Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
211
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211 Fünfter Theil, J. Buch. IL Kap. Von der Stat Stendal.

mit der Markgraf nicht zufrieden war. Her­zog Otto hergegen erboht ſich, er wollte mit fuͤnfen von Adel zu Stendal einreiten, und von dar nicht weichen, bis ein Spruch ges ſchaͤhe, dafern der Markgraf dergleichen thun wollte. Dieſer antwortete: Er wollte

ſich in keine gefangenſchaft geben, dieweil er ſo

biel hätte das er berpfaͤnden koͤnnte, he ne wolde Sit nicht ghevanghen gheuen in neyner Stad dy wyle he ſo vel hedde, dat he dat Vorpanden mochte. Er woll­te aber ſich nach Stendal und den andern Staͤten in der Altmark begeben, und was dieſe vor recht erkennen wuͤrden, daran woll­te er ſich vergnügen laſſen: wollte auch dar­auf pfand und verſicherung ſtellen, wat ſe eme ſpreken vor eyn Recht, dar wolde he Sik laten an benoghen, dat wolde he wol Vorwiſſen und Vorpanden. Der Herzog antwyrtete, ſolches wollte er auch thun, aber nicht pfand und verſicherung ſtel­len, dat ſelve wol he ok don, aver he wold des nicht vorwiſſen noch vorpenden, he ne worde des beſproken met rechte; wiederhohlte aber dabei ſein verſprechen, daß er zu Stendal mit fuͤnfen von Adel gerne einreiten wollte, wann der Markgraf der­gleichen wuͤrde thun wollen: weil(ich aber der Markgraf deſſen geweigert, ſo ſein ſie in unguͤte voneinander geſchieden und bei fort ſetzung des krieges geblieben. Nun hatte

die Stat Stendal Markgraf Ludwigen die

Erbhuldigung gethan(ghehuldeget to rech­tem Erbe). 1323. d. S. Sebaſtian. dieſer aber ſie an Herzog Otten verwieſen, ihm zeit lebens zugehorſamen, dem ſie auch ge­huldiget in eben dem Jahr 1324 in Octava Agnetis. Ward alſo dieſe Stat von beiden um huͤlfe angeſprochen; von dieſem, weil er ihr Erbherre waͤre, von jenem, weil er ihre

zeitlicher herr waͤre, dem ſie ſich mit eid

und pflichten herwand gemacht haͤtten: und ward darauf die ſache an den Kaiſer gebracht mit der anfrage, welchem von heiden fie. beiſtehen ſollten, welcher zum heſcheid gab, daß weil Markgraf Ludwig ſein ſohn Herzog Otten recht wiederfahren laſſen, auch deßhalb pfand und verſicherung ſtellen wollte, der Herzog hergegen nicht anders wollte, dann daß er ſich in einer Stat zu geiſſel einlegen ſollte, welches doch keinem Fuͤrſten oder Herrn gezieme; dieweil er Land und Guͤter genug haͤtte, durch welche er verſicherung ſtellen koͤnnte: fo haͤtte der Markgraf recht und der Herzog unrecht, und ſollten demnach der Raht zu Stendal dem

212 Markgrafen und nicht dem Herzöge bei hen.Hebben gevraget ie. N dele und Knechte uſen rade ꝛc. die hebße vunſ bewieſeth und vor ein rechte geſproken Wet uſe obgenante Son de Marggrehe h Brandenb. dem Hertoghen van Brunſwick umb rof und brand des he eyn und dy ſinen Yybeſcholdiget hedde recht wolde hebben gheben, Rund eme dat gherne wol verpendet hebben und vorwiſſet, und dat de Hertoghe van vuſem Son Vorſprak und eme des abgienghe und went ok de Hertoghe nicht anders wol, de van dem Margreben, denne he ſcholde Sik in neyner Stade to ghyſel ſetten, dat doch to rechte keyne vorſte noch here tun fal, de lande, lude und ghuder wol heb­»ben mag darmet he mag vorpenden und borwiſſen dat hir umme uſe Son de Mar­greve recht hett, und de Hertoghe un: recht ꝛc. Darumme ſpreken we vor eyn rechte ꝛc. dat de Ratman to Stendal vor­hen unſem Son dem Margraben ſchuln be vhulpen fin up den Hertoghen van Brunſpwil und dem Hertoghen nicht. Landshut d. 8 Der ganze Kaiſerl. ausſpruch beſtehet in folgenden worten:; We Lodewich van Ghodes Ghenaden Roͤmiſche Keiſer to allen tyden merer des iks. Bekennen Oppenlik met deſſen breue. Dat de Ratman to Stendal nach an­ghewiſunghe Vorſten, heren und wiſer li­de fuͤr unß komen ſint van des Krighes weghenne der zwiſchen der hochgeborn Vor­Iten Ludowig Margreuen to Branden­borch unſes lieuen ſones uf eyn ſyden, und Htten Herthoghen to Brunſwik up die anderen ſyden ufgeſtanden is, und hebben fit an uns bevraghet und ghedinghet met it hreuen, de herna ban worde to worde beſcreuen ſint wan ſi van beyden Vol­ten und heren umme helpe, ghemant ſint welkeme fe van rechtes weghenne nn vorthin behulpen fin ſchollen, und deßer ir breue heuet ſik alſo an. Rat man to Stendal, bekennen in deſme breue, dat we uſen heren Margreue Lo­dewich von Brandenb. hebben ghehuſde, ghet to rechtem Erue. Dat is gheſhhen In Anno Domini M. CG XXIII in te Sebaſtianes Daghe, darnha heſt he uus ghewiſet an uſen heren Hertoghen Otten van Brunzwick den, we ghehuldet to ſune liue van fune heile

Margreue Lodewig, dat is geſchen n Anno Domini M. CC XXIII in Qdava. ,,nt liſ­