Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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65 Fünfter Theil,. Buch. IV. Kap. Von der Stat Gardelegen. 66

ner nicht allein wieder erbauet, ſondern auch ziemlich verweitert. n. Ferner iſt A. 16526, des abends Simonis und udae auf dem holzmarkt in eines Buͤr­gers, Klaus Schartows hauſe, ein feuer durch berſehen bei dem malzdarren ausgekommen, welches die halbe Stat weggenommen, und hat die flamme die Sand⸗ und Magdehur­giſcheſtraſſe weggenommen, auch das Naht: haus ergriffen, bei welchem vorfall ſich das obgemelte mit Burgermeiſter Joh. Kalben begeben, daß er die urkunden und regiſter des Rahthauſes mitten aus dem feuer geret­tet, und inzwiſchen ſein eigen haus im feuer ſtehen und brennen laſſen (A. 156a, 10 Nov. iſt abermahls durch das mazdarren, und am 9 Dec. morgens um 4 uhr durch unborſichtigkeit eines knechts, der in Ant. Udens haus mit dem licht auf den hoden gegangen, und 22 Dec bald darauf in Sim. Schinnemanns hauſe beim brauen, das feuer aufgegangen, iſt aber bei einem hauſe geblieben, beim lezten aber gleich im anfang gelöfchet worden; dergleichen ſchleu­nige huͤlfe auch 1565, 29 Jun. bei der dar­re, und 15g0, 30 Nob. beim ungewitter in dem hausmannsthurm, auch 1589, 14 Dec. in Truͤſtaͤts, rznd 1590, 24 Okt. in Paſch. Hoiers hauſe beim darren geſchehen und groͤſt ſer ungluͤk verhuͤtet worden: auch 1636, 27 März; 1 Mai und 12 Julv. 9 Ami 648, 7 Okt. entſtand um 12 uhr eine ſtuersbrunſt auf der Magdeb! ſtraſſe am Klingeberg hinan, welche etliche malzhauͤ­ſer nebſt 6 ſcheunen und andern gebauden in die aſche geleget. Was in eben dem jahr 10 No abends zwiſchen 8 und 9 uhr für lin feuer in eben der ſtraſſe entſtanden, wur­de auch ſo fort gedaͤmpfet. i A. r658, 13 Aug. abends um 6 uhr iſt ein entſezliches feuer in der Stendaliſchen ſtraſſe ausgebrochen, welches dermaſſen ſchleunig uͤberhand genommen, daß kein Lets ten geweſen, und das feuer eben ſo ſehr wieder, als mit dem winde gegangen, und quer über die gaſſen geflogen und ſie ange zůndet, auch in­ſonderheit die fette materien, als ſpek und (mer, bald auf dieſes, bald auf tenes haus geführet, davon eines ſich auch an den haus. mannsthurm gehaͤnget, und denſelben nebſt Rahthauſe, Tanzboden und Apotheke ausgebrannt, wobei zugleich die meiſte brun­nen befallen, der hitze halben auch niemand aſt dabei dauern konnen, fo daß faſt ieder­mann der muht entfallen, weiter hand an­zulegen, auch dergeſtalt 1.20 kapital hauͤſer ViT der Mart. Ziſt.

mit allen hinter gebauͤden und alſo die halbe Stat in die aſche geleget worden. Und hat ſolches groſſen theils die Stendaliſche und Magdeburgiſche ſtraſſen, den Vieh­markt, die Helle, den Holzmarkt und den Klingenberg, auch zum theil die Burgſtraſ­ſe betroffen. Es ſein auch unterſchiedene braupfannen durch die niedergeſtůrzte ſchor. ſteine zunichte gefallen, ingleichen zwei ſchöͤ­ne Bibliotheken, die Truͤſtetiſche und Oſter ­feldiſche berlohren gegangen. Der oft an­geführte Chriſtoph Schulze hat 9 jahr dar­nach, A. 1667, 13 Aug. als den tag des geſchehenen brandes zum andenken eine von ihm ſo genannte feuer⸗ und brandpredigt aus Sirach 40; 35 Feuer iſt zur rache ers ſchaffen, gehalten, und ſolche nebſt ſeinem Chronico drulken laſſen, wie zuſehen ſ. 213 Aber kaum drei viertel jahr hernach A. 1659, 7 Mai hat das feuer in der o,. ſtraſſe z hauͤſer und eine ſcheune in die aſche geleget. Und A. 1667, 17 Nov. ſo damahls der 24 ſont. nach Lrinit. geweſen, entſtand des abends um 5 uhr abermahl eine groſſe feuershrunſt auf der Stendaliſchen ſtraſſe in eines ſchwarzfaͤrbers Jochim Gruͤnangers hintergebauͤde und ſcheune, dadurch der beſte theil der Stat und die meiſten nach dem bran­de des 1658 jahres neu erbauete hauᷣſer, So an der zahl, wieder in die aſche geleget worden. Gedachter ſchwarzfaͤrber hatte ein gaſtmahl zu feiner. angeſtellet, und die kuͤche in der ſcheunen an einem gefaͤhrli­chen orte angeſchlagen, da es denn durch das groſſe feuer zum ſieden und braten mag geſche­hen ſein, daß die flamme heu oder ſtroh, oder altes ausgedruknetes holz über ſich ergriffen, vder das fet in die Höhe geflogen und das ges baude angezuͤndet. Es(ein die eingeladene gaͤſte, derer nicht mehr als 8 heiſammen waren, eben im begrif geweſen ſich zu tiſche zuſetzen, da entſtehet ein geſchrei im hauſe über feuer und waſſer. Es war aber zulan­ge geharret, und ſtund das gebaude ſchon in der gluht, die flamme hatte auch allbereit der nachbarn hintergebauͤde ergriffen, die theils mit ſtroh gedelkket waren. Hierzu kam der wind, der das feuer mit voller macht zur Stat hinein iagte und nachbließ Es ward ſturm geſchlagen, aber ein groß theil der Buͤrgerſchaft war nicht zu hauſe, ſondern ſo wohl nach Kloͤtzen als Seehauſen zu markt; andere liefen zu, konnten aber keinen wieder­ſtand thun, damit begunte es nicht nur von einem hauſe zum andern zugehen, ſondern es brannte an unterſchiedenen oͤrtern und FE gaſſen