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33 Fünfter Theil, L Buch. IV. Kap. Von der Stat Gardelegen. 34
helfte von S. Nillas etwas groͤſſer, als die bei S. Marien: in anſehung der ſeelſorge aber nach der zahl der Diaconorum, ſo{el
bige beobachten, in z theile.
x. Hoſpitaͤler fein biere vorhanden. 1.
s Groſſe Hoſpital zum H. Geiſt, in *— 2 Ritterſtraſſe, hinter der S. Marien Kirche, zu deſſen ſtiftung einer hon Adel, der daſelbſt feinen fiß gehabt, ein Staecke von geſchlecht, alle feine guͤter vermacht und geſchenket hat, weil er ohne Leileserhen abgegangen iſt: und hat man ſonſt unter andern noch ein groß geſchirr gezeiget, welches man den Rieß⸗Grapen nennete,
ſſo aus deſſen verlaſſenſchaft übrig war; wie wohl ſich von dieſem geſtifte keine nachricht ſindet. Iſt iedoch nachhero mit mehren vermichtnuͤſſen berſehen worden, und hat nunmehro auſſer den 3 Dörfern Geggau mit dem Pfarrlehn, Akendorf und Laache, und den
hieraus zuleiſtenden Herrendienſten noch
feine eigene Hoͤlzungen, Aekker, Wieſen, Fiſchteiche, Gaͤrten und Weide, nebſt Paͤchten und dergleichen einkuͤnfte, und gehören Das zu: 1. Das eigentlich fo genannte Groſſe Hoſpital, ſo in der Breitenſtraſſe lieget: 2 Die Kirche, ſo dichte daran lieget, und die elke von der Breitenſtraſſe und Magdeb. ſtraſſe ausmacht. 3. An die Kirche ſtöͤſſet in der Mage deburg. ſtraſſe das Hoſpital an, das hier die Kapelle oder das Armenhaus genennet wird und nach dem Magdeburg. thor hingehet. hinter dieſem liegen ſtaͤllle ſcheunen und allerhand zur wirtſchaft gehörige gebaůde und ein wohlverſehenes Spritzenhaus. Dieſe ge
baude alleſamt machen ein Vierek, vor wel
chem der oeconomus feine wohnung hat. Die Kirche und das Armenhaus ſein alte, aber maßive gebauͤde: das Groſſe Hoſpital hingegen, welches 1585 erbauet, iſt nebſt den wirtſchafts gebaüden A. 1728 ganz neu gebauet worden; und iſt zwar nur von einem ſtolwerk, aber ſehr bequem eingerichtet, daß eine allgemeine behtſtube und noch 1 ſtuhen und kammern für die Hoſpitaliten, auch in den erknern 2 wohnungen vorhanden. Vormahls fein 10 perſonen alter abgelebter
ürger oder deren Frauen gegen ein beſtim ˖ tes einkaufsgeld aufgenommen worden: ſeit 1731 aber iſt die zahl der Prebenden bis auf 12 vermittelſt Koͤnigl. genehmhaltung vom 6 März vermehret worden. Die Hoſpitaliten werden Praebendarii genennet, woraus der Gemeinemann, Praͤwender, Proövener ge macht; gleich wie alſo die ſtuhe, welche demienigen eingerauͤmet wird der die naͤhſte hof
nung zur prebende hat, von hoffen, hapen, apelburg genennet wird.
Vor dieſen fein die praebendarii taͤglich mit ſpeiſe und trank und andern beduͤrfnuͤſſen verpfleget worden, wofür. der Hofemeiſter oder oeconomus ſorgen muͤſſen: ſeit 1676 aber wird der Hoſpital hof verpachtet und iſt den Hoſpitaliten oder Praebendariis jährlich ein gewiſſes an geld und korn gereichet worden; wodurch die praebende dergeſtalt zu» genommen, daß ietzo ein ieder Praebendarius fein nohtdürftiges auskommen hat, hiernaͤhſt auch ein Lector gehalten wird, wel
cher taͤglich 2 mahl mit den Praebendariis
in der Behtſtube behtſtunde haͤlt: wie dann
auch der erſte Diaconus bei der Marien
Kirche jaͤhrlich viermahi in der Kirche pres diget, das H. Nachtmahl reichet und die übrige ſeelſorge beobachtet. Ci Patronus iſt, wie bei den übrigen ſtiftungen, E. H. Magiſtrat, welcher auch die gerichtbarkeit in den Hoſpitaldoͤrfern und das ius patronatus hat, dem zufolge auch 2 vorſteher ſetzet, dazu einer aus dem
Magiſtrat und einer aus der Buͤr
gerſchaft genommen wird, welche die eins nahme und ausgabe jaͤhrlich berechnen. Dabon ſtehet in einem brief Churfuͤrſt Friedrichs Il. von 1459: de Raht ſchal dferſte Vorſteher und Vorweßer fien und plifen, damit dohn, laten, regeren, alße fee und öͤhre Vorfahren gedahn und regeret hebben.
Welches dann in dem Viſitationsreceſs bon 1541 O nach Egid. wiederholet und heſtaͤätgget wird; und ſollen die Vorſteher ihrer jaͤhrlichen ausgabe und einnahme halber dem Naht jaͤhrliche rechnung thun. und von 1679: Es ſollen die Vorſteher die einkommen getreulich einfodern, auch ſolches alles allein bewahren; und von 1600 Sie ſollen fleißig regiſter halten.
Dieſem Hoſpital gehoöͤret auch der Padegrün, welches ein groſſer an das gehoͤlze dies ſes Hoſpitals anſtoſſender ſtrich landes iſt: man hat es der Markgraͤfin Agnes zudanken, welche ſolches dem Hoſpital geſchenket ſamt einem alker und der Magdeb. Muͤhlenpacht laut folgender urkunde:
In nomine Domini amen. Ne ea que aguntur in tempore ſimul cum fluxu temporis dilabantur, conſuevit ea naturalis induſtria literis authenticis& proborum virorum teſtimonio perhennari. Ea propter nos Agnes Dei gratia de Brandenborgh Marchioniſſa notum eſſe volumus vniverſis Chri
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