Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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gefallenen punkten entſchloſſen, auch ſich ab­

ſonderlich verglichen in den zu Heilbrun ge­machten bund und ſchluß mit einzutreten;

ſo habe ſich ieztgemeldter Reichskanzler von

dannen erhoben, und nach Stendal zu

Churfl. Durchl. begeben, und vermittelſt mit derſelben gehaltenen unterredung, ſie gleichfals wohl geneigt gefunden, daß ſie nicht allein den zu Halberſtat gemachten

ſchluß ihnen gefallen laſſen, ſondern auch mit

in die Halberſtaͤtiſche buͤndniſſe einzutreten, ſich erklaͤhret. WE XXXIil. A. 1643 am 34 Jul. um 16 uhr hat Churfuͤrſt Friedrich Wilhelm zu Stendal auf dem Rahthauſe von den ſieben Altmaͤrkiſchen, wie auch von den Priegniki­

ſchen Staͤten die Erbhuldigung angenom­

men: nachdem vorher die Huldigungspre­digt in S. Marien Kirche war gehalten wor­den, wobei die anrede der Kanzler Sig­mund von Goͤtze gethan, Hr. Adam Geor­ge von Butlitz als Erbmarſchal das Chur­ſchwert vorgetragen, und der Lehns⸗ Secre­tarius Sebaſtian Striepe den eid vorgele­fen: worauf der Burgermeiſter Ger manu

Cüdeke im namen der ſemtlichen Staͤte eine

wohlgeſezte dan krede gehalten, der auch nebſt dem Burgermeiſter Johann Hermeß und den Deputirten aus den andern Staͤten Sr. Churfl. Durchl. nach gelegenheit des damah­ligen ſchlechten zuſtandes der Staͤte ein ſilber­nes wohl mit golde durch gearbeitetes Gies­belken, nebſt einem ſtark verguldeten groſſen Pokal zum geſchenk uͤbergeben, welche der Kanzler nebſt einer ſchoͤnen bedankung im namen Sr. Churfl. Durchl. angenommen. Selbige ſein in dem Gildehauſe logirt geweſen und haben beides bei Dero ankunft und ab­zug iedweden der Rahtsberwandten und an­dere mit der hand bewilkommet, auch ehen ſo von allen und ieden abſchied genommen.

XXXIV. A. 1647 am 9 Decemb. iſt auf Churfl. verordnung eine Viſitation der Kir­chen, Hoſpitaͤler und Klöͤſter allhier durch Chriſtoffen von Bißmark auf Brieſt, Joa­chimen von Eichſtaͤt auf Eichſtaͤt; beide Krieges Commiſſarien, und den General Superintendenten M. Stralium, mit zuzie­hung Lorenz Schulzen, Infpectoris zu Gar­delegen vorgenommen worden. Und weil ſolche hauptſaͤchlich auf die wiedereinrich­tung der von alters her gewöhnlichen beſol­dungen der Prediger und anderer Kirchen­und Schulbedienten angeſehen geweſen; die

. 240 Prediger auch inſonderheit zu S. Mari

Jakob und Peters, wie auch die Sen ihre bei dem groſſen kriege. aufgeſwollene reſten beweglich angegeben: ſo iſt zwar be ſchluſſen worden, daß die regiſter fleißig durchgeſuchet, einnahme und ausgabe con. feriret und die defecten aufgezeichnet, und dafern ſich dergeſtalt einige mittel eraügnen wurden, dadurch den Keſlanten in tantum vel in quantum abgeholfen werden konnte, ſolche gebuͤrlich adhibiret wurden. Dafern aber ſonſten kein mittel zu finden, ſo laͤg dem zuhoörer ob vermöͤge der viſitations or). nung zu dem nachſtehenden raht zu ſchaffen, damit ihre witwen und weiſen nicht über fie ſeufzen, und fie wegen des vorenthaltenen verdienten lohns nicht an hettelſtab gerahten mochten. Damit auch hinfuͤhro die current ſalaria richtig auskommen möchten: ſo hu­ben die Viſitatores kraft habender Churf, vorſchrift E. Raht und Buͤrgerſchaft ernſ­

lich ermahnet, daß ſie mit einer willigen bei­

ſteuer ſolchen zu huͤlfe kommen ſolten. Das mit nicht zu ferner klage urſache gegeben were den möchte, denn ſo es billig, daß man arbeitern, hirten und andern bedienten ide ren lohn nicht vorenthalte, ſo iſts ja billiger vor der Seelenhirten unterhalt ſorgfaͤltig zu fein, Hierbei fein die verordnungen der dos rigen Viſitatorum verneuert, und der Res ceß bon dieſer Viſitation bon den dreien Vi­ſitatorn den 30 Oktob. 1648 unterſchrichen worden. ö.

XXXV. A. 1670 den 8 Aug. iſt Chur­fuͤrſt Friedrich Wilhelm hochſel. andent.

hier angelanget, und bald darauf Herzog

George Wilhelm zu Braunſchweig Zelle welche bis zum 16 Aug. hier verblieben und darauf nach Gardelegen gereiſet, von dar der Churfuͤrſt zuruͤkke nach Tangermünde gegangen und den 19 wieder in Dero Reſ­denz angelanget. A. 1675 den 4 Jun, um 4 uhr iſt die erſte hehtſtunde wegen der Schwe­den feindlichen einfals, als welche noch zur zeit zwar die Altmark nicht ergriffen gehabt, dennoch aber ſich derſelben immer mehr 9° naͤhert, und den 24 Jun. ein buß, un

bettag, den 21 Jul. aber ein dankfeſt we. gen gluͤklich erhaltenen ſiegs wieder die Schwediſche Armee in allen Kirchen gehal­

ten worden. A. 1693. den 23 April hat

die Churfuͤrſtl. Commiſſion zu unterſt­chung des hiefigen Rahthauſes und Kirchen­weſens ihren anfang genommen.

XXXVI.

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