Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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1; Fünfter Theil,. Buch. IV. Kap. Von der Stat Gardelegen. 14

SymboliApoftolici zwar ein altes und von den alten Chriſten zum unterſchied von den Juden, Heiden und andern unglauͤbigen richtig abgefaſſetes, iedoch in ſo weit es von den Apoſteln ſelbſten ſoll hergekommen ſein, nach dem urtheil der Evangeliſchen Kirchen ein untergeſchobenes glaubenshekenntnüß iſt. Schulze fuͤhret zu dem ende Johan. For­ſterĩ Theſ. Catech. Dec. VProblema Theol. an, welchem wir dieſes orts Gisb. Voetium heifigen wollen, Diſp. de Symbol. Apoſt.

Die Orgel, welche über. dem bormahls

quer durch die Kirche erbaueten Schuͤlerkohr geſtanden, iſt A. 1548 gebauet. Der mei­ſter hat geheiſſen, Greger Buͤgel, und iſt dieſes die vierzigſte geweſen, ſo er gebauet. Schulze erzehlet, daß vor der Kirchenver­heſſerung der Burgermeiſter Johann Kalve hei wehrendem feinem Burgermeiſter amte die Orgel geſchlagen, deſſen auch hernach weiter wird gedacht werden. A. 1723 iſt eine ganz neue orgel gebauet und an der thurm⸗ oder ahendſeite angebracht, das alte orgelkohr aber zu mannsſtuͤhlen angebracht worden.. Die Kanzel iſt A. 1605 gebauet: die ſauͤle, worauf fie ruhet, zeiget den König David eine ſauͤle in der hand haltend, wor­an ein taͤfelein mit dieſer ſchrift: Inaugura­tur Anno In feſto aſCenslonls DoMlI­nl; wie ſie denn auch den 6 Mai gedachten jahres 1605 durch die erſte predigt einge­weihet worden. Auf der dekke ſtehen die namen Martin Wahrenberg und Katha­rina Lorenzen, welche dieſe Kanzel hauen laſen. Auf dem dekkel der alten Kanzel, welche damahls weggerauͤmet worden, hat eine ſchrift geſtanden, welcher buchſtaben ſchlangenweiſe dermaſſen durch gewunden ges weſen, daß es derienige nicht leſen können, ſo den anfang nicht zufinden gewuſt: Weh umb geringe Leute, die keine Macht ha­ben! Wer predigen ſoll ohne Schutz muß leyden von Tyrannen Trutz A. 1546. Die Taufe haben Kaspar Mertens fen. und Margarita Schulzin, geſchenket. Als aber bei dem thurmfall A. 1658 dieſelbe ſcha­den gelitten: haben Elias Wendland und atharina Niepagen ſolche wieder ma­en, und ein feines gitter herum ziehen las fen. So geſchehen. 1662, den 2 Jan. ur der Kanzel, recht wenn man hinauf ghet, haͤnget eine tafel an dem pfeiler, wor auf die begehenheiten des für dieſe gute Stat recht ungluͤklichen jahres 1658 zu immerwaͤh­rendem gedaͤchtnuͤß verzeichnet fein, in fol­ginden diſtichis und Teutſchen reimen:

Poſt urum Juris ecidit, mox Hamma z n,, a Mecura ell;, Civilis Vallus ſubrutus inde acer Ol irate Deus graviter peccavimus om.

e A nes. VUltricem flagris ſubtrahe porro ma­1 99 Kr 668 num. Erſchrecklich war der Mauern Knall Der Kirch zur Lieben Frauen, Drauff der gekroͤhnten Spitzen Fall Mit Jammer anzuſchauen; Der Brand fraß bald die halbe Stad, Die Krieges Furcht die Walle. j Sag an wo ſich begeben hat Ein Unglück ſolcher Falle? Gerechter Gott dein Zorn iſt recht Auff friſcher that gefunden. t Und wincket beydes Herr und Knecht Um ihrer ſchweren Sünden, 9 Ach Gnaden Brunn! Ach! nicht ſo gar, Doch deinen Eiffer breche, m Nicht alle Schuld in einem Jahr So zornig an uns raͤche. Der ehemahlige Thurm bei dieſer Kirche iſt/ Or Schulzens heſchreibung nach, ſ. a4. un­ten mit ſtaͤnden ausgebauet und ohen mit einer anſehnlichen, gar hohen und mit kupfer ge­dekten ſpitze verſehen geweſen, ſo nach Pauli Coſterii bericht in Monochromat. Dedi­cat. ſ. 6. A. 1496, nach anderer erzehlung aber A. 1507, erbauet worden. Das kupfer hat gewogen 169 zentner, das mauerwerk darunter hat 43 ellen in feiner höͤhe, die ſpitze ſelbſt 84 ellen, ingeſamt 127 ellen oder go fuß gehabt, daher man dieſelbe 5 bis 6 mei­len ſehen koͤnnen. Um dieſe iſt A. 158 den Gelehrten zu ehren, weil ſelbiger jederzeit. hier viele geweſen, eine verguldete krone ge­zogen und darauf ein verguldeter knopf 4 ellen weit geſezt worden, welches iedoch nach . 165, 171, A. 1599 ſcheint geſchehen zu­(fein. Oben haben 4 ſchoͤne glolken gehan. gen, die Groſſe glolke, die Sonntags glok­

ke/ die Werkeltagiſche glokke und die Schel­

le nebſt der ſchlaguhr. Die aufſchriften auf denſelben, erzehlet Schulze ſ. 23, 24, wel­cher ſ. 165 auch meldet, daß A. 1593 der blitz hier eingeſchlagen, und die heifte her= unter geworfen habe, welcher ſchaden aber 1599 erſetzit worden. Was damahls für eine nachricht in den knopf eingeleget wor­den, die fuͤhret Schulze f. 165 an und hat fie. ſolchergeſtalt der gefahr entriſſen, welche der Kirche und dem Thurm nachgehends he, gegnet. Dann es iſt 1609, 12 Jan. durch einen erſchreklichen ſturmwind der oberhaum ſamt