Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
125
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von Bartensleben Patroni won Steimke waͤ­ren, und nach angabe der Viſitation bon 1600 Steimke ein Filial in der Mark ſei, die Kir­che und das Predigerhaus wieder aufgebauet, ein Pfarrer berufen und die obbenannte döͤr­fer dahin verleget werden möchten; geſtalt dann in den alten nachrichten auch eines Kelchs und Kirchenornats gedacht werde. Es iſt hierauf auch ein befehl an den von Bar­tensleben ergangen das Pfarrhaus bei ver: luſt des juris patronatus wieder aufzubauen und den Gottesdienſt wieder einrichten zu­laſſen. Welches dann nachhero auch wohl geſchehen: aber es iſt Steimke doch eine filia von dem Euͤnebl. Brome geblieben, wie es hon zeit der Kirchenverbeſſerung geweſen war, und hat Kunrau dazu gehoͤret, der Prediger alſo, welcher zu Brome von Lüneburg berufen wor­den, mußte nach abgelegter predigt zu Wolfs­burg bon dem Patrono auch angenommen, vom Prediger aher heim Brandenb. Herr­ſchaften die beſtaͤtigung gebührend geſuchet werden. Wie inzwiſchen einige von dieſen doͤr­fern an Luͤnebl. vertauſchet und abgetreten worden: alſo iſt auch wegen der Geiſtl. Ge­richtbarkeit einige veraͤnderung vorgegangen. A.1713 gehöͤreten zu Steimke Netgau, Kun­rau, Wendiſch Brome, Jermenau, Jar­ſtaͤt und Boͤtkewitz. A. 1709 iſt daſelbſt eine neue Kirche von den Hrn. von Bartensleben angefangen in den naͤhſtfolgenden jahren auch vollendet worden.

In der Kirche ſtehet ein grabmahl und in deſen mitte ein kreuz, zu deſſen einer ſeite 4in langer ſchwarzer kleidung gemahlte Manns­verſonen, auf der andern 6 in Nonnen habit gekleidete Frauensperſonen: wornaͤhſt das Bartenslebiſche wapen und folgende grab­ſchrift befindlich Anno Domini 1589 den 22 April um 12 uhr zu mittage iſt der Er. bar und Ern wolgeachter Jobſt Bartensle­ben Landvoigt zu Steimbfe an der Ohr in hem Hern Godtſelig entſchlafen, des Sehlen Gott gnedige geruhen wolle. Die Gerechten wer­den weggeraft ꝛc. Eſ. 6.

Weil auch hier die Extrapoſten pflegen zuwechſeln, ſo iſt die paſſage ziemlich ſtark:

auch der richtigſte, mithin zu dem weg nach Braunſchweig der bequemſte fein. Es liegt an der Ohra.

Zu Eversdorf hat ein Tageldhner Joa­him Conſtabel im hit igen fieber fein in der wiege liegendes S monat altes kind,(ver ſonſt ſehr zärtlich geliehet, aus der wiege genommen und ſelbigem mit einem heil den kopf abge­hauen. Alz er wieder zu ſich ſelbſt gekommen,

15 Fünfter Theil, 1 Buch IIl. Kap. Von der Stat Salzwedel. 126

hat er dieſen mord ſehr ſchmerzlich bereuet: iſt auch bon dem Koͤnigl. Criminalgerichte voͤllig loßgeſprochen worden. A. 1597 eben am Johannis tage iſt ein ſehr heftiges gewit­ter uͤber die Altmark und dieſe gegend in Prignitz gegangen und hat an verſchiedenen orten ſchaden gethan, auch Menſchen getön­tet, auch zu Stendal und Salzwedel die Kir­chen getroffen.. ­Von einem A. 1737, 21 Jul. entſtande­nem gewitter, wodurch in Gr. Gerſtaͤt ein frevelhafter wunſch eines Vaters wieder ſei­nen Sohn erfuͤllet worden S. Ill. Th.. Kap. ſ. 514... Eine wunderbare erhaltung eines knabens, zu deſſen ſeite 2 andere erſchlagen worden, gibt uns ein A. 1703, 9 Jun. bei Sanne entſtandenes gewitter an hand.; Mechow iſt ein graͤnzort gegen. das Eů­neburgiſche zwiſchen Salzwedel und Arend­fee auf der poſtſtraſſe, den Herren von Jagow Auloſiſcher linie zuſtaͤndig, unter deren hor­ſchub 1718 eine neue gloffe, 173 ı eine neue Kanzel und Taufengel, und 1728 ein neuer altar verfertiget worden, an welchem hinter­waͤrtz dieſe aufſchrift befindlich: Auſpice Deo Triuno, Generoſiſſimis Bominis Pa­tronis Ottone Chriſtophoro, Siegfrido Wernero, Auguſto Diderico, Thoma Gün­thero, Levino Chriſtophoro de Jagom, Pa­ſtore Johanne Friderico Cruſio, hoc altare exſtructum atque pictum eſt, illo poſt na­tum Chriſtum anno, quo vota ſequentia valebant: hon Vs& pron Vs leho Va CVſto. Dlat han arahM pro Ma gratla! o DV gnaͤPlger gott be V Vahr Dleſen ne Ven aL tar Vor al Ler gefahr Lange lahr.

A. 1742 iſt auch der anfang zu aufhauung eines neuen Thurms gemachet worden.

Daß es in der Mark auch Herenproʒeſſe gege­ben, lehret uns das urtheil, welches A. 1687 über 3 Frauens perſonen aus Heiligenfelde ergangen und eine Mutter mit ihrer Stieftochter welche leztere aber erſt enthaͤlſet, verbrannt, die dritte, ſo ihre Zauberkunſt freiwillig bekannt haben ſoll vor Arendſee am 5 Aug. enthauptet worden. Ein beiſpiel eines frevelhaften, aber auch wegen ſeines boͤſen wandels beſtraften Menſchen giebt uns eben dieſes Heiligenfelde: da einer in einem jahre zwei ſchweſtern geſchwaͤngert und einen erſchoſſen, und zwar lange in der karre ziehen müſſen zur ſtrafe; die Göttliche rache aber Dat ihn im geſicht mit eis. nem abſcheulichen kreboſchaden heimgeſuchet, daran er auch nach einiger halben jahrs zeit, nach end­lich bezeigter buſſe, verſtorben.

Bei der Kirche zu Pakkebuſch if ein ſilberner verglildeter Communionkelch vorhanden, ſo 154 fo kuͤnſtlich gemacht iſt, daß er in 9 ſtütke kann auseinander genommen werden. Dieſer iſt im

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