91 Fünfter Theil, J Buch V. Kap. Von der Stat Gardelegen, 9,
ufer befindliche uͤberbleibſel von mauerwerk davon ein wurklicher beweiß, oder nur ein anlaß fein zum vorgeben, laͤſſet man dahin geſtellet ſein. A. 1719 iſt der See auf Koͤnigl. befehl abgelaſſen, und theils zu akker, theils zu wieſewachs urbar gemachet worden: dergleichen verbeſſerung auch mit einem See, der Bruch genannt, bei Erxleben A. 1721 vorgenommen worden. Es wird aber Oſt⸗Ingersleben zum unterſcheid eines andern an der Aller dieſem gegen abend gelegenen orts gleiches namens, Weſt⸗ oder Aller⸗Ingersleben alſo genennet. Gehoͤret den Herren von Alvensleben.
Die Kirche in Oſt⸗Ingersleben hat vom
H. Gangolpho den namen, dem ſie gewidmet worden. Sie iſt erbauet 1480. Auf dem Kirchenkelch ſtehet: 66 Anno milleno quingenteno Gener qſam Alheiden natam Pauli de Bornſtede ſtravit Hlorrida mors. Validique relicta der Heide JhoanniExtiterat. Corpus tumulatum in fonte Mariae CumquePrioriſſa ſoror eius Helena praeeſſet, Gonſſatum calicem hunc ex eius nęſce monili.
Auf der mittelſten glokke ſtehet der bes
kannte glokken vers: Laudo Deum verum, plebem voco, congrego Clerum:
Fulmina propello fumosque vocoque ſepul
tos.
10. Schnoͤggersburg oder Schnoͤchertsburg, iſt ein jagthaus welches 1694 erbauet, und von dem Hrn. von Boͤrſtel, damahligem Oberforſtmeiſter, nach dem Joͤrſter Heinrich Schnoͤchert, der es am erſten hewohnet, Schnoͤchertsburg genennet worden..
wor. Moderkuhl deſſen oben n. 14 ges dacht worden, iſt eigentlich eine wegen des daſelbſt befindlichen moraſts faſt grund und bodenloſe gegend bei Staats und Boͤrriz, und wird von Enzelt ſ. 6.(9.) unrecht und wieder aller dieſer orten uͤbliche gewohnheit Moderpfuhl genennet, welches eigentlich einen ſumpfigen ſee, oder mit waſſer bedekten moraſt bedeutet, dergleichen hier nicht iſt. Einen buͤchſenſchus davon lieget, eine Walkmuͤhle, deren ſich die Weisgerber bedienen. Da dieſe ſonſt keinen namen hat, wird ſie auch Moderkuhl genen net: weil der namen Moderkuhliſche Mühle dem zur kurze gewohnten Landmann vieleicht zu lang faͤllet. Dieſes iſt nebſt einer dabei gelegenen mahlmuͤhle die erſte mühle, welche die Ucht treiber, Von dem
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Urſprung der Ucht aber hat man die ſi nachricht, daß ſelbige aus einem— berge bei Staats entſtehe, aus welchem ſchoͤne klahre ſpringe hervor quellen, ſich N einen kleinen graben ergieſſen, der hon dem Moderkuhl zunimt und einen fanos nenſchuß davon ſchon als ein fließ obge— dachte muͤhlen, und in einer weite von einer meile ſchon 6 muͤhlen treibet. Gedachte quellen fein bei dem groſſen winter 1740 kaum ein wenig zugefroͤſſelt, welches daß es iemahls geſchehen, die aͤlteſte leute ſich nicht zuerinnern wiſſen. Nach dieſer nachricht wird bei beſchreibung der Ucht oben V. Th. I. Abt. LK. VI. 5. n. 2. ſ. 965 der begrif etwas muͤſſen geaͤndert werden.
xxvn. Hinter Weteritz lieget eine Waſermuͤhle, oder die fo genannte Pfeffermilhle, ſo nach Iſenſchnibbe gehoͤret. Hat vermuht. lich den namen von der Pfefferpacht, die ſie abgeben muͤſſen, von deren beſchaffenhei oben il. K. XL. 5. ſ. 266- 268, umſtaͤndliche nachricht gegeben worden. Im Sal wedeliſchen gebiet liegt auch ein Pfefferteich.
xxvnI. In der gegend von Flechtingen fein noch alte dorfſtellen, davon noch die namen übrig, nemlich Biſtorf bei der Hol mühle, Damſendorf bei dem Vorwerk Damſendorf, Wadenberg bei dem Bor werk Wadenberg, Wendiſch Flechtingen,
iſtendorf, Külitz, Mütkenberg, Re endorf und Eilershauſen.
xxix. In Buülſtringen hat das Köſtt n Schoͤningen ſchon A. 1121 ein Vermächtnis n einer Frauensperſon namens Oda erhalten. 6. Leukfeld Hift. Ep. Halberſt. ſ. 713, und Sun n Memorah. Schõning. ſ. 283. Rachgehends haben es die Grafen von Wernigerode beſcſh und an Friedr. von Alvensleben verkalft, welcher Vrdensmeiſter der Tempelherren n Teutſchland war, und in Hundisberg, einem damahligen ordenshauſe, ſich aufgehalten, daher c auch kommt, dag daſelbſt noch perſchieden ha fein, welche den Tempelherren gehöͤret, hn die ſem Friedrich hat es der Bruder Alhrecht ven Alvensleben, ſtifter der Kalbiſchen linie zo n handelt. Pfeffinger Braunſchw. Hiſt ſ. ner iſts an Magdeburg gekommen, wie aus fo gender Erzbiſchofs Friedrichs urkunde bon 14 erhellet: Buͤlſtringe is Egendem, und is gelegt „under dat Godeshuß to Magdburg, unde rn= „Half mit allem Rechte, hebbe in der MT „Verdel, und den Tins halff mit etlichen WB fen, und Gebhard bon Aldenzieben lat l, „erkofft dat dor to Bülfteingen, half mh „lem Rechte und dem Kerklehn. Walfh. Th. IV. K. ſ. 108 ꝛc.)
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