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9 Fünfter Theil, 1 Buch. IV. Kap. Von der Stat Gardelegen. 90
un Lemſel zwiſchen Flechtingen und Bůlſtringen, iſt der ſit einer familie der won Schenken. Das Haus Flechtingen, ſoll von dieſem hauſe herſtammen. War im 14 jahrhundert eine wuͤſte dorfſtelle, die aber durch anhau eines vorwerks ſich dergeſtalt aufgenommen, daß es wieder ein kleines dorf geworden.
xt. Stemmersberg iſt ein Adel. Jagthaus nahe bot Höͤrſingen den Herren von Albensleben zuſtaͤndig.;
xx. Eixleben pflegt insgemein das Erxlebiſche Gerichte genennet zuwerden: lieget jwiſchen dem Halberſtaͤtiſchen und Magdeburgiſchen, und iſt von der Altmark, wozu es gehoͤret, faſt ganz abgeſondert. Es bes ſtehet aus õ doͤrfern, davon iedes feinen eigenen Prediger hat, nemlich 1. Erxleben, 2. Uhrsleben. 3. Eimersleben. 4. Oſtingersleben. 5. Bregenſtaͤt und 6. Höͤrfingen? welches alles insgeſamt den Herren von Alvensleben zuſtaͤndig iſt, die auch durch ihre freigebigkeit fo wohl im geiſtli= chen, als weltlichen, dem ort geſuchet aufzuhelfen, und dadurch ihr andenken verewiget. Inſonderheit hat Hr. Buſſow von Al bensleben ein Kapital vermacht, von deſſen inſen beim Schloß eine Kapelle aufgebauet norden, davon ſich folgende aufſchrift ſehen liſet: Hoc templum Nobb. Iliacur, Jachim& Valentinus ab Alvensleben extrui pio animo curarunt de liberalitate teſtamenti Nob. Bußfow aß Alvensleben 568. In derſelben fein ſchoͤne grabmahle und auf: ſcriften ſonderlich von dieſem geſchlechte vor: handen, deren an ihrem ort wird gedacht werden. Der ſchoͤnen Bibliothek, ſo dabei befindlich geweſen, iſt oben Il. K. j. 5. n. XI. f. so gedacht und erinnert worden, daß man fie 1610 nach Stendal, und 1711 nach Hundiehurgüberbracht. Es iſt auch eine Schule geſtiſtet worden, in welcher die jugend in leſen, ſchreiben, rechnen, catechiſmo, auch wohl im Lateiniſchen und Griechiſchen ſollen unterwieſen werden: zu welchem ende 3 Schulbediente gehalten werden, deren ieder feine beſondere klaſſe hat: ingleichen ein
vſpital, darin 12 bis 15 alte unvermigende Frauensleute nohtduͤrftig erhalten
erden. A. 1691, 21 Jul. iſt zwar durch ein heftiges gewitter die Pfarre, Schule un Öofpitak in die aſche geleget, aher auch ieder aufgebauet worden.
Gleichmaͤßige freigebigkeit hat auch die
utche in Erxleben genoſſen, welche ſeit "713 nach und nach ausgeheſſert und bis Theil der Mark. Hiſt.
auf die mauern und den thurm bis 1741,
in allen ftüffen erneuert worden. Um die
ſelbe hat ſich auch ein Koſſaͤte und Kruͤger. Das niel Koch, verdient gemacht, welcher ein kapital von 200 rthl. derſelben geſchenket: gleichwie in Polkau Lorenz Buͤnſchens, Kruͤgers und Muͤhlenbereiters witwe, Ka: tharina Schwiegers, der Kirche daſelbſt 109 rthl. bermachet. Von erſtern wird noch angemerket, daß er allemahl den ſommer durch in ſeinem garten hinterm hauſe morgens und abends unter einem baum ſitzend fein gebet laut berrichtet, welches er mit gewiſſen geſaͤngen angefangen und vollendet. Er iſt 1733, 13 Nov. ſchleunig ohne erben geſtorben.
wa. Zu Uhrsleben iſt ein altar noch aus den Papiſtiſchen zeiten befindlich, an welchem
die Patres eccleſiae, der Heilige Bernhar
dus, Chryſoſtomus, Franciſeus, Athanaſius, Auguſtihus und andere Patres mit der jahrzahl und ort, wo ſie geſtanden, zur rechten hand aber auch Lutherus in ſeinem
muͤnchshabit mit der überfchrift abgemahlet
ſtehen: M. Martinus Lutherus Floruit Er
furti A. 1510. Dieſes iſt bor der Kirchen verbeſſerung geſchrieben, und zeuget bon der
achtung die man damahls für Lutherum gehabt hat.;
xxın. Das dorf Hoͤrſingen iſt in feinem Chriſtenthum überaus übel gegründet, die leute darin auch ganz arm geweſen: haben ſich aber eines beſſern lebens angenommen, und befindet ſich ietzo in einem geſegneten ſtande, wovon in den Kirchen Verzeichnuͤſſen mit meh. ren. Es beſtehet aus zo feuerſtaͤten und iſt kürzlich von der Adel. Herrſchaft der bon Albensleben noch mit 1 wohnhaüſern bergröffert worden. A. 1711! hat man in dieſem dorfe einen waſſerbrunn zugraben angefangen, und etwa 5 klafter tief ein wohl ausſehendes erz gefunden, welches in der probe von einiger guͤte zuſein geachtet worden.| ¶ m. Zu Eimersleben hat A nig und m Hr. Friedrich Wilhelm von Aibensleben,
als Patronus, eine neue Kirche erbauet,
welche wegen ihrer regelmaͤßigkeit und angehrachten baukunſt, auch darin befindlichen ſtukkatur und bildſchnitzerarbeit überaus
koſtbar und ſehenswurdig iſt.. way. Bei Oſtingersleben iſt ehedem ein See geweſen, der Seliſche See genannt etwa 1 meile im umkreis. Davon ſagt man, daß in demſelben eine ſtat verſunken, wel: che Sela oder Sele geheiſen. Ob die am 6 ufer
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