Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
51
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sr Finfter Theil, L Buch. IV. Kap. Von der Stat Gardelegen.

klas Bellin, Extraord. Rahts verwandter und Poſtmeiſter. A

Was in anſehung der Rahtsaͤnderung mit den Staͤten in der ganzen Mark vorgegan­gen, und wobon oben J K. XXII. 5. ſ. 112 gehandelt worden, hat dieſe Stat auch be­troffen, und iſt die gleich lautende verord­nung oben II. K. XIV.§. ſ. 172 zuleſen. Kraft dieſer verordnung wurde alſo 1719 das Directorium perpetuum dem bisheri­gen Burgermeiſter Knakkrügen allein auf getragen, der ſolches gefuͤhret bis 1739, da er geſtorben. Ihm iſt gefolget Hr. Chn. Siegfriev Kollmann, welcher 1745 abge­gangen. Demſelben iſt gefolget als Bur­germeiſter und Director Hr. Joach. Weſt­phael, in deſſen ſtelle als Broconſul Hr. Samuel Striker, geweſener Auditeur bei dem Jeeziſchen Regiment, getreten. Fer­ner fein Hr. Jak. Laqueur, Burger meiſter und Poſtmeiſter. Hr. Joh. Friedrich Lut­ke, Burgermeiſter. Hr. Joh. Kagel, der zugleich Rahtskaͤmmerer geweſen und 1749 verſtorben: und Hr. Nikl. Friedr. Weber aus Gardelegen, hat deſſen platz erhalten, ſolchen aber 1752 aufgegeben, und die Kaͤmmerei iſt Hrn. Chph. Alexander Bit­ter aufgetragen worden. Rahtsherren wa­ren Hr. Joh. Kaſp. Grube, iſt aber 1750

verſtorben und nur gedachter Hr. Bitter er­

hielt die ſtelle. Nachdem dieſer Kaͤmmerer worden: iſt Hr. Niklas Weſtphal Rahts­herr worden. Secretarius war Hr. Gottfr. Brand, der aber 1742 verſtorben, und zum nachfolger bekommen, Hrn. Johann Friedr. Kollmann, des obigen Directoris ſohn: und da dieſer verſtorben; ſo hat Hr. Friedr. Joh. Karl zur Mühlen aus Wer­nigerode 1746 gefolget, der auch 1747 Rahtsherr worden. Saͤmptliche glieder des Rahts ſein Gelehrte, und behaupten alſo für ietzo noch den ohgedachten vorzug. Ubrigens hat der Magiſtrat das Jus pa­tronatus in der Stat über die Geiſtliche ſtiftungen, ſonderlich auch, wie wir oben geſehen haben, uͤber das groſſe Hoſpital 8. Spiritus und über die demſelben zuſtaͤndige Dörfer Akendorf, Lazke und Jeggau. 5 XII. Die Gerichte haben vor dieſem die von Alvensleben halb gehabt, welche iedoch Gebhard von Alvensleben dem Raht der Stat A 1543, vor 200 Rein. Gardguͤlden wiederkaüͤflich uͤberlaſſen, Valentin von Ale vensleben fein ſohn ſolches hernach wieder an ſich gelöfet, und als darüber allerhand weit iaüͤftigkeit entſtanden; ſo iſt die fach endlich

52 vor Churfuͤrſt Johannn Georgen i abgethan worden, und hat r nn Alvensleben für ſich und feine erben ſich halben Gerichts gänzlich begeben, daherge gen der Raht ihm auf einmahl ein taufend gulden zuzahlen verſprochen, dieſelbe noch auf Michael deſſelben jahrs abgefüͤhret, der von Alvensleben aber feiner vettern genehm. haltung auf Johannis E. Rahte übergeben Der vergleich iſt vor Churfuͤrſt Johann Genr, gen gemacht und mit dem Churfuͤrſtl. ſige

(beſtaͤtiget A. 1576 in H. Oſtern. Wel, chem nach dann E. H. Magiſtrat auch die­ſe gerechtſame gehandhabet, mithin auch mit in den Landesreceſſen, ſonderlich von A. 1653,§. 19 begriffen und ihnen das Pri­vilegium primae inſtantiae, und zwar bei der appellation auch Succumben? gel­der erlegen zulaſſen beſtaͤtiget worden 5. 20. Daß auch die Stat das Magdeburg. Recht gehabt, erhellet aus dem, was oben Il. K. n.

183 angefuͤhret worden, und muß die Stat hierüber einen gnadenbrief erhalten haben; der aber in den Kriegsunruhen und Feuer: ſchaden verlohren gegangen.

Das Nahts, und Gerichtsſiegel komt mit dem Statwapen überein: und wird F. XAllI. dabon gehandelt werden. Das alte Majorſiegel Tab. IV. n. ſſtellet die ſtan­gen mit dem Hopfen fo gar deutlich nicht bor ſonderlich oben, da die ſpitze einem einzeln gewaͤchſe aͤhnlicher, als einem flauſch hopfen hauͤptlein; die es doch fein ſollen. Das neue Maſorſiegel n. iſt beſſer gerahten, und ſtellet alles ganz deutlich vor. Die auf ſchrift auf dem uralten ſiegel iſt: Sigilum Burgen ſium in Gradeleche. Ein anderes wie wohl ſuͤngeres als ienes hat dieſe um­ſchrift: S Secretum civitatis Gradeleghe:-. noch eins von neuerer zeit Signetum civita­

tis Gradelege. In allen dreien ſtehet 6m. delege anſtat Gurdelege, welches wohl ein berſehen des Siegelgrabers iſt: geſtalt es dann in dem neuen Majorſiegel eben wie die hopfenſtangen beſſer und recht ausgedrulle ſtehet: Signetum civitatis Gardelegie Das Minorſiegel hat eben das wapen und oben die Buchſtaben 8.. G. d. Sigillum Civ. Gard..?

XIII. Die Buͤrgerſchaft iſt nach den. nachrichten im 16 jahrhundert viel ſtarket geweſen, als letzund. Das betrübte ſchi­ſal des zo jährigen krieges aber, welches na Schulzen ſ 144 von 1626 bis 1641 an die G0 wohnſtellen verwüſtet, ſonderlich Schweden und die feuerohrůnſte haben

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