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33 Fünfter Theil, J. Buch. Ill. Kap. Von der Stat Salzwedel. 34
das erſte alte Stamhaus der Markgrafen bon Salzwedel geweſen. Und eben um diefe gegend, einen buͤchſenſchuß nach Dambek hin, lieget eben der aus dem ſo genannten Suͤlteherg heraus quellende Salzquell, ſo dem ort den namen gegeben. Welches man iedoch einer naͤhern unterſuchung uͤberlaͤſſet.
Il. Sie lieget mit der Neuſtat zuſammen in einer oval figur, und fleuſt die Jeeze durch die ganze Stat, die kleine Jeeze und Dum me zum theil auch um die Stat. Sie iſt mit zweien, und zum theil einem waſſergraben um. geben, auch zweien waͤllen, ingleichen einer mehrentheils wohl bheſchaffenen mauer, die um beide Staͤte herum gehet: davon A. 1717 in der Chriſtnacht durch einen heftigen ſturmwind zwar ein theil nieder geworfen, iedoch bald wieder ausgebeſſert und her: geſtellet worden. Es ſoll auch anderwaͤrts noch eine herum gegangen ſein, ſo aber nur in wenigen nachlaͤſſen noch zuſehen.
Die Thore ſein das Perwer Thor, Bokhorniſche Thor, Neue Thor, das Luz chowiſche Thor. Uber dem Perwer Thore lieſet man D. XXIIII. Jul. Ao. lo Poc. v. fſammis deſtructa reſurgunt
Ao. lo Dc6. vr S. D. G. Zur linken
hand deſſelben ſtehet an der mauer: Anno Domini 1585 unter Regierung Ditterich Brewitzey, Hanß Chuden Burgemeiſtern, Otto Vintzelbergs, Asmus Chuden Camerern. Zur rechten gleichfals in der mauer A. 1589 under Regierung Ditterich Brewitzen, Johannis Himfelii L. L. L. Burgermeiſtern, Hinrich Cernitzen, Werner Gartzen Kemmerer. Und iſt hierbei zugedenken, daß beider Staͤte Thore zuſammen nach den vier theilen der welt eingerichtet fein: As das Perwer Thor, gegen oſten, das Neue Thor, gegen füden, das Bokhorniſche Thor, gegen weſten, und das Luchowiſche gegen norden. Worunter das Stein Ther aus der Neuſtat, mit dem Bolkhor, niſchen Thore aus der Altſtat in ſo weit überein kommen, daß fie beide nach weſten Then. Die vornehmſte ſtraſſen fein: die n n. der Markt, die Schuekraſſe, Schmiedeſtraſſe, Judenffraffe, Kramerſtraſſe, Salzſtraſſe, Papenſtraſfe, Rübenmarkt, Boꝛhorniſcheſtraſſe,
eueſtraſſe, wo S. Annen Kloſter geſtanden, nun aber der parade plaz iſOt ll. Die vornehmſte Kirche iſt S. Marien Kirche, ſüdweſiwaͤrts in der Stat gelegen; worin 1. ein koͤſtlicher Altar, auf
welchem das bild der H. Jungfrau Marien, Th. der Mark. Hiſt.;
wie auch das ganze leben des HErrn Chriſti auf den zween fluͤgeln, und zwar auf iedwedem derſelben in funfzehen ſtuͤkken wohl gebildet und alles ſtark verguldet vorgeſtellet wird: und ſoll ſelbigen ein wohlhabender kaufmann und Buͤrger allhier Andreas Barthold, haben erbauen laſſen, deſſen bildnuͤß auch noch in dem Hohen Chor zur rechten kniend vor dem Marien bilde, und ſeine Frau zur linken gegen uͤber kniend vor des HErrn Chriſti bilde zuſehen.
Auſſer dieſem fein noch 6 altaͤre, in allen alſo 7 altaͤre in der Kirche vorhanden geweſen, von welchen allen aber ijeziger zeit nur der obige und noch einer gebrauchet wird.
Ingleichen iſt 2. eine koſtbare Tauffe
ſamt einer kuͤnſtlichen hohen dekke alles von
metall zuſehen, ſo A. 1520 und 1522 verfertiget worden; und lieſet man oberwaͤrts an dem Tauſſtein:|| Anfenglich ein gemeiner Erbar Rat zu Saltzwedel und Furſtender Diſſer Kirchen Hans Hartman Klas Bartholt FurſtenderDiſſer Kirchen Unsſer lieben Frauen binnen Saltzwedel. 1520. Unterwaͤrts ſtehet: Joachim und Sancta Anna Baden Gott Umb Eine Frucht Auf rden, Da Gab In Got Maria Zart: Die Behut Unß Auf Diſſer Fart. Hans Von Koln Mac Mich. Das gegitter iſt auch bon metall kunſtlich (berfertiget, und ſtehen am gelaͤnder folgende namen vermuhtlich derer, ſo zu dieſem werk was beigetragen: Kort, Keymert, Pawel Hartman, Dürick Chuden Henrick Cernysſe, Hans Hartman, Claües Bertels, linrick Cernegke, Erasmus Chüden, Jochim Malstorp; wobei gleichfalls ſtehet: Johann von Koln macht das Werck zu Nürmberg 1522. Auf dem gelaͤnder bei dem eingang ſtehen 2 ſtatuͤen einer halben elle hoch. Auf der einen ſeite ſtehet die Sancta Anna die Maria Zart auf dem arme habend: auf der andern kniet Jochim.) 3. Die Kanzel beſtehet aus lauter quaderſteinen, die thuͤre aus einem eiſernen gitter. Uber der thuͤre ſiehet man die jahrzahl 158 5 ingleichen ein naktes kind, welches mit den arm auf einem todtenkopf lieget, und dabei
ein ſtundenglas auf einem gemauerten bein
hauſe ſtehend in ſtein gehauen, nebſt der unterſchriſt: O Menſch ſie und bedencke, wozu du balde werden wirſt. Noch wei ter een. ſtehen dieſe worte: Anno 1604
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