Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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handen. In der Stat ſahe man bei weiten nicht fo viel garten, als letzt, ſondern mehr haüſer. Der Dom und S. Jakobskirche zeigten ſich mit ſchoͤnen ſpitzen, ſo aher letzo fehlen, bloß S. Peterskirche war ohne ſpitze, fo aber ietzo verhanden. S. Johanniskir= che, fo die aͤlteſe der Stat fein ſoll, ſahe man auch noch in ihrem ſtande, daß ſie mit blei gedekket geweſen, lieget aber ietzo gaͤnz­(lich nieder. Jedoch das ende hörigen fahr. hunderts und das gegenwaͤrtige hat dieſer guten Stat eine gluͤkliche veraͤnderung mit­gebracht. Dann deſſen, was zu Chf. Ir. Wilhelms und Friedrichs lll. zeiten und un­ter deren vorſorge geſchehen, zugeſchweigen, fo hat fie ſeit 1712, ſonderlich zwiſchen 1720 und 1740 an gebaüden und Einwohnern dergeſtalt zugenommen, daß man in gewiſſer maſſe ſagen kann, fie ſeie ietziger zeit in glůk­ſeligeren umſtaͤnden, als hor zeiten. Dann es fein nunmehr wenig wuͤſte ſtellen mehr zuſehen, und dieſe nur in nebengaſſen. Und ohngeacht eine und die andere gaſſe in gat­ten verwandelt worden, und auſſer dem na­men, den man noch beibehaͤlt, keine ſtraſſe vorhanden; wie man z. e, die gaͤrten an der Halsſtraſſe, Bruchſtraſſe, die Uipſtalle 20. nenhet; die hauͤſer in den nehengaſſen auch klein fein: fo hats doch ohne zweifel bor die­ſem auch platz, die ſo völlig nicht gehauet, und hauͤſer gegehen, die nach damahliger bauahrt weitlauͤftig, aber ſchlecht beſezt ge­weſen; da im gegentheil unter gegenwaͤrti­gen gebanden viele hon weit beſſerm anſehn und mehrer bequemlichkeit fein, Die Wind muͤhlen aber ſiehet man zwar nicht alle vorm Ungelingiſchen thore, als woſelbſt nur 11. muͤhlenberge hebauet, 4 aher noch wuüͤſte ſte­hen, iedoch die vorm Tangermuͤndiſchen thore gebauete 3 windmuͤhlen mitgerechnet, bis auf eine vieder hergeſtellet: auſſer wel­chen noch eine der brauerguͤlde zuſtaͤndige Roßmuͤhle vorhanden, an welcher die jahr­zahl 1598 ſtehet. Solchen zuwachs hat

man anfangs zwar ſonderlich den zu Chf. Fr.

Wilh. und Friedrichs Ill. zeiten eingenpm­menen Franzoöͤſiſchen Flichtlingen, und den nachgehends von ihnen eingeführten. fahri­

ken, anſetzung verſchiedener proleſſinen,

ſonderlich aber auch der verlegung des Ober gericht in dieſe Stat, als eines heſtaͤndigen Gerichts, wohl am meiſten zudanken.)

Indeſſen hat fie, ihrem ietzigen zuſtande nach, bier Thore, das Tangermuͤn­

diſche Ungelingiſche, Vieh⸗ und Arne­

burgiſche Thor nach welchen auch die Stat

Fünfter Theil,. Buch IL, Kap. Won der Stat Stendal

8 in ſo viel biertel, als nehmlich das Tan= germundiſche Arneburgiſche, Unge­lingiſche und Viehthorviertel eingethenſet wird. Die Uchte fleußt mit einem arm um die Stat herum, welches die alte Uchte if, mit dem andern/ welcher mit Menſchenhaͤnden gegraben, theils mit ſteinen, theils mit holz­werk eingefaſſet und mit 5 ſteinern und einer hoͤlzernen bruͤlke heleget iſt, durch dieſelbe hei S. Johannis Kirchhof, auſſer welchen noch zwei waſſerlauͤfe fein, die man die Faule Uchte heiſt, derer einer zwiſchen dem Dom und S. Marien gehet, der ander zwiſchen S. Marien und S. Jakob am ende der Breiten: ſtraſſe bei dem Judenhof oder ietzo ſogenann­ten Bierſpuͤndergaſſe fleußt.

Die Straſſen fein naͤhſt dem Markte, wel­cher etwas klein iſt, wie man ſie in einem alten Lateiniſchen ſchoßregiſter von A. 1 475 lieſet: Fahrorum Piatea maior& minor, Voln. crum platea, St ubehlatea, oder Stuba S Ger. trudis, Ante valvam Arnborg, Ante ha. dewachsen, Supra Schadewachten, Supra Lappenberch, Forum S. Nicolai, Vaccarum Platea, Halſtrate Ins, Halſtrate Ilda& Lep­paria{eu Leppria, Fartorum Platea, Supra Dykum, Textorum Platea, Parva Paludum Platea, Pons Sartorum, Forum Civitatis Sub Peneſici. Fratrum Platea, Dominorum Curia, Area Heſerta, Borkenhagen, ludeo. rum Platea, Ante Hakum, Parvaludeorum Platea. In Hokgye, Nehte Platea, Mollens

ſtrate Suhra forum Porcorum, RetroS&um,

Petrum, Lemſtrate, Rorſtrate, Karnippum, Antiqua villa, Valva Ungelings, Slayorum plates, ValvaPecorum, Vhſtallum primo, In Sidenbidel, Extra five Npſtallam 2d, Nova Platea, Prope ſanckum Iacobum, ludeorum curiag, Extra uriam Iudeorum, Lata platea, Magna Paludum Platea. Das wort Schadewachten rührt her bon dem geſchlechte der hon Schadewachten, welche hier ihr haus oder wohl gar ihr dorf in den alten zeiten mögen gehabt haben. das wort üb Penaficis in dem Lateiniſchen vſtndet ſich im Teutſchen nicht. Es jſt aber ber muhtlich, daß es ein ort geweſen, wo die ver­vkauͤfer oder vielleicht die hoken, ihre buden oder wohnung gehabt, weil Peneſtiei und »Reveditores pflegen beieinander geſchet zu werden, und das wort bon BPenus ſcheinet ngbzuſtammen: als im Weichbild. Magdeb. Art. XLIV. Qui Henehic.&. Revenditos rer vocantur, ſi in aliquo mernerint, vel exceflerint contra ſtatuta CiyitatisinE(cu+­nlentis ſalſin can dis&c, heim ch rn,