Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
89
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89 infter Theil,. Buch. Il. Kap. Von der Stat Stendal. 90

7. M. Petrus Materculus, ebenfalls ein Statkind, ward, nachdem er 4 jahr vor­her Baccalaureus an der Schule geweſen, A. 1616 Diaconus, und ſtarb 1624, 30 Sept. CE

8. Daniel Trincius, aus Oſterburg, zog an 1625, und ſtarb 1634, 17 Jan. war auch vorher Baccalaureus geweſen.

9. Bartbolomaeus Quirlingius, kam 1635, ward hernach Diaconus an S. Jakoh und endlich an S. Marien. Hierauf blieb das Diaconat 14 jahre lang ledig, und ward 1651 um Pfingſten wieder berufen.

10. M. Martin Schilling, gebuͤrtig aus dem Saͤchſiſchen. Als 1664 der Paſtor ſtarb, muſte er deſſen arbeit mit beſorgen, bis er 1667 an St. Jakob Archidiaconus und daruf Paſtor daſelbſt wurde.

11. M Samuel Lenz, aus Seehauſen, borher Archidiaconus an S. Niklas, war Diaconus an S. Petri von 1667 1670, 23 Jan⸗ Er verſahe auch zugleich das amt des Paſtoris.

12. Joachim Muͤller, von 16714 1679, und dieſes iſt der lezte Diaconus ge­

weſen, deſſen ſohn Joh. Müller 1680 Pa­ſtor geworden.|

Endlich iſt von dieſen dreien leztern Kir­chen noch zumerken, daß der General Su­perintendent mit zuthun des E. Rahts den Paſtorem derſelben erwaͤhlet laut Chf. Joh. Sigismund desfalls unterm dato Kuͤſtrin 12 Nob. 1614ertheilten verordnung: Weil, die Abſcheide de anno 40. 51 vndtt in fol­genden Ihaaren, von den Viſitatorn in den, Geiſtlichen ſachen, geordnett, geben: aus, druͤcklich vermögen: daß auff abſterben eines, Pfarrern, in den Kirchen zu Marien, Ja-, coben, vndtt Petern in Stendal, der,

Superattendent mitt zuthuen des Ratths,

auff einen andern Chriſtlichen wol qua-, lificirten ſucceſſorn ſollen verdachtt fein.,,. Vndtt das, wan fie ſich Ober einer ge⸗, wiſſen Perſonen verglichen: dieſelbte J., Churfl. G. nominirtt werden: Vndtt wan. fie der herſchafft gefaͤllig, alßdan dem ver: ſtorbenen im Ambtte ſuccediren vndtt fol, gen ſolle: So laſſen J. Churfl. G. dabej, nochmalln vnuerendertt.,)

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VII. S Johannis Kirche.

Way dieſer wird vorgegeben, daß ſie die ältefte Kirche in Stendal, der bauahrt nach aber klein und rund geweſen, und da­her vielmehr fuͤr eine Kapelle als Kirche zu achten, worin einige geiſtliche oſlicia, aber keine volkreiche actus koͤnnen gehalten wer­den: wie ſie dann auch in der Viſitation von A. 1578 ausdruͤklich S. Johannis Ka­pelle genennt wird, auch keine kanzel ſich darin befunden. Sie hat an der Uchte ge­fanden, uud iſt in vier pfeilern geſchloſſen geweſen, von derer mitte ein Thurn hervor­gegangen, welcher mit blei gedelket geweſen, ſo aber A. 1673 mit Churfuͤrſtl. genehm­haltung abgenommen, zu Magdeburg ver­kauft, und das geld dafuͤr hei dem damahli­gen ſchlechten zuſtande der Stat zu bezah­lung des Heſſenhomburgiſchen regiments an­gewandt, das gewölbe hergegen, weil ſie dergeſtalt des dachs entbloͤſſet, durch den regen wandelbar worden, und eingefallen,

IX. Das Franziskaner Kloſter.

A Kloͤſtern fein verhanden ein Manns­und zwei Jungfrauen Kloͤſter. Jenes

wovon man die ſteine zu S. Marien ange­wandt. Endlich aber fein auch mit Churfuͤrſtl. genehmhaltung die pfeiler und mauern abge­brochen worden; und hat man bei der nie: dernehmung einige Reliquien, als blutige lappen, haare, eine hirnſchaale, einen franen­ſchuh, in den pfeilern gefunden; die ſteine aber fein theils zu dem dabei ſtehenden leiter­hauſe, groͤſtentheils aber, wie nur gedacht, der S. Marien Kirche zum beſten angewandt worden, und iſt demnach nichts davon übrig als was weniges vom fundament, und der Kirchhof, worauf ietziger zeit die meiſte tod. ten zu S. Marien Kirchſpiel gehörig hegra­ben werden. Die einkuͤnfte aber ſein gleich A. 1540 S. Marien Kirche einverleibet, und verordnet worden, daß der dritte, oder Subdiagonus davon follte beſoldet werden. Welches auch in der Viſitation A. 1578 bon neuem wiederholet und beſtaͤtiget wor­den.

ein Franziskaner, von dieſen das erſte ein

Benediktiner, das andere auch ein Frans

zioõtaner