Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
249
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249 Fünfter Theil, J. Buch. Il. Kap. Von der Stat Stendal. 250

A. 1642 auf einmahl in S. Marien und S. Peterskirche eingeſchlagen, worin auch das holz an der orgel ziemlich zerſchmettert worden. Womit wegen der durch einen ſchlag getroffenen von einander gelegenen oͤr­ter zubergleichen was oben III. Th. ſ. 512. 513. von den mit einem ſchlag geſpalteten 7 Linden bemerket worden.

A. 1648. den 18 April zu nacht hat es in einem ſchlage in S. Niklas und S. Ma­rienthurm eingeſchlagen, das feuer iſt aber dennoch an beiden orten noch bei zeite und zwar durch milch gelöfchet worden.

A. I660. den 18 Mai hat es abermahl in S. Niklasthurm eingeſchlagen, wodurch die ſchoͤne Thurmſpitze in grunde verdorben, und in die aſche geleget worden, wie bei die­ſer Kirche Geſchichten in dem vorhergehen­den§. IV. mit mehren gedacht worden.

A. 1701. den 29 Mai hat es abermahl zugleich in S. Jakobs und S. Marienſpitze

eingeſchlagen, und iſt zwar die von S. Ma­

rien gerettet, die von S. Jakob aber gaͤnz­lich in die aſche geleget worden, wovon auch §. VI. bei S. Jakobskirche weitlauͤftiger ge: dacht worden. In S. Marienkirche aber hat es abermahls A. 1762 den 11 Marz um 2 uhr nachmittage in der ſeigerkammer eingeſchlagen, aber keine entzündung verur­ſachet..

Hieher wird auch zubringen ſein, daß A. 1644. den 6 Jul. frühe um 4 uhr ein hefti­ger Donnerſchlag E. Rahtsmuͤhle zerſchmet­tert, und zugleich den Muͤller und deſſen Kind ſehr verbrant. Ingleichen hat das wetter A. 17066 auf dem Erxlebiſchen damm bier Pferde und einen Jungen, ſo auf dem einem Pferde geſeſſen, mit einem mahle er­ſchlagen, der Knecht, ſo auf dem andern Pferde neben dem Jungen geſeſſen, iſt zwar auch betauͤbet und heruntergefallen, hat ſich aber bald wieder erholet.

Die urſache dieſer vielen entzuͤndungen wird davor gehalten zu fein, daß der grund ſehr ſalpetrig, auch mit ſchwefeligen duͤn­ſten angefuͤllet ſei, welche, indem ſie in die höhe ſteigen, ſich deſto ehender entzünden und folgends zu den vielen feuerungen ur­ſache geben. Vergl. III. Th. J. K. 5. XV.

Unter den andern Jeuershruͤnſten gedenket der Hr. Hendrich einer groſſen A. ı 595. wo­von man aber keine nachricht mehr bekommen. A. 1634. den 4 Nob. abend um 4 uhr iſt in der Hallſtraſſe in Helmikes hauſe ein Feuer

entſtanden, wodurch bier hauſer in die aſche (geleget worden.

A. 1666, den I Jun. um

12 uhr mittags iſt in dem Guſſefeldiſchen hauſe ein ſolch feuer entſtanden, daß in der Halsſtraſſe, Kuhſtraſſe, Lappenberg und Schadewachten 33 hauſer abgebrannt. Eine) bon den denkwuͤrdigſten aber iſt, fo A. 1680 den 26 Sept. entſtanden, und ein nicht we­niges theil der Stat, ſamt S. Eliſabeten Hoſpital eingeaͤſchert. Sie hat bei einem brauer Ernſt Werniken nahe hei S. Ma­rienkirche ihren anfang genommen, wodurch anfangs die auf beiden ſeiten ſtehenden zwei hauͤſer berzehret worden, nachhero hat ſich durch göttliche verhaͤngnüß die flamme wun­derbarlich herum gewendet, und das in ſelbi­ger riege nach der Schmiedeſtraſſe zu ſte­hende eines Zinngieſſers ekhaus berſchonet, das ander daneben ſtehende aber verbrant. Das dabei ſtehende Brauergildehauß iſt zwar gerettet worden, die hierauf in dieſer riege folgende hauͤſer aber nebſt dem Hoſpital S. Eliſabet und Kirche, wobon die mauern ſtehen geblieben, und noch ein oder zwei ge­hauͤde daneben fein faſt bis zu der Kuhſtraſſe im rauch aufgegangen. Hergegen ſein auf der andern ſeite der gedachten Schmiede­ſtraſſe alle hauͤſer von dem gegenüber ſtehen­den hauſe angerechnet, bis faſt an das Arne­hurgiſche thor auf beiden ſeiten, und alſo insgeſamt 72 bis 73 hauͤſer verzehret worden. Eine dieſer nicht ungleiche iſt geweſen, ſo A. 1687. den 22 Jun. um 4 uhr nachmit­tage in eines Buͤrgers Klaus Schulzen hauſe in der Halſtraſſe entſtanden, wodurch nicht allein die in dieſer riege bis an das Schu­

lenburgiſche haus, und dem naͤhſt die auf

der andern ſeite von dem gegenüber ſtehen­den hauſe an, bis an des Hrn. Kaͤm. Prae­tori freiheit eingeaͤſchert worden, ſondern es hat ſich die flamme wunderlich gewannd, und S. Katharinenkloſter, die Kirche und da­bei ſtehende hoſpital zum H. Geiſt und an­dere hauͤſer auf dem Schadewachten ergrif­

fen, auch hierauf ſich wiederum gewendet,

und vermittelſt einer ſpekſeite das auf dem Lappenberge zwiſchen gedachten Hrn. Prae­tori und dem Ludikkiſchen freihauſe ſtehende Kratziſche freihaus mehrentheils verzehret: von da es allem anſehen nach die Superin­tendentur würde getroffen haben, wann nicht Gott der Herr durch die davor ſtehende Linde es abgewendet haͤtte. Starke Sturmwinde haben 1563 nach Septuag. den thurm zu S. Petri niederge­ſchlagen: A. 16598. 24 Dec. hauͤſer und daͤ­cher beſchaͤdiget, auch in den Statwaͤllen borſten gemacht und einen theil erde in den A 3 Stat­