Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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3 Fünfter Theil, J. Buch V. Kap. Von der Stat Seehauſen.

haft geweſen. Und fein im uͤbrigen daſelbſt zwei Kirchen S. Pauli und S. Lorenz, un­ter welchen aber ietzſ nur in der lezten ge­predigt wird. Sonſten will auch der namen

Seehauſen gar weit und von den Senoni­

hus hergenommen werden, ohne zweifel weil

in beiden die erſte beide anfangs buchſtaben

ge einerlei fein, die auch unſer Seehauſen, und zwar 400 jahr vor Chriſti gebuhrt, ſol­len gebauet haben; wie ſolches hei den oft angeführten Geſchichtſchreibern, Enzelt, Jobſt, Engel, Werdenhagen, Zeiler und

andern zufinden, und oben J. Th. Il. K. 1V.

V. VI. 5. ſ. 33, 34, 35 erwogen worden; welche meinung iedoch, wie andere derglei­chen, man an ihrem ort geſtellet ſein laͤſſet, und wird vielleicht eben ſo gut, oder auch vermuhtlicher ſein, daß die erſte Einwoh­(ner an ſeen gewohnet oder gehauſet, die an­fangs hier gelegen geweſen, ehe das Wiſcher­land urbar gemachet worden, wie aus dem unten 5. IL angeführten tiefen pflaſter ab: zunehmen, daß der ort ſehr muͤſſe fein erhö­het worden; oder daß die erſte Einwohner all/ hier Seeleute geweſen, und die zubor an der See oder Meer ſich aufgehalten Ma­ritimi, oder auch nahe an einem groſſen See gewohnet haben, Lacuſtres, und her­nach ihre ſitze hier genommen, und den ort zum andenken ihrer vorigen wohnung den na­men Seehauſen gegeben, welches auch um ſo viel wermuhtlicher, weil die Stat noch heute zu tage zwei Seeblaͤtter nebſt dem Ads (ler in ihrem wapen fuͤhret: dem auch zu ſtat­ten kommt, was Hermannus Cornerus beim jahr 151. Eccard L. II. ſ. 697 mel det: Sehufen vero& terminos pratenſes& paludoſos Hollandrini incoluerunt;& Vagos decurſas Alhiae fluvii aggeribus, prout in ſuis conſueti erant terris, arta ve­runt. Und koͤnte wohl vorher anders ge: heiſſen, und damahls den namen bekommen haben. ie m,, ,,

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II. Indeſſen will man doch ihr alterthu nicht in zweifel ziehen, ob es ſich ſchon nicht eben fo hoch erſtrekken möchte, als borgege­hen wird. Ob man auch wohl keine gewiſſe zeit ihres anfangs beſtimmen kann, ſo mag ſie doch viel hundert jahr ſchun geſtanden ha­

zen: ſintemahl vor langen jahren allhier eine

Alte Stat geſtanden, ſo annoch den namen einer Alten Stat fuͤhret, und ſuͤdwaͤrts der jegigen Stat von dem Viehthor bis zu dem Steinthore gelegen, und durch den Aland­fluß von derſelben unterſchieden iſt welche

F. 4 daſelbſt eine groſſe laͤnge machet, und die

At- Stat nach der örd, oft udn ,,,, fin mod) Lg

doppelte graben zuſehen, in welche das wa ſer aus dem Aland hinein geleitet geneſen,

welches unterwaͤrts der Altſtat, wo iet der

ziegelofen iſt ſich mit dem rechten ſtruhm wieder vereiniget. Die waͤlle aber zwiſchen gedachten graben fein ietzo hin und wieder mit eichbaumen und andern ſtrauchwerk be; wachſen, und hat ſich dieſe Altſtat bis in die gegend an die windmuͤhle und das dabei bes ſfindliche haus, iedoch diſſeits des Aland erſtrekket. Es iſt auch noch etwas von eis nem alten mauerwerk daſelbſt zuſehen, wos von vermuhtet wird, daß es die S. Jafohz Kirche geweſen, und die nordwaͤrts daran befindliche nachlaͤſſe eines mauerwerks, die Sakriſtei davon, zumahlen die gegend da­herum auch auſſerhalb den graben annoch S. Jakobs Hof genant wird. Man hat auch an dem zerfallenen gewoͤlhe, und dabei noch vorhandenen ſtuͤkken der geweſenen pfei­ler groſſe eichbauͤme von ziemlicher dikke wahrgenommen, welche aus den wurzeln der vormahls ſchon abgehauenen alten eich» bauͤme wieder aufgeſchlagen, und von dem

alterthum dieſes orts zeigen können; und

mag daher dieſe Kirche eine won den altehen Chriſtlichen Kirchen dieſes ganzen landet geweſen ſein. Sonſten aber iſt der ganze plaz ietzy zu aͤzkern und wieſen gemacht und heiſſet recht: Nunc ſeges elt ubi Troja flit wird auch von dem Magiſtrat allhier als das aͤlteſte Patrimonium Curiae geachtet. Von einer gleichmäßigen Alten Stat ba

der Stat Fürſtenwalde wird in dem(ob

genden Ill. Buch dieſes V. Theils gehandelt

werden.

Iii. Dieſe gegenwärtige Stat aher iſt iy rem bisherigen zuſtande nach ganz mit dem Aland umgehen, welcher ſich MD- vſtwerti der Stat theilet, und gehet der rechte ſtrohm gegen füden vor dem Neuenthot, ud ferner auf der ſeite gegen weſten und nurn. weſten daz Vieh⸗ und Mühlenthor borheſ Der ander arm aber nimmt feinen weg gen oſten bor das Stein und Beuͤſterthor bor,

bei, welches doch kein natürlicher fluß, IM

dern eine ableitung des rechten Aland in, welcher durch die tiefe aufgeworfene St graben, daherum geführet wird, bis er nord, vſtwaͤrts wieder mit dem rechten ſtrohm n ſammen kommt. Sie jſt hiebeneben a mit einer guten und zum theil ine n=