Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
55
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8, Finfter Theil,. Buch. M. Kap. Von der Star Gardelegen.

Und iſt zwar an dem daß wegen unzulaͤnglicher viehzucht und duͤngung die Hopfendaͤmme et­was abgenommen; die abnahme auch ſo ſtark nicht iſt, als vor zeiten; weil die beſten ab­nehmer Daͤnnemark und Schweden ietzo ſelbſt ‚Hopfen angeleget, auch vieloͤrter in der Mark, ſonderlich auch in der Altmark den Hopfen­bau ſtark treiben: dem ohngeachtet aber wird der Hopfenbau ſelbſt doch noch fo ſtark ges trieben, daß nicht leicht ein ort wird zufin­den fein, der ſo viel bebauete Hopfendaͤmme haben ſollte, als hier befindlich ſein. In­zwiſchen fuͤhret die Stat von langen zeiten her in ihrem wapen, das geſpalten iſt, in der einem helfte zur rechten im ſilbern felde einen halben rohten Adler; in dem zur lin­ken vier mit tragenden Hopfen umwundene ſtangen. Bierſtaͤt nennet fie haſtas lupulo onuſtas, ſpieſſe ſo mit hopfen umwunden ſein; und hat ſie ohne zweifel aus der fabel vom Baccus und dem LThyrſus hergeholet, welches ein ſpieß oder langer ſtab war, ſo mit epheu umwunden, an deſſen ſtelle die Hopfen ranken, als eine zum getraͤnk ge­‚börige ſache genommen worden. Allein da die ſache ſo nahe iſt, ſo iſt die mit hopfen um­wundene hopfenſtange wohl die natuͤrlichſte und ungekuͤnſteltſte bedeutung. Daß aber Kaiſer Heinrich der Vogelſteller dieſes was pen um dieſer urſach willen gegeben, wärs de man eher glauben, wann Schulze feinen mann genennet haͤtte, dem er ſolche nach­richt zudanken. t Daß es Hortulans in dieſer gegend gebe, iſt III. Th. IIl. K. ſ. 813 angemerket worden. Auf dem Statfelde lieget ein buſch, wo zie­gelerde gegraben wird, der daher auch der Ziegelbuſch genennet wird: Hieraus wird die Ziegelbrennerei gefördert, welche E. H. Magiſtrat zuſtaͤndig und in einem brand 20000 ſteine bringt. Vom Bier die Garlei genannt, iſt im Ill. Th. Ill. K. Vll. 5. 1.643 gehandelt wor­den, von welchem Schulze ſ. 107 anmerket,

daß es anfangs unbekannt, auch ſchlecht ge­

weſen, und haͤtte das Tangermuͤndiſche und der Soltmann zu Stendal, den preis und vorzug gehabt: und A. 1400 waͤren kaum 5Brauer in der Stat geweſen, deren an­zahl aber A. 150 1 ſich mit der gute des Biers angefangen zumehren, und alſo zugenom­men, daß alle andere benachbarte Biere das bei zuruͤk geſetzet, von dieſem aber alle tage mehr als 100 wagen hin und wieder verfuͤh­ret worden, daher auch hieſelbſt mehr hrau­ſtellen, als irgend an einem andern ort in

der Mark gefunden werden, auch bor

30 jaͤhrigen Krieg mehr menſchen hier. weſen, als ietzo. Der grund und hoden en ner wohlgelegenen Brauſtelle hat auch da,

mahls ſo viel gekoſtet, als es ietzo mit dem

gebaude koſtet, ſo drauf ſtehet: und nach anweiſung eines alten kaufbriefes von 1610 iſt damahls ein ſtakhauf Hopfenland, den man ietzo um 15 bis 20 rthl. kauft, mit 110 rthl. bezahlt worden Nachdem wegen der Dorfkruͤge gemiſſe

einrichtung gemacht, und ſolche anderswo,

hin verwieſen worden: ſo hat beides die Braunahrung und Viehzucht einigen anſtoß gelitten. Eine beſondere ehre iſt doch dies ſem Bier auch wiederfahren von dem Czaat Peter Alexewitz, welcher auf feinen reifen auch hier durch gegangen und ſich das Bier, davon er gehoͤret hatte, reichen und recht wohl ſchmekken laſſen, ſolches auch vorzuͤg­lich gelobet: wie es dann auch wirklich noch feine vorzuͤgliche guͤte hat: der wein und Duchſtein aber und andere moden biere thun ihm auch abbruch..

Auch iſt ein Weinberg hier geweſen, web chen der Magiſtrat vom dorf Ankendorf er­handelt, und A. 1559 mit reben aus Franken belegen und anbauen laſſen. Der Schwe­diſche krieg aber hat ſolchen gaͤnzlich zu grun­de gerichtet. t..

Jahrmaͤrkte fein vor dieſem geweſen 1. nach Quadrageſ. und heißt Faſtelabend­markt. 2. 9 nach Quaſimodogeniti. 3. nach Mar. Heimſuchung. 4. nach Mi chaelis, und aͤllemahl am erſten tag wird Viehmarkt gehalten

XIV. Von den Vorfallenheiten, welche dieſe Stat in allerhand weiterungen einge­flochten, finden ſich zwar keine beſondere nachrichten, als welche, wie nur gedacht, krieg und feuer von haͤnden gebracht: es iſ

aber leicht zuerachten, daß, wie Gardele­

gen eine hon den bornehmſten Staͤten det Altmark iſt, ihr auch alles das begegnet, was den übrigen wiederfahren. Sie iſt dem Erzbisthum Magdeburg mit vereigenet worden, von Otto IL und Albrecht Il. wo von oben J. K. ſ. 17, 21, 25 gehandelt wor­den. Ohne zweifel hat fie ſich mit in die ir nigung eingelaſſen, welche damahls die Mar kiſchen Staͤte mit einander gemacht 1323, davon IJ. K. XIlx. J.. 208 gemeldet wor den. Daß fie in den ſtreitigkeiten zwiſhen dem Markgraf kudwig und Otto auch ibren ſtrank gezogen, und nach dem beiſpiel bon Stendal und Salzwedel auf deſer eng,

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