Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
221
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221. Fünfter Theil, L Buch Il. Kap. Von der Stat Stendal. 222

dir an worten odir an welcherlye wife is ſy, diewile daz wir Sie nicht enloſen von dem Erwertigen in Gote Vatere un

fern Herren, Hrn. Otten Erczebiſtofe

des heyligen gothshuſes zu Magdeburg yodir ö.(en Her e ingen odir von ſinen Gotshuſe. Des haben wir zu eynOrkunde un:

ere Ingeſigele an diſſen brief lazen ghehenget

zundt hir ſint ubir geweſen die Erharn Lude her Gerlach von Hovels Sangmeiſter des vor­genanten Gotshuſes zu Magdeburg, Her

Gumprecht von Aldenhuſen, Her Gunther

bon Anvorde, Her Conrad von Eykſtede Her Thiele von Rokiez, Her Beweolt Marscalk Ritere Albrecht von Alvensle­ben, Hennigh bon Borſtel, Claus bon Bismark, Conrad Hidde, Gyſe Bome­ken, und vele guter lude. Gegeben nach Goths gebort dritzen hundert jar in dem eynen und funftigeſten jare an ſente Scho­laſtice dage der heyligen Jungbrouwen. Welcher ſache erlauͤterung aber aus den Ge­ſchichten des Woldemariſchen krieges zu neh­men iſt, wovon bei meldung derſelben zeiten mit mehren wird gehandelt werden.

XXI. A 1352. O vor Fabian und Seba­ſtian iſt die Stat mit dem Markgrafen Eudwig ausgeſoͤhnet, und alle die vorherge­gangene dinge durch eine aufhebung und vergeſſung der beleidigungen getilget wor­den. Dat alle Geſchichte, al upſtande, al unmut die in al deſſen krige bet an diſſe tit tuſſchen us, Riddern Man­nen Knechten oder Bergern uſre Star tu Stendal oder tuſſchen andern unſen Steden, Huſern, Sloten, Veſten oder wi man die Geſchichte oder upſtote nen­nen oder erkennen mogen, die geſchin ſin, oder wu fie geſchien fin die ſcholen altu­mahle dot fin und bliven ꝛc. beſtaͤtiget hie­beneben ihre lehne und williget ein dat der Schepenbank ewiglik by dem Rade bly­ven ſchol, ingleichen daß Sie Juden einneh­men mögen; die Schule hei S. Marien unterhalten ꝛc.

XXII. A. 1372. zu anfange des Nobem­bers haben einige benachbarte der Altmark namentlich von Wernigerode, Regenſtein, Egeln, und inſonderheit einer Buſſe von Erxleben einen ſtreif auf die Altmaͤrkiſche dorfer, Bading, Kloͤden, Garlip gethan und den leuten ihre Rinder und Schaf bieh weggetrieben, dabei auch ſonſten al­lerhand uͤhermuht getrieben, Es iſt aher

ſolches denen von Stendal durch den

Schulzen von Bading kund gethan worden,

welche ihnen ſofort nachgeſetzet, ſie bei dem

Dorfe Menitze eingeholet und in die flucht

geſchlagen, alles geraubete bieh und andere

ſachen ihnen wieder abgenommen, und ſein

alſo mit freuden und ſieg wieder zuruͤk ge­

kommen. Jedoch iſt ein vornehmer Burger

oder Rahtsverwandter Werner bon Kalbe

nebſt etlichen andern Bürgern geblieben, wel­

chen zwar Enzelt Q. 3. a. Angelus ſ. 100. und

eine Teutſche handſchrift Burgermeiſter nen­nen, aber aus mißberſtande des worts Con­ſul: wie dann auch die hiernaͤhſt folgende Tabelle ihn nicht Conſulem, ſondern nur Civem noſtrum nennet.

Zum andenken dieſes ſieges haben Raht und Gildemeiſter einmuͤhtiglich geſchloſſen, daß alle jahr den 6tn tag nach allerheiligen zween Rahtsberwandten, ſo von dem Raht

dazu verordnet wuͤrden, Gott, der H. Jungf.

Marien und allen heiligen zu ehren, eine gewiſſe Spende von einer Mark und dritte, halb pfund ſollten austheilen, und ſelbige ges nommen werden von einer Stendaliſchen Mark fo aus jaͤhrlicher zinſe hon einem ge­wiſſen Haufe auf der Schneiderbruͤkke, ſ das mahls einer Peter Heling bewohnet, und bor dieſen der Gewandſchneidergilde zuge­höͤret, gefällig geweſen; ingleichen von 30 ſchillingen aus der Badſtuben der Stat, und ferner von einem pfund aus der Wage der Stat unter dem Loben.

Die Geſchichte hievon, wie ſie auf einem pergament ſo auf einer hoͤlzernen tafel gehef­tet, beſchrieben worden, wird noch auf dem Rahthauſe gezeiget und beſtehet in folgenden worten:|

Anno Domini MCC Septuageſimo Secundo Tertia die Menſis Novemhris, hoc fuit feria quarta proxima poſt feſtum Omnium Sanctorum Burgenfes noſtri bet­

laverunt apud Villam Menitze contra il­

los de Wernigerode, de Regenſten, de Egelen& de Arxsleve& plures alias, Et ex gracia Dei omnipotentis obtinuerunt victoriam& triumphaverunt contra eos. Et propter hoc donum Dei Conſules& Guldarum Magiſtri concordantes ſtatue­runt; quod omni Anno feria ſexta poſt omnium Sanctorum duo Conſules, qui a Conſilio ad hoc ordinantur, debent dare Stypam in honorem Dei& beate Marie & omnium danctorum. Et hanc Stypam

com­