er A.151 5, der Stat Prenzlow und unter ans dern dᷣatis auch andern Staͤten gegeben„vers proͤnet, daß, fo hald einer Bürger würde, derſelbe ſeinen harniſch und gewehr halten ſollte. Es hat auch nicht an gelegenheit ges fehlet, da die Landes Herrſchaft der bewaf neten Buͤrgerſchaft fich bedienen koͤnnen: weshalb dann auch ſelbſt bei den Rahthauͤfern gewiſſe waffenruͤſtungen gehalten worden, um im fall der noht gleich eine gewiſſe mannſchaft in harniſch und gewehr ſetzen zu knnen. Stendal hat noch etliche tauſend ſtut theils beſchlagener, theils unbeſchlage
ner pfeile, auch ein panzer kleid, ſturm
Haube und andere waffenruüͤſtung aufzuweiſen, hat davon auch vor dieſem in einer beſondern ruͤſttammer einen groſſen vorraht gehabt, und man hat dergleichen faſt bei allen namhaften Staͤten noch immer verwahret, Salz wedel, Brandenburg, Prenzlow, Frankfurt, Königsberg 2c. werden davon noch was aufzuweiſen haben. Die Landesherren hahen auch um deſto weniger bedenken getragen, dergleichen geſellſchaft zubeftätigen, und durch ertheilung allerhand freiheiten zu fleiſſiger uͤbing der waffen aufzumuntern, ie weniger man in den vorigen zeiten an das heut zu tage unentbehrliche principium poſiricum gedacht: miles perpetuus,. Zu welcher zeit aher eigentlich dieſe Geſellſchaf ten in der Mark aufgekommen, iſt ungewiß. Aus Chf. Joh. Georgens der Frankfurti(chen Schützengilde ertheilten gnadenbrief
von 1574 5 nach Quaſimod, erhellet fo wiel,
daß das Buͤchſenſchieſſen zur ſcheihe damahls ſchon über So jahr und alſo 1524 im gebrauch
geweſen: und oben angeführte berordnung
Joachims l. von 1515 laͤſſet vermuhten, daß auch damahls auf dieſe geſellſchaft mitgeſehen worden; und wie in den verwirrungen, da die Mark ſonderlich zu zeiten der Katzenkriege war, ein ieder auf ſeine vertheidigung bedacht geweſen: alſo haben die Regenten von dem Hohenzolleriſchen Geſchlecht, welche das land wieder in ordnung gebracht, auch ohne zweifel auf dieſe privat vertheidigung gleich anfangs geſehen und fie dem Lande nuzbar gemacht. In vorigen zeiten hat
man nach einem Vogel oder Taube geſchoſſen
wie noch ietzo an vielen oͤrtern in Teutſchland gebrauchlich iſt. Solches aber iſt in der Mark nach und nach ganz abgeſchaffet, und an deſſen ſtelle das Scheibenſchieſſen ſchon im anfange des 16 jahrhunderts gebrauch: lich geweſen: ja das Vogelſchieſſen iſt auss druͤklich verboten worden. In Ehf. Friedr.
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11 Fünfter Theil, 1 Buch. J. Kap. Von der Altmark insgemein. 112
Wilhelms A. 168 der Schuͤtzenbruͤde
in Frankfurt ertheilten, mn ausdrüflich: ‚Des Vogelſchieſſens als iehiger zeit ein ganz undienliches sxercitim cahſren, aufheben und verbieten wir hie: mit gänzlich; wiewohl hiermit inſonderheit nur auf die Pfeil und Bogenſchuͤtzen geſehen wird, als welche freilich heut zu tage bon ſchlechten nutzen fein; da das Buͤchſenſchieſſen nach dem vogel eben den nutzen hat, als das Scheibenſchieſſen. Es mag zu aufhebung des vogelſchieſſens auch wohl viel beigetragen haben die muhtmaſſung, daß ſelbige, weil es ehen in Pfingſten hat pflegen gehalten zuwerden, dem H. Geiſt zur unehre und
beſchimpfung der Chriſtl. Religion geleiche.
So angenehm aber vor zeiten dieſe übung geweſen und ſo nuͤzlich ſie geſchienen, daß auch Ehf. Friedr. Wilhelm deren unterlaſfung mit entziehung eingerauͤmter vortheile anzuſehen gedrohet: ſo wenig iſt endlich darauf geſehen worden; nachdem ein wohleingerichtetes kriegsheer den Burger vom ſoldaden⸗ und kriegsdienſt befreiet und auf ewig abgeloͤſet. Wiewohl S. ietztreg. K. M. die wiederherſtellung dieſer Gefellſchaft durch
.$
gehends ſehr gnaͤdig aufgenommen. Was fur einrichtungen nun hier und dar gemachet wor
den, und welchergeſtallt die Hohe Landesherr
ſchaft ſelbſt dieſe Schuͤtzenubung durch erthei
lung gewiſſer vortheile haben ſuchen zubefor
dern, wird ſich jeden vrts ins heſpndere zeigen. Inzwiſchen haben die Staͤte, ſeit dem die Landesherrſchaft eine heſtaͤndige armer auf
dem fuß gehalten, ihre heſatzungen befom
men, zu deren untethalt die Bürgerſchat ein gewiſſes beitragen muß unter dem namen des Serwis. Dieſer wird nach heſchaffenheit
und anzahl beides der beſatzung und der Bür
ger eingerichtet, und damit es ordentlich dabei möge hergehen, iſt in allen Staͤten, wo eine beſatzung lieget, auch eine Servis comm. miſſion angeleget, wozu die membra theils aus dem Bůrgerſtande, theils aus dem Soldatenſtand genommen werden.
2. Bei dem Magiſtrat jeglicher Stat hat es ſonſt von den aͤlteſten zeiten her die bewandnuͤß gehabt, daß das Stat regiment alle jahr an einen andern von den ordentlichen Burgermeiſtern gelanget. Dieſe Raths wandelung aher haben S. K. M. Friedrich Wilhelm A 1719, 1721, 2c. dahin IC ändert, daß ein beſtaͤndiges Magiſtratscollegium beſtellet und darin von dem DOT ſitzenden Burgermeiſter die ſachen auch he ſtaͤndig regieret werden ſollten. Zu.
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