Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
85
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be gegangen.

91 nach bis an die Saale, und die Saale hin­auf laͤngſt den Merſeburgiſchen graͤnzen auf die Anftrut lo gegangen, wo fie in die Saa­le faͤllt, dieſe und den Helm fluß hinauf

bis an die graͤnzen von Thuͤringen und Sach­

ſen, und wieder zuruͤck bis an den urſprung

der Wipper, von da durch den Harz auf die Oker, Aller und Ilſe loß, und weiter bis

an die Rodow, mit dieſer auf die Jesne

oder Jetze, und mit dieſer auf die Priſati­ne, und ferner bis wider an die Elbe gegan­gen. Was aber das wort Priſatine bedeuten ſoll, iſt ungewiß. Gehen wir dieſer Be­ſchreibung nach: fo kann es dem erſten anſe­hen nach weder die Jetze noch irgend ein an­der hier in die Elbe fallender fluß ſein. Dann die Jetze, welche hier Jesne genen­net wird, fällt in die Priſatine, und dieſe in die Elbe: da dach bekannt, daß die Jetze

in keinen andern fluß, ſondern gerade zu in

die Elbe faͤllt. Nehmen wir unſere Landbe­ſchreibung zuhuͤlfe: fo iſts nicht allein eine ausgemachte ſache, daß die Stat Salzwe­del und was ienſeit der Jetze gelegen iſt, zu dem Verdiſchen ſprengel gehoͤret; wie die unten in Beſchr. der Staͤte vorkommende ur­kunden ſolches bezeugen; ſondern es findet ſich auch dieſſelts der Jetze noch ein landſtrich, der eben dahin gehoͤret, nemlich die Stat

Arendſee, von welcher gleichfalls dergleichen maßgebende briefe vorhanden; und das dorf Benckendorf, S. unten Arnſeeiſch. Geſch. 5. IV. mithin das ganze zwiſchen der hieſigen Je­tze und der Zere gelegene Kirchſpiel. Hieraus folget nun, daß die graͤnze von der Jetze ab auf die Zere loß, u. mit dieſer bis wieder an die El­

Man hat ſich alſo unrecht be­richten laſſen, daß die Jetze in dieſer gegend ſich in einen andern fluß ergieſſe, den man damahls Priſatine oder Predikine genennet,

wo nicht durch unrichtiges abſchreiben aus

dem wort Zere Priſatine geworden: und Priſatine kaun alſo kein ander fluß, als die Zere fein, Dieſem zufolge haben auch alle die zwiſchen der Zere, Elbe, Ohra und Bie­ſe gelegene Staͤte zu der Halberſtaͤtiſchen, Dicecefi gehoͤret: und der Biſchof zu Hal­berſtat hat in dem Balſamerland ſeinen Ar­chidiaconum gehabt, wie dann in des Biſch. von Halberſt. Gardolphs Brief von 1196. Archidiaconus Romanus in Balſa­mia vorkommet: S. Saggitar. de March. Soltqu.§. XXII. und der von Verden in Kuhfelden, wie ſich unten zeigen wird, die auch alleſamt dem Erzb. von Magdeb. vereignet worden mit ausſchlieſſung der Staͤ­

Fuͤnfter Theil, 1. Buch. I. Kap. Von der Altmark ins gemein.

92 te Salzwedel und Arendſee, als welche un,

ter dem Biſchof von Verden ſtunden. Kai

fer Ludwig nimt auch A. 1323. die oͤrter ca. ſtrum Angermunde(ſoll Tangermunde heiſſen) cum oppido> caſtrum Gardeleghe cum oppido, opidum Stendal, opidum Oſterburg, caſtrum Chrumbeche, Sehn. fen, Werben opida, caſtrum Drenburch (Arneburg) im namen feines unmuͤndigen Sohns, Ludwigs des aͤltern, alle hon dem Biſchof von Halberſtat zu lehn. Und hei beſchreibung dieſer Staͤte werden ſich urkun, den gnug befinden, welche dieſes beſtaͤtigen.

Weil die Bisthuͤmer Verden und Halberfat alſo mit einander graͤnzeten, hat es ie und

dann ſtreitigkeiten geſejt wegen der gränzen,

auch hier in der Altmark, da noch 1160 zu

des Verdiſchen Biſchofs Hugo zeiten, ver muhtlich der eingeſchobene Biſchof hon Hal­berſtat Gero auf einen Theil in der Wiſche anſpruch gemacht, deſſen ſich aber der wie­der eingeſezte Biſchof Olricus auf vermitte­lung des Kaiſ Friedrichs l begeben. S. Leibn. Ser Br. m nn,,

Hiermit kann verglichen werden, was der Herr Rector Walther von den graͤnzen des Bißthums Halberſtat. des Erzb. Magdeb. und der Altmark in feinen Singularibus Mag. deb. hin und wieder, ſonderlich Ill. Th. ſ 23, 25, 49760 beigebracht.

XIX. Von der Geographiſchen oder der lage nach eingerichteten Eintheilung erzehlet Enzelt ferner, und aus demſelben Herr Hendreich, daß es vor dieſen in vier theile getheilet worden. 1. Das Balſamerland von dem Fluſſe Balſam alſo geheiſſen, oder Oſterland, weil es gegen Oſten lieget, wo­rin die Staͤte Stendal und Oſterburg in, gleichen Arneburg gelegen. Helmoldus gedenket auch dieſes Balſamerlandes, ſtel let aber eine ganz andere lage dabon, da nemlich die Hollaͤndiſche Voller die ſuͤderſeite der Elbe zuͤbewohnen angefangen, ab urbe Saltveldele,(Salzwedel) omnem Terram paluſtrem atque campeſtrem Terram quae dicitur Balſemerlande Chrom. lan. el

(86. Und iſt hiervon oben J. Th. LV. 11. S. f. 97,98. nachzuſehen, hier aber nog anzumerken, daß Markgr. Albrecht I. in einem der Stat Stendal ertheilten brief die gegend, wo Stendal gelegen, das DA ſamerland nenne: in dem lande mynes ge­

bhydes, dat dar i genomet Baſamerlanz.

Stend. Geſch. 5. xfiJ. daß es auch unter Dale berſtaͤtiſchen ſprengel gehoͤret, erhellet* nur angeführten graͤnzen. Da

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