Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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35
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35 Finftet Theil,. Buch IV. Kap. Von der Stat Gardelegen.

(ti fidelibus, tam preſentibus quam futu­ris. Quod oh reverentiam omnipoten. tis Dei& beatiſſime genetricis ſue nec non in ſalutem anĩmarum noſtre noſtreque con­theralis cariſimi Domini Holdemari quondam0 de Brandenburgh marchionysr Helici- memoric, dedimus& damus, donavimus& per pre­ſentes literas liberaliter donamus Domus: FJancli Spirits in Civitate Gardelege ſite, pro ſuſtentatione pauperum inibi degentium curiam Podugr) m dictam cum omnihus ſuis pertinentiis, ſcilicet ageris cultis& incul­tis, lignis, pratis, paſcuis, aquis, ac cum ceteris ad ipſam pertinentibus absque om­ni precaria& ctiuslibet ſervitutis onere­

debito& conſueto proprietatis titulo per­

petuis temporibus poſſidendam pacifice de quiete. Renunciantes ſolempni renun­ciatione pro nobis& noſtris ſucceſſoribus omni juri& actioni quot& quantum in dicia curia hactenus habuiſſe dinoſcimur, literas per preſentes, quibus noſtrumgillum de noſtra ſcientia eſt appenſum, Teſtes quoque ſunt reverendus pater no­ſter Dominus Henricus Ha velbergenſis EC? cleſie epiſcopus. Nobilis Vir Guntherus de Kevernberg,& Luchow. Comes Hartho­lomeus Schenko, Gerardus de Kerckow, Conra­dus de Oſterborch, Bartholomeus& Guntæzeli­nus de Bertennlebe, Brofeckos Pincernd, mili­tes cum aliis pluribus fidedignis. Actum & Datum in predicta Gurdelege Anno Do; mini MCCCXIX, feria quinta infra octa­vam Beate Marie virginis nativitatis.

Auf anhalten E. H. Magiſtrats iſt von dieſer ſchenkung ein tranſumt und Vidimus hei der Regierung GChurfuͤrſt Johan Georgens auf pergament gemacht und mit dem Churfl. Kammergerichts ſiegel beſiegelt. Geſchehen zu Brandenburg Montags nach Bartholo­mei 1576. 7

Auch hat Ludwig der Nömer einen gar­ten borm Magdeb. thor geſchenket. Aken­dorf hat man bon dem Abt zu Lutter, Jeg­gau von Otto und Woldemar, Otto und

36 wohnung und ihrer nohtduͤrftigen Ga nicht viel haben, als a ſo chentlich für ſich durch ihren Klappmanı ſammlen laſſen, und dem Getraͤnke, wel ches auf die Apoſteltage ihrem gebrauch nach bei denen Brauern erbeten und zuſammen getragen wird. Von dem anfange deſſelhen aber hat Bier ſtaͤt in feiner Oration de Ori. gine Gardelegii folgendes aufgezeichnet: daß nemlich vor dem Soltiſchen thore hn Rauͤher geweſen, ſo beides den einheimiſchen als fremden viel verdruß angethan, in den daran gelegenen waͤldern aber eine hoͤle ge, habt, darin er ſich aufgehalten und ſeinen raub zuſammen getragen; haͤtten ſich alſo die beide Dörfer Saſſendorf und Neſeritz mit Gardelegen zuſammen gethan, um(ich fe ner zu bemaͤchtigen, die hoͤle auch endlich vermittelſt der dahin gehenden pferde tappen ausgeſpuͤret, und ihn darin beſetzet, derge­ſtalt, daß er entweder ſich ergeben, oder verhungern muͤſſen, zu welchem erſten er ſich auch bequemet, jedoch dabei bedungen, daß man ihn nicht auf eine ſchmaͤlige weiſe zuto­de bringen möchte, dahingegen er verſpro= chen, daß er bon dieſer höſen lebensart abs ſtehen, und eine beſſere annehmen wolte. Welches jenen auch beliebet, doch daß er dem H. Georgen zu ehren eine Kirche bauen ſolte, um dadurch feiner miſſethaten halber einige Buͤſſung abzuſtatten, welches auch

von ihm geſchehen, und die Kapelle, ſo bei

dem Hoſpital ſtehet, von ihm errichtet wor­den. Wohin das volk jaͤhrlich einmahl zu­ſammen gekommen, eine Predigt angehoret, und zum andenken der befreiung vom gedach­ten rauͤber eine beiſteuer fuͤr die armen zu­gleich geſamlet, woraus endlich das Hoſpital ſelbſt entſtanden. Es erzehlet auch Schub ze, daß bei dieſem Hoſpital bor mahls ein Siechenhaus geweſen fuͤr das kranke geſin­de, welches man in den peſtzeiten und(U chen hinein gebracht, und darin verſorget hat, fo aber iezh ganz eingegangen und weg­(gerauͤmet iſt. Die Kirche aber iſt 1733

Konrad erhalten: Laazke iſt gekaufet worden.) ausgebeſſert und dabei ein neuer thurm auf

2. Das Kleine Hoſpital bei S. Marien Kirche, auch zum H. Geiſt genannt, iſt 1574 erbauet, und für arme Weiber geſtiftet, wel che darin aufgenommen, und mit gewiſſen almoſen verſehen worden, vom hieſigen Schoͤppenſtuhl entſtanden, und hat auch ſonſten einige, wiewohl geringere einkuͤnfte, als das vorige.

3. Das S. Georgen Hoſpital, vor dem Soltiſchen thor, darin auch arme aufge­nommen werden, welche doch auſſer freier

gefuͤhret, am Hoſpital ſelbſt auch A. 1741 der eine flügel neu erbauet worden. Unddie­ſes iſt die gte Kirche in Gardelegen. Schul­

ze gedenket zwar ſ 9. noch einer kleinen Ra­

pelle, welche auf dem markt nicht weit bom Kak geſtanden, die auch noch 1500 zuſe­hen geweſen, und nach Rieſebergens nad) richten die O. Otilien Kapelle genennet worden: es iſt von derſelben aber jebo nichte mehr vorhanden, vergl. oben ſ. 20. Bon