119 Fünfter Theil, 1. Buch. II. Kap. Von der Stat Salzwedel,. 140
1626, 451; A. 1636, 193, weiter hat man von dieſer betruͤbten krankheit hier nichts vernommen. ö A. 1735 fing bei unterſchiedlichen ſauͤglingen, ſonderlich in der Neuen Stat Salze wedel, der nabel an zuſchweren, worauf ein ausſchlag, vornehmlich im geſichte, nachgehends auch auf dem leibe ſich auͤſſerte, und bei einigen den tod beforderte. Die ſauͤgende Mütter aber bekamen dabei ſchaden an den bruͤſten, auch hier und da einen ausſchlag, gravitatem artuum und eondylomata in ge nitalibus, von welchem allen gleichwohl die ammen, wo welche angenommen waren, nichts empfunden. Eine genaue unterſuchung lehrete endlich, daß dieſes inquinamentum venereum von einer angeſtekten hebamme hergeruͤhret.. Daß in der Jeeze Biber und Fiſchottern ſich finden, iſt oben III. Th. Il. Kap. ſ. 586 angemerket worden: wie aber der groſſe win. ter von A. 1740 hier den Alandfiſch faſt ausgerottet, ſtehet IIl. Th. I. Kap. 5. IE. S5. Wann auch III. Th. III. Kap.§. Vl. ſ. 787 gemeldet worden, daß bor 70, 80 und mehr fahren die woͤlfe der Mark beſchwerlich gefallen: ſo gehet ſolches auch dieſe gegend wolf mehr ſehen laͤſſet. Sonſt geben die wieſen und holzungen ſchoͤne mediciniſche krauter, die nicht al= lenthalben angetroffen werden.|
XII. Was hiernaͤhſt auf dem Lande hier und da noch anzumerken ſtehet, wird aus folgenden zupernehmen fein, welches man, ohne ſich an eine ordnung der oͤrter oder der zeit zubinden, beifuͤgen wollen:
Der Rokkentiniſchen Pfarre hat Marks graf Johannes 2 hufen landes vor Teutſch Chuͤden gelegen, geſchenket, davon ſich folgender ſchenkungsbrief gefunden: Noverint univerſi, ad quos pervenerit preſens ſcriptum quod Mos Johannes Dei gratia Brandenburgenſis& Luneburgenfis Marchio, propter divini Numinis cultum ampliandum liheros damus duos manſos ſitos in villa Chuden ad dotem Eccleſie in Rokentien pertinentes ab omni contrihutione precarie nec non a cuilibet ſervitutis exhibitione,& ab onere qualiumcunque. Dantes has literas noſtras ſigillat. noſtro ſigillo in teſtimonium huius facti. Actum Soldwedel A. D. M. CCC. quinto decimo. Vigilia beate Margarethe Virginis.
an, in welcher ſich aber ſeit 50 jahren kein
Es iſt dieſes eine abſchrift, und nim
deren richtigkeit nicht über. ſich,— wann es im Original, wie hier, lautet Marchio Brandeburg.& Luneburg. dann dergleichen Markgraf dürfte ſchwerlich zu. finden ſein. Vieleicht ſteht in dem original anſtat Luneburgenſis das wort Luſutis oder Landsbergenfss, und dann würde es Markgraf Hermanns ſohn fein, welcher Hermann oh, ne dem hier ſonderlich zuſagen gehabt. Stun. de da Lauenburgenſis ſo konnte es der aus des Bernhards von Sachſen herſtammende Johann des Alberti J. ſohn ſein, welcher wegen feines. Großbhaters Barnims aus Pomern vieleicht einen anſpruch auf die Wer, mark gemacht und ſich daher Marchionem nennet. Jedoch es iſt ein ganz ungewohnlicher ausdruk, und mag wohl Landsbergenſis heiſſen..
Von dem Dorfe Kuhfelde wird gemeldet daß es ein Geiſtliches dorf geweſen und Moͤnche ſich allhier aufgehalten, ſo den aklerbau und wieſewachs durch ihre meier oder vers walter beſtellen, auch hin und wieder ſchöne und feſte gewoͤlbete keller in den Bauerhoͤfen verfertigen laſſen, ſo noch heute zutage unter den hauͤſern vorhanden ſein: ingleichen daß ein Abt hier geweſen, ſo noch dreimahl ſo viel landes als andere gemeine Moͤnche gehabt, welchen hof ietzo ein bauersmann beſitzet, ſo ſeine paͤchte und dienſte dem Amte abſtattet. Als aber die Kirchenverbeſe
rung angegangen, ſo fein dieſe Moͤnche nach
Haarburg gewichen, allwö noch ein Kathoſſcher Probſt aus Italien, ſo gar kein Teutſch gekonnt oder verſtanden, bei ihnen geweſen, welchem die Geiſtlichen paͤchte muͤſſen geliefert werden. Nachdem aber derſelbe geſtorben, ſo ſein gedachte paͤchte an die Schule zu Zelle gekommen, die auch noch ietzo ent weder an gelde oder in natura an den Amtmann zu Kloſter Mading geliefert werden. Es wird auch ferner dafür gehalten, daß die Kirche eine bon den aͤlteſten im Lande ſei, die anfangs viel kleiner geweſen, wobon man annoch die alte bauart ſiehet, und Der (nach bergröſſert worden. In dem h. Käͤſtkan mitten aufdem Altar iſt bihero noch ein wich ſernes bild eines Biſchofs zu Verden gelegen mit der umſchrift: Iſo Dei gratia Verden ſis Epiſcopus. Womit dann die aufſchtiſ eines gefundenen ſiegels üͤbereinkomt: lſo Dei gratia Epiſcopus Verdenſis Archidis conus Eccleſiae Goveldenſis: woraus die ſes heſtaͤtget wird, was oben bon dem Geiſt lichen ſprengel dieſer gegend vnn n,
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