die 400. meilen (vermuhtlich bon Rom an) von der Weſer

bis an die Elbe um die gegend gekommen,

wo ſelbige zwiſchen den Semnonern und Her­munduren die graͤnze macht: Perluſtrata ar­mis tota Germania eſt. Victae gentes pae­ne nominibus in Cognitis... Hracti Lon­gobardi... Denique... ad quadringenteſi­mum milidrium a Rheno uſujus Humen Albim, ui Senonum Hermundurorumque fines prae­

terfluit, Romanus cum ſignis perductus exercitus: ſo iſt man in der meinung, daß die Römer in der Altmark geweſen, eben wie durch des Domiti ubergang über die Elbe, die uns Tacitus Ann. IV.. 44. anzeiget S. oben I. Th. II. K. ſ. 36. 37. beſtaͤrket wor­

den. Wozu dann noch allerhand in der Alt­mark angetroffene uͤberhleibſel von ſchanzen, waͤllen, Hügeln kommen; ingleichen in den begraͤbnůſſen gefundene alterthůmer an ſpieſ­fen, pfeilen, ringen, auch Roͤmiſchen muͤn­zen: von welchen man geurtheilet, daß ſie von den Roͤmern, und dieſer des Druſus und Tiherius gegenwart müßten hergekom­

men ſein. Oh nun wohl das leztere auf

ſchwachen fuͤſſen ſtehet; und aller ſolcher nachlaß eben ſo wohl, und noch viel leichter bon den alten Sueben, Longobarden und Wenden, oder wohl gar zum theil aus dem dreißigjaͤhrigen krieg, als von den Roͤmern herruͤhren koͤnnen; angeſehen dergleichen Dinge auch an zͤrtern angetroffen werden,

wo gewiß niemahls Roͤmer hingekommen;

hiernaͤhſt auch noch ſehr mißlich iſt, ob die zum theil mit heutigem Teutſch, oder mit Wendiſcher endigung zuſammen geſezte na­men ſchon damahls in der Welt gewe­

ſen: ſo iſt man doch. durch das anſehen

Fünfter Theil,. Buch. J Kap. Bon der Altmark ins gemein

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des Ptolemaͤus und Dio C durch die namen berfchiedener.* wogen worden bei der meinung zuhleiher daß Druſus in der Altmark geweſen; 3 an des Tiberius gegenwart hat laun ö mand gezweifelt. k. Sagittarius will zwar aus des Pio Cafe angefuͤhrtem ort einen heweiß wieder*

Druſus gegenwart ziehen; weil nach den

ſelben der Druſus zwar an,

. aber nicht ů die Elbe gekommen; und hi er

haͤtte alſo wehr

eine Mark in dieſen Landen errichten, ny einen Markgrafen Clodium einfegen können

S. deſſen Hiſtor. March. Soltwedel 5. Ul . 3. Aber ehen hieraus wird vielmeſt far gen, daß Druſus da, als daß er nicht d ge­Heſen ſei. Dann eben darum weil Dru bon der Weſer bis an die Elbe ſol gegangen fein, hat er ja bis in die Altmark ungebin dert kommen koͤnnen; weil die Altmark ihn diesſeit der Elbe gelegen: oder man müßte ſich einen ſehr wunderlichen und Sicht beſchwehrlichen zug des Druſus bon der Weſer durch die Mittelmark und Prigtiz einbilden, in welchem er dennoch irgend wo über die Elbe vorher gemußt, che ihn hernach dieſelbe gehindert hatte, in die Altmark zukommen.

Weil aber bei dem allen doch noch eini­ger zweifel übrig bleibet; und die ſache noh nicht allerdings ausgemacht ſchiene zuſemn, oh die Römer in die Mittelmark, oder mr bis in die Altmark eingedrungen: ſo hat di Koͤnigl. Academie der Wiſſenſchaſten den im jahr 1748. zuertheilenden preiß auf die frage geſetzet Wieweit die alte Römer in Teutſchland eingedrungen? Da dam nohtwendig auch die gegenwart des Druſtz in betrachtung muſſen gezogen werden, und eben das bon den meiſten behauptet. worden daß Druſus hier in der Altmark an der Elhe geweſen, und feine Sieges zeichen oder dus merkmahl, wie weit er im nordlichen Teutſh­land gekommen, an obgedachten orten auf richten laſſen. uber bie Elbe aber ſeie er nid} gekommen, ſndern durch ein in weiblicher 9 ſtalt erſchienenes geſpenſt, welches Pio Calli am angef. ort erzehlet, dem borgeben. der that aber entweder durch die furcht, ode des Kaiſers Auguſtus befehl davon nagen, ten worden, weſcher ſeinen Generalen we% boten über die Elbe zugehen, um die. che vöͤlker, welche den Römern keine up ſchaft bewiefen, nicht zur feindſeligkeit 1 ten, von welchem befehl Strabo im V ht, meldung thut. Einige von den eingel ten