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253 Fünfter Theil,. Buch. Il. Kap. Von der Stat Stendal. 254
Meklenburg nach Stendal und anderen oͤrtern gebracht, ſolches auch um einen leichten preiß verhandelt: ſo iſt zwar unterſchiedenes davon geſchlachtet worden; dasjenige aber, ſo bis in den dritten tag und drüber geſtanden, iſt don ſich ſelbſt geſtorben; wodurch das Mars kiſche vieh auch dermaſſen angeſtekket worden, daß nicht viel deſſelben übrig geblieben.
Es iſt auch noch ein ander ungluͤk dazu gekommen, daß in gedachtem 1636 jahre zu ende, und dem jahre 163 ſich eine groſſe menge Mauͤſe herhor gethan, welche, nachdem, ohne daß wegen der Dielen hin und her marſche wenig aͤkker koͤnnen heſaͤet werden, das wenige, fo. man noch beſaͤet gehabt, verdorben und zunichte gemacht worden; welches dann den Superintendenten, Joh. Srralius heranlaſſet, die nachricht hierbon unter dem titul Mures agreſtes Berol. 1637, 4to auf 23 bogen drukken zulaſſen. S. ill. Th. Ill. K. ſ. S2. 26.
Das lezte mahl, da Gott dieſe Stat mit Peſt heimgeſucht, iſt geweſen, A. 1682, nachdem zubor Magdeburg, Halle, und in dem Furſtenthum Anhalt, Koͤhten, Bernburg, und andere oͤrter dabon angegriffen worden. Und wird erzehlet, daß ſie bermittelſt eines kaſtens mit leinen zeuge von Magdeburg anher gebracht worden, und den 10 Jun. des Stat Phyſici magd zuerſt daran geſtorhen, in demſelben monat auch zwar nur fünfe noch daran geblieben; in den fol: genden monaten aher hat ſich dieſes übel ders maſſen vergroͤſſrt, daß es bis zu anfange des jahres 1683, den Jenner mit gerechnet, gewaͤhret, und in allem 1220 perſonen daran todes verblichen: nach der zeit aber hat ſich nichts weiter geauͤſſert, und if darauf den 19 April des jahres 83 wegen endigung der
(ſelben ein Dankfeſt gehalten worden; davon
Th. Holwegens Dankpredigt noch vor, handen, welche 1683, to zu Stendal gedrukket worden.
A. 1730 fing das viehſterben in dieſer gegend an, nachdem die ſeuche ſchon 1724 die Altmark befallen, den ſtrich hon oſten nach weſten genommen und in der Tangermuͤndiſchen landreiterei und der Stat 3598 ſtuͤt hingeraffet, zu Storkow 199, zu Borſtel 308 hauͤpter drauf gegangen..
A. 173 hatte die Stat Stendal Joz kü. he r 95 rinder und 42 zug ochſen, in allem 936 ſtuͤk verlohren, und waren kaum 32 kuͤhe und 6 rinder gänzlich befreiet geblieben, 137 kuͤhe, nn. NN,. aber von der krank
eit zwar befallen worden, ſolche aber gluͤklich uͤberſtanden. Aue ö
A. 1751 hat ſichs wieder eingeſtellet, aber viel heftiger gewuͤtet: weil gar keine mittel anſchlagen wollen, wie doch 1731 geſchehen, und vom 24 Jan. bis 19 Fehr. 1752, 777 hauͤpter geſtorben.)
XL. Von denen dem Magiſtrat zu Stenz dal zukommenden Doͤrfern iſt zugedenken, daß derſelbe ieto in dem Dorfe Hemert drei Ritterſitze und die helfte der Hohen und Niederngerichte, ingleichen des Juris Patronatus daſelbſt, mithin das Dorf BelFeng mit Oher⸗ und Niedergerichten und dent Jure Patronatus habe, und von S. K. M. zu lehn nehme. Von der wuͤſten Dorfſtelle Weſterbuſch und Neuwinkel, und dem aus Conceſſion der Markgrafen Otto
und Konrads darauf habenden juribus, iſt
§. XVI. gedacht worden.,.
Bei den zu der Stendaliſchen n ſpechon gehörigen Dörfern iſt merkwürdig, 1. daß ſich zu Baben vor etlichen jahren ein heilendes waſſer, oder Geſundbrunnen, an dem Stendaliſchen fusſteig auf einem huͤgel herbor gethan, wovon viel geneſen, und ſein dieſes Brunnens nachlaͤſſe noch borhanden.
2. Zu Beliz einer Hilia von dem Dorfe Ba⸗, He bes.
ben, ſtehet der Kirchthurm uͤber dem Altar
und bekommt daher feine ſtelle unter den ſie
ben verkehrten Thuͤrmen: es ſoll auch eine wallfahrt dahin gegangen ſein, wobon doch kein nachlaß zuſehen, auſſer einem loche, da die auswaͤrts hetende das opfer auf den als tar geworfen, welcher aber ſchon laͤgſt wegen des Predigtſtuhls weggenvmmen worden. 3 Zu Borſtel iſt ein fus von einem ſteinernen kreuz, ſo in der mauer nahe bei der kirchpforte aufgerichtet geweſen, zuſehen, und fol bedeuten, daß ein boͤſer menſch einen mann ſamt der frau in ihrem eigenen hauſe ermordet, bald darauf aber ertappet, und hieſelbſt gerichtet worden. 4. Zwiſchen Borſtel u. Eichſtaͤt an der Ucht im holze Krep, auf der groſſen Schwechtenſchen feldmark ift noch ein nachlaß von einem ſchloß, welches nach Enzelts bericht die Herren von Roretz ſollen beſeſſen haben, und davon noch der Burgwall und die doppelte graben zuſehen. Jener iſt 3 ruhten hoch, dieſe aber fein noch offen: ohngeacht fie an die zoo bis 400 jahre mögen zeit gehabt haben zuzuwachſen, dergleichen gehen auch um den ſchloßgraben, der ohngefaͤhr 600 ſchritt lang iſt. Auf dem Burgwall ſtehen ziemlich ſtarke eichen, darunter eine drei klafter dik, welches allein den ſtaͤrkſten heweiß des alter,
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