Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
51
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zu Fünfter Theil, L Buch.. Kap. Von der Stat Stendal

und einer ieden jaͤhrlich 10 rthlr. auf ab­ſchlag der ruͤlſtaͤndigen zinſen abzutragen auf­erleget, von den damahls lebenden Herren von Alvensleben aber verabredet worden, daß aus ihren mitteln jaͤhrlich dem Biblio­thecarius 16 rthlr gereichet werden ſollten. A. 1711. aber hat ſelbige der Koͤnigl. Gehei­me Raht Hr. Johann Friedrich von Alvensle­ben von hier weg nnd nach Hundsburg brin­gen laſſen: nachdem deswegen 8 jahr lang vor E. Hochpr. Conſiſtorio mit der Stat Stendal ein prozeß gefuͤhret worden, als welcher die obgedachte Hrn. Ludolph und Gebhard Johann verſprochen hatten, ſelbige phne erhebliche urſachen nicht weg bringen, viel weniger bertheilen zulaſſen. Die in Sten­dal auf dieſe bibliothek verfertigte aufſchriſten hat hiernaͤchſt der Hr. R. Kuͤſter in feinen Col­ject. XIII. Th. n. 3. ſ. 42. aufgezeichnet. Nordwaͤrtd der Domkirche lieget die Dom

probſtei, woſelbſt eine zeither die Hrn. hauptleute gewohnet haben.. 9. je und Dechanei fein durch kauf an der ietzi gen heſitzer ihre vorfahren gekommen.

Es ſein auch ſonſten noch um den Dom herum etliche Burger⸗ und freihauſer, worin vormahls die Canonici gewohnet, und das ber noch heut zu tage freihaüfer, und bon der lurisdiction des Magiſtrats eximiret, auch von ſchoß, einquartirung und andern bürger abgaben befreiet fein ( Zum beſchluß iſt noch zumerken, daß die haſtores bei dieſer Kirche zugleich General Superintendenten von der Altmark und Prignitz fein, unter deren auſſicht alle dahin gehörige Kirchen und Inſpectionen, mithin

uͤber 350 Prediger ſtehen. Doch hat es mit der bedienung eines General Superintenden. ten von der ganzen Mark ſeine beſondere he­wandniß: wovon an ſeinem ort mit mehrerm)

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V. S. Marienkirche.

VII. Kapellen und gewoͤlber an den mauern herum. Eine derſelben von einer Jungfrau gebanet, ſo von ſinnen gekommen. Kuͤnſtliches bild von einem Hut­

macher verfertigetf. VIII. Verzeichnuͤß der Paſtorum, Archi- und Diacono .

1. Lage und bauahrt dieſer Kirche.

II. Altarhilder.

III. Kanzel.

V. Srgel: des groſſen Chriſtophls bild an der mauer naͤhſt der orgel.

VI. Hat keine Choͤre und Lichterkronen, wohl aber ein doppeltes Marienbilb. Andenken eines Fiſches ſo ehedem darin gefangen worden..

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Der ſchoͤne gebauͤde lieget mitten in der Stat, und hat gegen oſten S. Johannis Kirchhof, und den Rahtskeller, ſamt darüber ſtehender commiſſions ſtube, gegen weſten das Rahthaus und den Markt, gegen ſuͤden oder mittage lieget nicht weit dabon in der Schmiedeſtraſſe, das anſehnliche haus der brauergilde, und ge­

gen norden die apotheke. Sie ſcheinet nicht

auf einmahl gebauet zuſein, indem das Chor von auſſen eine andere bauahrt am dache hat, als das übrige theil der Kirche, ſo ſich bon dem Chor biß zu dem Thurn erſtreltet. Der ganze hau beſtehet aus lauter ziegelſtei nen, auſſer daß in dem fundament ſich einige ſand⸗ und feldſteine befinden, und zeigen ſich gedachte ziegelſteine ſo wohl in den mauern als pfeilern, beides aus⸗ und in­wärts der Kirche biß an das gewolbe, in ihrer natürlichen ziegelfarbe, wie in dem Dom: das gewölbe aher iſt mit kall übers

zogen und geweißet, und ruhet auf zwei

reihen pfeilern. Das dach iſt ſudwarts mit ziegeln, und nach norden mit ſchiefer, ſeit zwei jahren aber auch mit ziegel gedelt, und iſt vermutlich, daß die Kirche ſelbſt

rum. ö

IX. Anmerkung noch von zwei Grabſchriften.

X. Beſchaffenheit des Thurms und begebenheiten mit demſelben.

bor dieſem mit kupfer gedekt geweſen, weil annoch gegen norden ein Kapelchen daran befindlich, fo damit gedekt iſt, ingleichen die Kapelle, ſo gegen ſuͤden an den thurm an­gebauet iſt.

II. Der Hohe Altar iſt mit unterſchie­denen ſtarkverguldeten bildern verſehen, un­ter welchen die bornehmſte die H. Jungfrau Maria belangen, weil die Kirche von der ſelben ihren namen fuuͤhret. Das haupt bild ſtellet ſelbige vor mit dem Kindlein Ice ſn, und zu beiden ſeiten noch zwei andere jungfrauen, deren eine zur rechten ein buch in der rechten, und ein ſchwert in der lin­ken hand hat. Die andere aber hält in bei­den haͤnden eine kirche. Unter ſelbigen ſein drei engel zuſehen, ſo die inſtrumente des leidens Chriſti halten. Unter dieſem bilde ſiehet man ferner die ſterbende Mariam mit den jüngern Chriſti umgeben, und über ſel­bigen dero himmelfahrt und kroͤnung. Un­ter dieſem aber werden der H. Kathari­nen geſchichte in ſechs ſtükken vorgeſtel­let. Die fluͤgel vor dieſen bildern ſein wie an den meiſten orten, doppelt, un ſtellen dieſelbe inwaͤrts unterſchiedene gi

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