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73 Fünfter Theil, L Buch, Il. Kap. Von der Stat Salzwedel,. 74
auf der linken ſeite ſtehet, wohin ſich auch das haupt wendet, n. VI.. Die Peſt hat dieſe Stat befallen A. 1484, wovon ein altes MS. meldet: Anno Domini MCCCCLXXXIIII poſt nativitatem Mariae, quum peſtilentia regnaret, mortui ſunt hic de gulde exulum in antiquo opido Soltwedel. Ingleichen auͤſſerte ſie ſich A. 1648 in der Altſtat; ferner 1580, 1598, 1610, und ſein damahls 615 Menſchen geſtorben: A. 1626 hat fie 461, und 1628. 260 Menſchen hingeriſſen, auch 1636, und gedenket derſelben M. Leonhard Buroner im Peſtbuͤchlein ſ. 5, 7.;
XIII. Unter den denkwuͤrdigſten Feuershruͤnſten dieſer Stat, fo viel man aus den vorigen zeiten erfahren koͤnnen, iſt nach der, welche 1535 am Bokhorniſchen thore ent
ſtanden, die durch Mordbrenner verurſachte
groſſe Feuersbrunſt wohl die betraͤchtlichſte, ſo A. 1595, den 26 Aug. um halb 1 uhr in
eines Bürgers ma Mertens hauſe ihren
anfang genommen, und bei go hauͤſer verzehret. Die urheber dieſes Mordbrands haben geheiſſen Hanß Vikke der aͤltere, und feine zwei ſoͤhne Palm Vikke und Hanß Vikke, ingleichen feine Tochter Anna Vikkin, und ferner Henning von Henningen, und Andreas Ahlemann: ſein auch ertappet und zur gefaͤnglicher haft gebracht, den 8 Dec aber ſelben jahres, wie der Scharfrichter zu Apenburg zuverrichten gehabt, aus der Scharfrichterei gegen abend um halb 6 uhr, uͤber die mauern davon gekommen; nachdem ſie vorher drei weibsperſonen in der Scharfrichterei umgebracht. Den 18 Jan. aber A. 1596 ſein ſie wieder ertappet, und den 27 Febr. 1596 darauf zur gebuͤhrlichen ſtrafe gezogen, dergeſtalt daß Hans Vikke der alte, und ſeine beide ſoͤhne Palm und Hans Vikke mit zangen gezogen, die tochter Anna geſchmochet, und Andreas Ahlemannen der kopf abgeſchlagen worden: und
ſſein eben die, welche 1594, 16 Nov. ſchon
des Burgermeiſters Werner Kerſtens haus und noch 2 andere hauͤſer in die aſche geleget.—
A. 1629, 16 Jul. zuͤndete der Blitz an und wurden dadurch 11 hauͤſer in einen aſchen und ſteinhaufen verwandelt.
A. 1600 iſt abermahl ein groſſes Feuer in
dieſer Altſtat entſtanden, fo faſt den bierten theil der Stat in die aſche geleget, und unter andern auch das Rahthaus, bis aufs Mauerwerk abgebrannt, wodurch viel von
den beſten urkunden und alten briefſchaften verlohren gegangen. Des A. 1686, 5 Okt. entſtandenen hrandes gedenket Dicelius in ſeiner Reichsgeographie und Genealogie ſ. 594, wodurch einige wohnhauͤſer und hintergebauͤde abgebrannt, unweit dem Ruͤbenmarkt.) A. 1705 hat dieſe gute Stat wiederum eine groſſe Feuersbrunſt erlitten, welche den 24 Juli zu nacht, als eben die Churfuͤrſtin zu Sachſen hie geweſen, hei einem Bekker und Brauer, Gideon Stampeel, an dem Bokhorniſchen thore ausgekommen, und ein ganzes drittheil der Stat, an 110 wohnhauͤſern, ohne ſcheunen und hintergebauͤde, in die aſche geleget: wie deſſen Eſſenius in ſeiner Salzwedel. Valetpredigt, und D. Beier in der deshalb am 8 Op. Frinit. 1706 gehaltenen Gedaͤchtnuͤßpredigt gedenken. Das feuer iſt von gedachtem Bekkershauſe nach dem Ruͤbenmarkt gegangen, und hat auf beiden ſeiten daſelbſt bis an das Rahthaus alle hauͤſer ſamt einem gebauͤde zu dem Rahthauſe gehörig weggefreſſen, auch ein theil neben der Burg, und ferner alles bis zu der Mönche Kirchhof. Ingleichen die Schulgebauͤde, wie auch die ganze Judenſtraſſe auf beiden ſeiten, bis und mit dem Perwer thore, auch von dar die Perwerſtraſſe bis an die Hakenbruͤlke. A. 1721, im April verzehrete ein ausgekommenes feuer in der Perwerſtraſſe einige hintergebaüde, und in der Muͤhlengaſſe 2 wohnhauͤſer: und 1737, 20 Febr. hrannten zwiſchen der Judenſtraſſe und Perwerſtraſſe einige hintergebaůde ab.
XIV. Unter den ſonderhahren Begebenheiten allhier wird noch zu zehlen fein, daß A. 1614, den 15 April, damahls Freitag bor Palmarum einer Dietrich Schulze, ein Kaufgeſelle ohne einige urſach feinen bater und mutter in S. Annen Kloſter allhier in der Altſtat unterm thorwege faſt in einem augenblik zugleich mit einem degen ermordet, den vater mit vier, und die mutter, ſo den vater retten wollen, mit drei ſtichen, welcher darauf den 4 Mai zu oͤffentlicher ſtrafe gezogen, und ihm anfangs die rechte hand, womit er die that begangen, abge hauen, darauf dreimahl mit zangen geriſſen, einmahl auf dem markt, darnach vor dem hauſe, da dieſe that geſchehen, und endlich im thor, hierauf auf einer ſchleife an die Gerichtsſtat geſchleifet, daſelbſt von unten auf geraͤdert, und endlich auf ein rad halb ſitzend,
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