Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
57
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treten, iſt daraus zuerſehen, daß er ihr ehen ihre rechte und freiheiten ſo, wie der Stat Alten Salzwedel beſtaͤtiget, neue ver: liehen, und die einigunge billiget, welche die Stat Salzwedel mit dem Lande und den Staͤten gemacht haben, worunter ſie nohtwendig mithegriffen geweſen. 1343. S. oben Ill.. IX. 5. ſ. 22, 23. Doch muß ſie es dem Markgraf Ludwig nicht eben allzu recht gemacht hahen, weil ſie mit den Staͤten Tangermuͤnde und Oſterburg bei verleihung der lehne daſelbſt Höher angeſetzet wird: wann dieſes nicht eine andere urſach hat. In den Baieriſch und Woldemariſchen unruhen ſcheint ſie neutral oder dem Lud­wig beigethan geweſen zuſein: weil fie unter den Altmaͤrkiſchen Staͤten nicht vorkommt, welche fuͤr den Woldemar ſich vereiniget. S. Not. Joach. Vol. I. f. 78 und die daſelbſt angeführte Anh. Hiſt. n

A. 1369 hat fie theil genommen an der münze, welche Markgraf Otto Baieriſchen geſchlechts den Staͤten der Altmark verpach­tet. S. oben Il. K. ſ. 163. 168.

Sie iſt mit in der einigung begriffen gewe­ſen, welche die Markgrafen Ludwig und Ot­to 1360 mit den Altmaͤrkiſchen Staͤten ge­macht. J. K. ſ. 33. Sie iſt vom Kaiſer Wenzel, als Markgrafen von Brandenburg 1378 an Markgraf Siegmund mit den an­dern Staͤten uͤberlaſſen und abgetreten wor: den ib. und ferner an Markgraf Friedrich J. aus dem Haufe Hohenzollern 1412, ſ. 34 auch dem Magdeburgiſchen Lehns nexui 1449 enthoben worden ſ. 35, 36.

Von den Kriegsbegebenheiten der Stat

Gardelegen meldet Schulze ſ. 136 daß es ums jahr 1400 biel rauͤberei und pluͤnderung in dieſer gegend gegeben habe, und daher anlaß genommen worden die warten zubauen, damit man von dar um ſich ſehen, und die rei­ſende, Hirten und andere für die rauͤber war­nen koͤnnen. Es waͤre auch ſo unſicher ge­weſen, daß A. 1483, nach Oculiein Bür­ger, mit namen Arend Lorenz, auf dem felde ergriffen, von denen von Seggerden wegge­führet, und ins gefaͤngnuͤß geleget worden, darinnen er geſtorben.

Als auch ferner der bekannte Schmalkal­diſche krieg in Teutſchland ausgebrochen und der Kaiſer Karl V. Churfurſt Johann Friede rich gefangen bekommen, auch bald darauf alſchon beſorget worden, daß Magdeburg würde belagert werden: ſo hatte, wie Schulze weiter berichtet, die Stat Gardelegen im Nai und Jun. A. 1547 die graben aufrauͤ­

7 Fünfter Theil 1 Buch. V. Kap. Von der Stat Gardelegen. sg

men und um die ganze Stat her die waͤlle verbeſſern, auch die hrukken vor dem Mage deburgiſchen und Stendaliſchen thvore mas chen laſſen; ſie haͤtte auch eigene ſoldaten bei 400 mann angenommen, ſie in ihre hauͤſer verlegt, auch geſchuͤtze auf die waͤlle bringen und fleißig wache halten laſſen. Es wären auch darauf fo wohl die von Adel als Bauern aus der Börde herein geflohen, wie nicht weniger unterſchiedene Buͤrger von Magdeburg: weil dorten keiner geduldet wor­den, der ſich nicht auf ein ſahr provianti­ren koͤnnen. Als auch nachhero die belage­rung der Stat erfolget, und die parteien bin und wieder geſtreifet: ſo hatten ſich die Einwohner und fremden in Gardelegen zu­ſammen gethan, um auf die parteien auszu­gehen, welches ihnen zwar der damahlige Burgermeiſter Paul Belling getreulich wie­derrahten, man haͤtte ihn aber nicht hören wollen, ſondern waͤre hinaus gefallen und haͤtte in der Neſenitz Herzogs George von Meklenburg bagage und rüftwagen ange­troffen, ſelbigen angefallen und geplündert, welches aher Herzog George uͤbel aufgenom­men und der Stat heftig gedrohet, dieſe hergegen haͤtte ſich in gute berfaſſung geſetzet, die Bürger und ſoldaten zu walle gehen und fleißig wache halten laſſen, auch zwiſchen dem Magdeburgiſchen und Soltiſchen Thor alles unter waſſer ſetzen laſſen, um vor einem einfall ſicher zuſein: es hätte ſich aber Chur­fuͤrſt Joachim ll. der ſache angenommen, den Herzog beſaͤnftiget und waͤre alſo aller wieder, willen gaͤnzlich aufgehoben worden.| Der Stat zuſtand in dem groſſen Teut­ſchen kriege hat bisher gemeldeter Verfaaſſer der länge nach von ſ. 139 bis 156 beſchrie­ben. Und zwar hat anfangs Churfuͤrſt Geor­ge Wilhelm A. 1626, zwei compagnien, eine unter Capitain Martin von Schweten den 2 Febr. und die ander unter Capitain Winſen, den 26 Mai herein geleget. Schwe. ten aber iſt an der peſt geſtorben, und Wins ſen hat den 9 Nov. auf Churfuͤrſtl. befehl ausziehen und die Stat an Herzog Geor­gen von Braunſchweig und Lüneburg liefern muͤſen, welcher fie im namen Kaiſerl. Mas jeſtaͤt eingenommen, und den ſtab herein ges leget, zu deſſen erhaltung woͤchentlich 800 rthl. muͤſſen aufgebracht werden, welche ie­doch zu anfange des jahrs 1627 auf 500 heruntergeſezt, und im Mai zwei compag= nien nach Sandau ins lager abgefuͤhret worden: die leibcompagnie aber iſt noch bis zum as Mai ſtehen blieben, die contri­D 3 bution