Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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65
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65| Fünfter Theil, 1. Buch. J. Kap. Von der Altmark insgemein. 66

Joach. Friedr. von 1602. und 1621. wel­che in des Hrn. Geh. R. Mylii Gonſtit. Marchic. IL Th. J. Abth. n. xi. Tit ix. ſ. 74 und 99. anzutreffen. Nach und nach

hat die anzahl der ſtreitigkeiten mit dem

anwachs der Einwohner, und anlegung mehrer Staͤte, auch der Habſucht zugenom­men, und man hat faſt in ieder Stat Advo­catos oder Voigte, auch Richter und Schoͤppen und wochentlich oder monatlich gewiſſe Gerichtstage muͤſſen anordnen, um die ſtreitſachen zuſchlichten. Hierdurch iſt

allem vermuhten nach der Adel und Buͤrger­

ſchaft, auch biel andere oͤrter dieſem Land­gerichte entzogen worden, ſonderlich nach­dem auch ein beſonderes Hof⸗ und Landge­richt aufgerichtet worden. Aus welchem allen(ich dann wiederum muhtmaſſen laͤſſet, daß dieſes das alleraͤlteſte Gericht int Lande geweſen ſei, als welchen im 12 und 13 jahr­hundert die andere Gerichte beigefuͤget wor­

den, wie ſolches hei Beſchteibung der Staͤte

ſich hin und wieder zeigen wird.

Wie auch das Havelbergiſche Botding auf dem fuß des Altmaͤrkiſchen geſetzet worden; in demſelben aber der Landesherr ſelbſt zu Gericht geſeſſen: alſo iſt glaublich, daß auch vorher in dem Altmaͤrkiſchen der Eandesherr ſelbſt bei dem Gerichte zugegen geweſen, und ſelbiges gehalten; ob ſich wohl davon eben keine ausdruͤckliche nachricht findet, als nur die gewonheit, daß alle andere Gerichte waͤhrenden dieſen Gerichts aufgehöͤret, wel­ches der Sachſenſptegel meldet l. B. art. 58. daß es geſchehen, waun der Graf, Koͤ­nig oder Landesherr ſelbſt zugegen geweſen. Inzwiſchen bleibt gewiß, daß die Landes­herren die verwaltung dieſes Gerichts end­lich ihren Bedienten, ſonderlich den Advo­catis oder Voigten uͤbergeben. Dieſes er­hellet aus der angefuͤhrten urkunde von 1275. mit welchen der Gebrauch lezter zeiten noch uͤbereinkommt, da dieſe Gerichte bon dem Hof⸗ und Landrichter, der den Advocatis in gewiſſer maſſe gefolget, gehalten worden: dem man aber einen Beiſitzer und einen Pro­tonotarius beigefuͤget nebſt einem Fiscal und 2 Ausrichtern. Falls auch die ſtreitende

theile heim vortrag das wort ſelbſt nicht fuͤh­

ren konnen, fein Advocaten oder Prozeßhe­

diente beſonders dazu beſtellet geweſen, damit

fie ſich deren beiſtand bedienen möchten, Dieſe

alle gehöreten zu dieſem Gericht, ſtunden

aber alleſamt, eben wie das Hof⸗ und Land­

gerichte, unter dem Landshauptmann, wel­V. Theil der Mörk, Hiſt.

cher ſolches alle jahr aufs wenigſte zweimahl viſitiren mußte, laut angef. Hof⸗ und Land­ger. ord. Tit. XI. Nachdem dieſes 1716. aufgehoben, iſt es unter des damahligen Hof⸗ und Landrichters Freiherrn von Putlitz direction geblieben, ſo lange, als er gele­bet, nach welches hintrit, allemahl zwei Obergerichtsraͤthe mit dem Procuratore Fiſci namens E. Hochtoͤbl. Obergerichts dahinge­gangen, und daſſelbe geheget bis 1747, da es endlich ganz aufgehoben worden.

Das Boddingsgericht zu Werben ins beſonder betreffend, ſo hat ſelbiges, wie ſchon gedacht> oder 8 nach Michaelis ſei­nen anfang genommen, und ſich mit dem Lodding d oder 8(beide tage finden ſich in den acten, ob per errorem, oder weil man wegen umſtaͤnde der zeit den termin aͤndern muͤſſen iſt unbekannt) nach Galli, auch wohl nach Sim. und Jude geendiget: und die ſtreitigkeiten ſo hier angenommen wurden, mußten ſeit Mar. gebuhrt ſich ent­ſponnen haben, und mit dem Lodding geen­diget, alle übrige Adeliche und Jreiherrl. ſelbſt

auch die Königk Amtsgericht auf dem Lanz

de und die Statgerichte in Werhen binnen der zeit gaͤnzlich eingeſtellet werden.

An gemeldetem erſten tag wurde morgens um 8 uhr die groſſe glolke gezogen, und das durch ein zeichen gegeben, daß alle diejeni­ge, welche zum Boddingsgerichte gehöͤreten, ohne anderweitige vorfoderung oder citation auf dem Rahthauſe vor dem Gericht ſich ſtel­len ſollten. Es ſtunden aber unter dieſem Gericht:.

J. aus der Landreiterei Arnehurg die Doͤrfer Schwarzenholz. Kaͤkelitz. Germerslage. Beverlake. Hof zum Theen. Ober Berge. Nieder Berge. Roͤbel. Klinte. Ober Gieſenſchlage. Nieder Gieſenſchlage. Berendorf. Rengerſchlage. Liedekummer. Muntenak. Paris. Vorwerk zum Kl. Heil. Grabe. Stat Werben. E Aren­

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