Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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37 Fünfter Theil, 1 Buch. Il. Kap. Von der Stat Stendal. 38

mußte; welches ob es von einigem zeitli­chen mangel hergeruuͤhret, oder aber ſon­ſten ſeine wiederwertigkeiten von denen noch uͤbrigen Roͤmiſchkatholiſch geſinneten gez

habt, wie in einem alten Moto vermuhtet

wird, man dahin geſtellet fein laͤſet; zum wenigſten iſt das lezte wahrſcheinlicher, weil er an eiuem andern ort wuͤnſchet, daß er nur mit frieden ruͤben eſſen moͤchte. (Wegen ſeines Evangeliſchen predigens iſt er zu Ofen ins gefaͤngnuͤß gekommen, daraus aber entwiſchet, 1523 nach Wittenberg gekommen, und anfangs zu Niemek, nach: gehends zu Zwikkau Prediger, endlich hie: ſelbſt Superintendent geworden, und 1543. im 70 Jahr feines alters berſtorben. S. Halliſche Auserleſ. Anmerk. II. Th. 2560.

Sein grabſtein ſoll zwar in dem chor vorhanden ſein, aber ohne aufſchrift. Daß er ein beberzter Mann geweſen, der es mit dem Evangelio redlich gemeinet, iſt aus Lutheri worten ſonderlich zuſehen, wel­cher hon ihm geſagt: wann er ſolte ins feuer gehen, wuͤrde D. Pommer wohl bis ans feuer, aber Cordatus mit ihm bis ins feuer gehen. Schulze Auf. u. Ahn. d. St. Gardel. ſ. 99..

Der ander iſt geweſen Zohannes Ludecut, aus Stettin gebuͤrtig: welcher zu Frank­

furt die erſte Ebangeliſche meſſe in der Ober­

kirche gehalten, nachmahls von Chf. Joach. l. nach Berlin zum Hofprediger, end­lich hieher zum General⸗Superintendent

berufen worden. Beſchr. v. Frankf. ſ. 59.

Welcher geſtalt er ſich des Predigers zuſ Wilßnak, ſo das vermeinte Heilige Blut berhrannt, ſehr angenommen, wird an ſeinem vrt gemeldet werden. Ob es eben der Joh. Luͤdeke ſei, welcher zu Kotbuß er­ſter Evangeliſcher Prediger geweſen, kann aus his daher bekannten nachrichten ehen nicht erwieſen werden: ob wohl die Zeit und die gelegenheit der oͤrter gar nicht ent­gegen ſein, ſondern es vielmehr ſcheinbar ma­chen. Sein grabſtein iſt auf dem Chor befind⸗) lich, und lieſet man unter ſeinem, auf dem­ſelben befindlichen bruſtbilde folgende auf: ſchrift: Anno Domini 1559. iſ die Men­ſis Auguſti pie disceſſit ex hac vita Re­verendus Dominus lah̃anner 1udecus ſucræ Theologie Doktor; Veteris Marche fille lifimus Epiſcopus, cujus Corpus hic

(requieſcit in Sancta Pace, Sein bildniß

dieſem geſchlecht verdienet geleſen zuwerden ſ. 122. wie dann deſſelben auch hier gehört: gen orts wird gedacht werden. Vergleiche auch Acta Feeſeſ. Vinarienſ. XIX. Th.. 75. Frankf. Geſch. ſ. 599.. Der dritte H. Simon Knapius, gebuͤrtig aus Zwilkau, wird geruhmt, daß er ein fleiſ­ſiger Mann geweſen, der viel bücher gele­ſen, und was ihm darin merkwuͤrdig ge­ſchienen, unterſtrichen. Er hat auch eini­ge verdrießlichkeiten gehabt, und klaget daher in der Leichenpr. über Churf. Ioa­chim Il. über den Defectum Pacificorum, und daß er nunmehr in ſeinem alter muͤh­ſelig und elend waͤre, ſuchet auch bei der Churfuͤrſtl. Fr. Witwen unterhaltung. Auf ſeinem grabſtein lieſet man folgende, wie­wohl zum theil etwas ausgetretene worte: Doctrina excellens poſt fata Sinapius oſſa © Hac poſui triſti labe ſolutus humo. Ipfe vigor mentis ſuperas translatus ad

.. Arces (In gremio Chriſti ſecula Lwcis agit. Doctrina quamvis rerumque inſtructus

|. ab uſu, Attamen huic faſtus pectore nullus

\;. erat. Deſine Livor edax manes lacerare ſe­

n, AD pultos, ' Infpice te, nævos tu quoque for­

| ſan habes. Sed tibi parta quies, grator, veneran­

} de= Sit tibi terra levis, fit tibi mörs u.

Et quia falvifici ſparſiſti ſemina verbi,

Aſſidet · pijetas ac tua buſta-.

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Der vierte Andreas Cælichiue, aeburtig aus Spandau, iſt zubor Paſtor zu S. Ma­rien, alwo auch zwei von ſeinen kindern begraben liegen, auch ſonſten ein beleſener Mann geweſen, der unterſchiedene ſchrif­ten in druk gegeben; und 1576. 22 Jul. dem Synodo zu Lebuß wegen der Formula Concordiae beigewohnet, welche er auch unterſchrieben. Kehrbergs Abriß der St. Königsberg J. Abth. ſ. 20r. Iſt aber mit E. Raht und dem folgenden Paſtore zu S. Marien, Kaſpar Stolshagen wegen eines Pferdes, wie der Abſchied von A. 1578 lautet, in mißhelligkeit gerahten, daß auch Churf. Johann George in perſon die Pas­tores vor ſich gefodert, und Friede gebohten, ſ aber nicht erfolget. Iſt alſo noch in eben

iſt in Seidels Sammung n. J3 zuſehen,(dem jahr nach Guͤſtrow gezogen, und das

wobei auch des Hrn. Kuͤſters nachricht von V. Theil der Maͤrk. Ziſt

ſelbſt mit zo reutern eingeholet, und Ges C 2 neral