115 Fünfter heul) Buch: Ill. Kap. Von der Stat Salzwedel. 116
einige aus derſelben das Burgermeiſteramt in der Altſtat gefuͤhret, wie wir in der IL Abth. 5. lx. ſ. 66. geſehen, hier in der Neuſtat unterſchiedene bisher geweſen, ſo dem Rahthauſe vorgeſtanden, namentlich der gedachte Burgermeiſter, Herr Niklas Rademin, ſo A. 1665 ins Rahthaus gezogen, und 86 jahr alt worden. Deſſen hruder Jakob Rademin, auch Burgexmeiſter/ beider vater Jakob Nademin, Kämmerer, der Großvater Niklas Rademin, Burgermeiſter, der Vetter Henrich Rademin, auch Burgermeiſter geweſen.
Die ietzige fein Hr. Joachim Valentin
iedt, Pirector.
Hr. Wilh. Aug. Dilſchmann, wurde 743 18 Jul. als Conſul eingefuͤhret, nachdem Hr. Chn. Niklas Hoppe, J. U. L. Erocon. fül und Koͤnigl. Oberziſemeiſter in der Altmark am ı Jan. eod. geſtorben.
Hr. Anton... Horn, Conſul. Hr. Joh. Ludwig Schulze.
Hr. Niklas Nademin.
Hr. Andr. Matthias Kogel, Rahtsherr und war Secretarius, bekam aber das Kaͤmmereramt, und.
Hr. Aug. Chn. Pohlmann, wurde SeCretarius..
Andere hier geweſene Burgermeiſter hahen wir in unterſchiedenen grabſchriften in der Katharinen Kirche 5. IIl. geſehen.
Das Siegel der Neuſtat iſt ein ausgebreiteter Adler, der auf iedem fluͤgel einen helm, zwiſchen dem rechten fluͤgel und hals aber einen ſtern und unter den klauen zwei ſchluͤſſel hat. Nach der vereinigung beider Magiſtrate ſiehet man auch beide wapen in einem Siegel, wie deſſen oben II. Abth. XII. §. ſ. 72, albereits gedacht worden.
VIII. Die Gerichte haben die alte Markgrafen durch ihre eigene Richter, wie an an: dern orten, alſo auch hier gehalten: wie dann einer won den erſten lVericus de Kerkowe gez weſen, wie wir in der Markgrafen Johannfen. und Ottens ſtiſtungsurkunde in dem borhergeh. 5. I geſehen. Dergleichen einer auch zu des Baieriſchen Markgrafen Ottens zeiten verordnet geweſen: Daß alle Sachen und Gebrüche, fo in der Neuen Stat geſchehen, ſollen vom Vogt in der NeitenStat gerichtet werden, und daß derſel= be nicht anders urtheilen ſolle, alß der Raht daſelbſt vor recht erkannt. 1368. * vor Catharinen. Hergegen ſiehet man in vorhergeh. 5. Il. daß zu des Markgrafen
Johanſen und der Herzogin Annen zeiten beiden Staͤten nur ein Richter. cher die Gerichte eine woche um die andere in der Alten, und dann in der Neuſtat ge, fuͤhret. Jetzo aber werden dieſelbe, wie in der Altſtat, ganz allein von E. H. Magiſtrat geführet.
Jedoch fein die Untergerichte eine zeitlang von einem abſonderlichen Richter gefuͤhret worden, welcher allezeit der aͤlteſte Kaͤmmerer geweſen, und deſſen Aſſeſſores die beiden aͤlteſten Rahtmanne aus beiden Staͤten, die rechtsſpruͤche ſelbſt aber ſind zwiſchen beiden wechſelsweiſe geſchehen.
HLX. Unter den Gilden iſt zuvörderſt die hewandſchneider Gilde, ſo aber von der in der Altſtat unterſchieden iſt, und vormahls mit derſelben wegen des einſchnits allerhand ſtreitigkeiten gehabt, daß auch die ſache klagbar worden: und hat Markgraf Ludwig der Roͤmer dieſelbe durch ſeine Raͤhte mit zuziehung anderer Staͤte Burgermeiſter den alten briefen und vorgelegten prihilegien ges maͤß alfo entſchieden, daß die Neuſtat eben das recht in dieſem genieſſen ſollte, was die Altſtat genoͤſſe Quod ipſa videlicet civitas nova Soltwedel in incidendo panno omni ciusmodi iure, privilegio, conſusrudim& honore omnibus modis&, conditionihus, nihil addendo vel deminuend frui& gaudere de cetero debebit; quibus&h Ipſu civitas antiJu Goliedel in premiſſis fruitur& utirur qvovis modo. Ut igitur 9mnia& ſingula . firmiter mandamus&. preſentibus nobili viro Ouone hend, domino in Neburgk ſtrenuisque viris Petro de hredbu Bulſine Ae Alvensleben, Petro de Teutenbergks noſtro marſchalco, Johanne Pincerna de Vlechtingen militibus, necnon honorabili viro Ludolpho prepoſito in Soltwedel; Wernero& s Hinrico de Schulenburg, Gunther ro& Guntzelino de Bartensleben,&) Nicoluo Bismarck& c. Datum gendal anno Domini millefimo trecenteſimo quinquageſimo tertioferia tertia ante feſtum Pentecoſtes. Der ganze brief ſtehet Lud. Rel. I. IX. ſ. S5 10, Fr 1. Sie hat auch kein Stipendium wie die in der Altſtat, ieboch iſt bei der Krahmer Gilde eines dergleichen befindlich. Insgemein aber haben die Gilden in gemeinen Statſachen nichts voraus, ſondern es werden bei vorfallenden angelegenheiten die Viertelsmaͤnner zuſammen berufen. Auch iſt hier eine Schuͤtzengilde, und de
ren Schießhaus auf dem wall vor dem 23
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