Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
49
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vv.

Dm, r,

Feuwnfter Theil,. Buch. I. Kap. Bon der Stat Stenda.

Rahte Hinrich Kissen Burgerm. Werner Bockhylle Burgerm. Benedictus Renre,

Lambrecht Pahrbuſch, Claus Schönebeck,

Claus Krüger, Con. Weldenhage, Wer­

ner Moͤring, Engel Kolck, Claus Meller,

Gercke Plate, Aßche Luderitze. Zulezt iſt geſchrieben geweſen der anfang aus dem Evang. Johann. In principio erat Verbum = piſenum gratie& Veritatis. Deo gratias Jhefus Nazarenus Rex Judeorum. Domini noſtri Jheſu Chriſti titulus triumphalis preſervet& protegat nos& hec edificia omnia ab omnibus malis. Amen. Anna Maria. fl

Hiernaͤhſt hat fich in einem tüchlein ein

ſtuͤklein von kriſtal und ein in wachs pußir­

tes bildlein, wie auch drei rohte korallen

und 15 Stendal. pfenninge; auch in einem papierchen ein Stendal. groffer Struber­pfenning und eine kleine muͤnze, wie die Wit­tenſtern mit dem namen Hinrik Ebelink, noch gefunden. Von dem meiſter, der die ſpitze hier wieder aufgeſetzet, wird erzehlet, daß er auf dem weg nach Magdeburg, da er wieder hingezogen, mit ſeinem knecht er­ſchlagen und ſeines geldes beraubet worden. Das Dach dieſer Kirche ſoll etwa 1512 von einer Tuchmachers witwe faſt halb mit Kupfer fein beleget worden. In des Superintendenten M Joh. Stra­li, des Juͤngern Verzeichnuͤſſen lieſet man, daß A. 1638. die eine Thurmſpitze durch einen groſſen ſturm ſei aufgehoben worden, daß man vermeinet, fie würde herunter fal­len, Gott haͤtte es aber abgewandt, und Hätte fie hernach mit groſſen koſten wieder muͤſſen befeſtiget und mit ſtarken eiſernen klammern gefaſſet werden. Auch waͤren

A. 1648 den 18 April durch einen ſtarken

Donnerſchlag zugleich die beide Spitzen zu S. Niklas und S. Marien, entzuͤndet worden, die man aber noch bei zeit mit milch gelöfchet, Er erzehlet auch, das er bei dem bleidekken des einen Thurms die

hoͤhe bis an den knopf meſſen laſſen, und

fie von 69 ellen befunden. Endlich aber hat A. 1660 den 17 Mai zwiſchen 1 und 12 uhr, das wetter abermahl eingeſchlagen, und dadurch beide anſehnliche Spitzen dieſes hohen gebaudes in die aſche geleget, an deren ſtelle aber hernach die iezt vorhandene Hauben wieder anfgeſetzet worden; und hat mehr­gedachter Hr. Stralius auf dieſen brand drei predigten gehalten und unter dem namen .. e,,. Sten

alienſe, auch herna 1662.

V. Th. der Maͤrk. Hiſt. 3

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Maͤrz noch ein Programma in Lateiniſcher ſprache hiervon drulken laſſen, und in dieſem leztern die auswaͤrtigen hin und wieder erſu­chet, zu wieder erbauung dieſer ruinirten werke eine milde beiſteuer heizutragen. An dem Thurm iſt noch ein gebauͤde an: geſetzet, welches man vor dieſem das Orato. rium geheiſſen, und mit einem hohen ſtei­nernen gewoͤlbe auch einer ſteinernen por. lauͤbe verſehen geweſen. Es ſpoll auch eine kanzel darin geſtanden, und die Superin­tendenten daſelbſt ihre wöchentliche Lectio­nes gehalten haben. Stralius in Furricr. ſ. . Conc. I meldet, daß Sahellus Chem­nitius daſelbſt zulezt geleſen, und die Ordi­nandos examiniret habe; A. 1637. aber wäre dieſe Kapelle baufaͤllig worden, und das dachholz endlich gar über einen haufen *, 9; A . Südwerts an der Kirche iſt die Des chanei, und unter derſelben ein e. in welchem auch etliche leichſteine beſindlich. Der in deſſen mitte borhandene ſogenannte Kirchhof, wird zu nichts gebrauchet; und hat man zwar berſuchet, ihn mit hauͤmen zubeſetzen, die aber wegen des ſchattigen grundes nicht wachſen wollen. Die bberthenſ­der Dechanei werden itz zu kornbhden ge­brauchet. Auſſer denſelben lieget auch die Alte Dechanei, worauf die bon den Herren bon Alvensleben zu Kalbe, Erxleben und Zichtom, angelegte Bibliothek geſtanden. Hierzu hat A. 1546 Joachim bon Alpen. leben zu Erxleben den anfang gemacht, und eine anſehnliche anzahl ſchoͤner bücher ange­ſchaft, zu deren unterhaltung und bermeh · rung aber vermittelſt teſtament A. 1584. trodoorthlr. bermachet, auch feinen Söhnen Ludolfen und Gebhard Johannſen von Alvensleben, deren vermehrung beftens em­(pfohlen, die auch 1593 dieſes kapital um 500 rthlr. verbeſſert. Weil es nicht allein eine Bibliothek für die Familie, fondern

auch für andere Gelehrte fein ſollte: ſo ſuch­

te man ſelbige bon Erxleben weg, und an einen ſolchen ort zubringen, da Gelehrte ſich deren bedienen Fönten; und wurde zwar

Magdeburg vorgeſchlagen: man hat ſie aber

doch lieber dem Vaterland nutzbar machen wollen, und fie 1610 nach Stendal ge­bracht, daſelbſt auch ohne abgang der ein­kuͤnfte einen eigenen Bihliothecarium gehal­ten. Nach A. 1622 gerieten hei den kriegs unruhen die zinſen ins ſtekken bei den Sta, durch SH hefehle ihrer ſchuld erinnert,

und