13 Fünfter Theil,. Buch. J. Kap. Von der Altmark insgemein. 14
ten Abhandlungen fein durch den druk unter dem titul: Samlung der Preis⸗ und eini
ger andern Schriften, über die von der
Roͤnigl. Academie vorgelegte Frage: Wieweit die alte Roͤmer in Teutſchland eingedrungen?! gemein gemachet worden; und verdienen nachgeleſen zu worden in der
IJ. Abhandl. des Herrn Feins, welche den
preis erhalten, ſ. 41 43. von des Druſus, ſ. 48, 49. von des Tiberius, und ſ. 50, 51. bon des Domitii zug, womit dann aus der Il. Abhandlung ſ. 1732 181. 196, 197. und aus der IIX. Abhandl. f 321: 327, 330, 331. 333, 338. zu vergleichen. Dieſem allen hat der Herr Kirchenraht Elsner eine Abhandlung beigefuͤget, welche in dieſer Samlung gleich vornan ſtehet, und darin zuzeigen ſich bemuͤhet, daß Druſus gar nicht in der Altmark geweſen: weil der weg von der Weſer bis an die Elbe, deſſen Dio Caſſius angef. orts gedenke, für dieſen zug zu weit, wegen der waͤlder, huͤgel, moraͤſte auch heiden, mitten durch das gebiet unbezwungener feindlicher und erbitterter voͤlker, und wegen mißli
cher zufuhr hoͤchſt beſchwerlich und gefaͤhrllch, oͤmiſche armee zu unbeſonnen, und
uͤr die fer einen ſo klugen General, als Druſus war, der ohnedem kaum der lebensgefahr entgangen, und aus beſorgniß wegen der lehensmittel nicht über die Weſer hatte gehen wollen, zu unbedachtſam und zu verwegen geweſen. Im gegentheil behauptet er, Druſus habe den Vorſatz gehabt, ſich des nordlichen Teutſchlandes zu bemaͤchtigen, damit er mit dem mitlern Teutſchland deſto eher fertig werden moͤchte. In dieſer abſicht ſeie er von der Weſer weiter zur linken hand durch das gebiet der Chauzen nach dem ausfluß der Elbe zugegangen, wobei ihm dann der vorher ſchon verfertigte Foſſa Druſiana vder neue Yſſel, der die vermuhtlich bei der hand gehabte flotte aus dem Rhein in die Suͤderſee, und weiter durch die Nordſee in die Elbe führen konnte, ſehr wohl vzuſtatten gekommen. Auf dieſem zug hätte er die Chauzen, welche der Roͤmer freunde waren, und mit denen zur linken hand eine ſichere zus fuhre, zur rechten aber die Cherusker und andere feindliche voͤlker gehabt, deren gebiet er bis an die Elbe verwuͤſtet hätte, Bei welcher gelegenheit auch die Stadt Stade ihren namen von den Römern bekommen, wel He allda ihre lager oder auch ſchiffſtand ationem gehabt. Haͤlt aber des Pole, maͤus angegebene lage der Druſiſchen Sie: eszeichen, auf welche alle uͤhrige aus der
wortforſchung hergenommene gründe gebauet ſein, fuͤr unrichtig, welches entweder der unerfahrenheit dieſer gegend, oder der unvorſichtigkeit der abſchreiber beizumeſſen ſeie; wu es nicht gar vom Ptolemaͤus nur zu fuͤllung eines raums auf der unbekannten gegend in der landkarte hingeſetzet worden. Durch den vom Strabo VII. B. ſ 447. angeführten fluß Sale, Van as zorcuos, verſtehet er nicht die Thuͤringiſche bei Barby in die Elbe fallende Sale, ſondern die YIſſel, welche ehedem ſo geheiſſen, und der gegend Salland den namen gegeben, wie dann das wort ßel ſelbſt davon herkomme. Endlich muhtmaßet er, daß Druſus an dem ort verſtorhen, welcher caſtra Herculis genennet werde, und vom Tiberius dem Druſus zu ehren alſo ſei genennet worden. Wann man dieſe abhandlung mit bedacht durchlieſet, wird man dem Verfaſſer kaum den beifall verſagen koͤnnen: ſo wahrſcheinlich iſt alles beigebracht worden.)
Sonſt will auch noch fuͤr des Druſus anweſenheit an dieſen orten zum zeugnuͤß angefuͤhret werden, daß annoch eine ahrt vom fluch von ſeinem namen hier und in den bes nachbarten orten gehoͤret werde. Dann es hätte Druſus damahls alten und jungen ein
ſolches ſchrelken eingejaget, daß, wann man
ihn nur genennet haͤtte, man ſich gefuͤrchtet: und wenn man iemand fluchen wollen; ſp hätte man geſagt: dat dy de Droß hole, wie man bei dem Lauremberg Ehron. ſ. s · lieſet. Man zeiget auch gewiſſe große Steine, welche Druſus mit einem hich ſoll bon einander gehauen haben. Aber der fluch findet eine eben ſo nahe erklaͤrung in dem bekannten wort Druſe b. ein geſchwůr, peſtbeule: und iſt fluchs gnug, wie noch leider heut zu tage oft geſchiehet, wann iemanden eine ſolche an den hals gewuͤnſchet wird. Brauchts alſo gar nicht, ſolche ſo weit vom Druſus herzuholen. Die von einander geſpaltene Steine möchten etwas naͤher kommen, und Druſenſteine ſein: aber nicht bon dem Feldherrn Druſus, ſondern von den Druidihus, den Druſen, welches heidniſche Prieſter geweſen, ſo etwa eme gottesdienſtliche oder richterliche handlung bei oder durch dieſe Steine verrichtet, wovon an ſeinem orte mehr zuſehen ſein wird. bergl. oben Il. Th. I. K. ſ. 377. Sonſt würde des Druſus ſchwert zwar mit des Rolands ſchwert Durant konnen verglichen werden; weil ſolches auch ſtahl und ſtein fol a dur