2. Das Tangerland gegen füden oder mittag von dem fluß der Tanger genannt, worin auch Tangermünde lieget. S. I. Th. V. K. ſji9.
3. Das Senland gegen norden, von den alten Senonibus, wie vorgegeben wird, worin die Staͤte Seehauſen und Werben ſamt einigen wiſchen befindlich: von welchem namen man jedoch ietziger zeit an dieſen orten nichts wiſſen will. vergl. J. Th. Il. K. 5. l.. 34.
4, Das land zu Zermund gegen weſten oder abend von dem fluß die Zern oder Zera ſo geheiſſen, oder die Markzu Salzwedel, worin auch die Stat Salzwedel gelegen. Welche vier theile wie horheruͤhrte Geſchichtſchreiber weiter melden, das Bieſenthal von weſten nach oſten, oder von abend nach dem morgen, faſt mitten von einander ſcheidet, worin die Biſe lauͤft, und gleichſam als ein gürtel des Landes zuachten iſt. Zu deſſen haupt die Stat Gardelegen und das Haus Kalbe lieget. Daß der Pagus Serimund hier nicht her gehöre, S. I. Th. ſ. 16.
XX. Die ietzige Eintheilung iſt nach den Sieben Staͤten, welche nach der alten eingefuͤhrten ordnung ſein, Stendal, Salzwedel, Gardelegen, Seehauſen, Tangermunde, Oſterburg und Werben: wie dann dieſelbe auch hin und wieder in den Actis der alten zeiten beieinander gefunden werden. Alſo lieſet man in Markgraf Ludwigs des Roͤmers ausſuͤhnungspatent der Stat Stendal von A. 1352. ok gunnen wi unſen Borgern eyner eynunghe tu maken und tu hebben, des ſe nicht weder unß ſin med Riddern knechten und mannen die behuſet und beſlotet und beſeten ſin in der Olden margke und med den Steden hie namen. Soldwedel, beyde Olt und Nye Sehuſen, Gardelege, Tangermunde, Oſterborch und Werben. Und wolle ſie ok yemand vor unrechten do ſcholde wi tu helpen dat dat nicht geſchege des beſten des wy megen. Ingleichen ertheilet der Kaiſer Karl FW. ein Privilegium unſern Steten in der Alte Marke zu Brandenburg: das iſt zu Stendel, Soltwedel, Gardalegen, Tangermuͤnden, Sehuſen, Oſterburg und zu Werben. Were is Sache daß ihnen die nu ſeint oder noch nachkomelingen Eynige briebe vorgangen weren oder vor— gingen, das wir und unſer Erben und Nachkomelinge Markgraven zu Brandenburg yn die Vornewen, wiedergeben und vorandenverten ſullen ꝛc. auch ſollen und wollen wir nicht geſtatten, des fie von unſern Amtlewten in eynigerley weyſe geiret gehindert
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oder gekrenket ſullen werden, noch von der Marken Verweſer. Stendal 1373. 5 nach Nativ. Mar. Der Burgemeiſter zu Tangermuͤnde Kaſpar Helmreich hat in feinen Annalibus Tangermundenſibus l. 1. C. a. alle ſieben in folgenden Sieben Diſtichis hegriffen.
Eſt caput aggeribus Stendalia condita firmis, Flumine percurrens, quam rigat Uch
. ta ſuo. Et propter Gezam geminas diviſa per Urbes, Cui quondam lis Numen MMG o dedit. Eſt Domus ad iltam Crodonis nomine culta. Incola Garslebum Nomine turba voCat;
Eſt quae Senonibus fuit acdificata vetuſtis, Fertilis humabat cujus Alanda ſolum.
Eſt Tangrarmundus flaum pro ponte per
Albim Navigio ducens Corpora multa ſuo.
Eſt Oßroburgi Biſas Comitatus ad Oram, Quod Druſifertur Nobile fortis opus.
Eſt lerbena, cadens in quas fe condit
Havelus, Attingens Albis prætereuntis Aquas.
Wobei noch zu berühren, daß bei Dol, chow, einem Filial on Mehring Apenburg ge» genuͤber ein hoher berg lieget, der Dolchowiſche Berg genennet, auf welchem man alle dieſe ſieben Staͤte ſehen kann. Deſſen auch oben III. Th. Ill. K. LII.$ ſ. 941. gedacht worden.
Melchias Nehel in feiner Chronographia Decennali, und daſelbſt in Exegeſ Marchids% ſ. 325.& feqg. in der Topographia Marchiae ſ. 5. nennet fie zwar Staͤtlein, mens get auch Arndſee und Arnburg mit unter. Es waͤren in der Altmark die Staͤtlein, Soltwedel, Stendal, Garleben, Tangermuͤnde, wo etwan die Reſidenze gewefen, Oſterburg, eine Grafſchaft, die Staͤtlein Sehauſen, Arnſee, Werben, das Stift Arnburg. Aber dieſer Mann iſt weder in der Altmark geweſen, noch von derſelben zuſtande recht unterrichtet worden, hat man ſich alſo an ihn nicht zu kehren.
Und weil man in dieſem Lande biele anmerkungen von der Siebenden Zahl hat, fo gedenken die vorangefuͤhrte Geſchicht, ſchreiber auch ferner von Sieben Kraiſen, in welche die Landſchaft auſſer den ſieben Staͤten in der Altmark an ſtat der vier theile einge