Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
7
Einzelbild herunterladen

7 Feimfter Theil, 1 Buch. V. Kap. Von der Stat Seehauſen. 8

zu anfange des verwichen en jahrhunderts auf vielfaͤltiges anhalten der oberwaͤrts gelegenen pon Adel und Dorfſchaften wieder abgebro­chen worden: nachdem ſich dieſelbe auf vers mittelung des damahligen Landeshaupt­manns erklaͤret, der Stat 2000 fl. mit dem hedinge de non reaedificando zuzahlen, fol ches auch von der hohen Landesherrſchaft A. 1625 den 29 Jan. beſtaͤtiget worden. Wel­chemnach die Stat keine waſſermuͤhlen mehr hat, wohl aber windmuͤhlen, auſſer wel ſhen noch 6 wuͤſte windmuͤhlen berge vorhan­den, dabon die windmuͤhlen nehbſt der waſ­fermüble im ſtande geweſen: wiewohl ſich die Stat zu ſommerszeit, und wann der weg gut, auch der ſchifmuͤhlen zu Beuſter und Scharpelo bedienet, zum malzmahlen aber gemeiniglich der roßmuͤhle in der Stat, ſo dem Raht zuſtaͤndig. 16 Das Beuſterthor, welches ein ziemlich ho­. mauerwerk hatte, iſt A 1720 mit einem

kleinen thurm gezieret, in ſolchen aher die ſonſt im Raht haust hurm befindlich geweſene Schlaguhr gebracht worden. Die bornehmſte Straſſen fein die Vieh­ſtraſſe, ſo von dem Vichthor bis an das Rahthaus gehet: die Muͤhlenſtraſſe, vor dem Muͤhlenthor uͤber dem markt bis ans (Rahthaus. Mit dieſer ſtraſſe iſt nach dem brand 1722 eine beraͤnderung vorgenommen: indem in der groſſen Stege die vor dem brand daſelbſt geſtandene hauͤſer den nachbarn zum hinterraum mit eingeraümet, in der Muͤhlen­ſtraſſe nach der mauer hin auch eine neue gaſ­fe der groſſen Stege gegenüber gemachet worden, damit ſelbige in feuersgefahr oͤfters abgeſchnitten(ein möchte. Ferner die Groſ⸗) ſe Bruderſtraſſe vor dem Neuenthor bis ans Rahthaus: die Kleine Bruͤderſtraſ­ſe, ſo parallel der groſſen Bruͤderſtraſſe ge­het von dem Kloſtergarten bis an die Vieh­ſtraſe: die Beuſterſtraſſe, von dem Beuſterthore his da der ſchwibbogen ſich an­faͤnget an dem Rahthauſe: die Stein­ſtraſſe, von dem Steinthore bis an die elke, wo der Schwibbogen ſich endet, welcher Schwibbogen ebenfalls eine kleine ſtraſſe iſt, welche daher, den namen bekommen, weil das Rahthaus darüber weggebauet iſt. Noch ſein der Roſenwinkel, und auf dem Gra­ben, welche beide an der Beuſterſtraſſe zus ſammen ſtoſſen: die Stege, ſo von dem Graben anhebet, und an der Muͤhlenſtraſſe ſich endiget. Der Judenhof iſt nahe bei dem Steinthore, wiewohl keine Juden hier vorhanden. Der ort von dem Steinthore

bis an den Judenhof wird beſage ſchmßbuche

von A. 1567 der Seidekeſſel genannt, all. wo ietzo nur drei hauͤſer und ein hirtenhaug. lein ſtehet. Auch hat von dem Steinthor bis zu dem Neuenthore eine riege hauͤſer ge, ſtanden, ſo die vorderſte ſeite nach der mauer zugekehret. 34

IV. Die Hauptkirche wird von S. Pe­tro benamet, der auch oben auf der{ige geſtanden, mit dem hrande aber herunter gefallen. Sie iſt ganz gewoͤlbet, und ruhet das gewoͤlbe auf 8 pfeilern, derer ieder z hieſige ellen im umfang hat. Die 2 oberſten gegen oſten ſein doppelt: weil auf denenſel­ben der bogen, worauf der giebel ſtehet, zuſam, men ſchleuſt. Weiter aufwärts gegen dem altar ſtehen 2 kleinere, welche einen bogen vom altarkohr tragen. Die uͤbrigen bogen dieſes kohrs laufen nur von denen waͤnden aus, und gehen oben zuſammen. ÄA.1739 iſt ſie inwendig ganz ausgeweiſſet worden. Die Altarbilder ſein noch aus dem Pabſtthum, und beſtehen aus 16 ſtuͤllen, alle bon kuͤnſtlicher bildſchnitzerarbeit, und nebſt dem boden ſtark berguldet, in wel chen die geſchichte des leidens und erhöhung Chriſti bis auf die ſendung des H. Geiſtes in ſo viel beſondern feldern enthalten: heng­mentlich J. die einſetzung des H. Abend­mahls. 2. Das fußwaſchen der Apoſtel. 3. das gebeht am Oelberge. 4. Die gefan­gennehmung. 5. Die verſpottung im pab laſt des hohenprieſters. 6. Die geiſelum J7. Die darſtellung: Ecce Homo. 8 Das haͤndewaſchen Pilati. 9. Die ausfuͤhrung wobei Simon Chrifto das kreuz nachtraͤgt. 10. Die kreuzigung. 11. Die abnehmung vom kreuze. 12. Die begraͤbnuͤs. 15. Die auferſtehung. 14, Die ausführung der vater aus dem Timbo. 15. Die himmel fahrt. 16. Die verſammlung und das ge­heht der apoſtel, und ſendung des H. Get ſtez. Das Hauptbild unter denſelbigen iſ vie kreuzigung Chriſti, die andern insg ſamt ſtehen in den Angeln: die 9 erſten n dem zur rechten hand, die uͤbrige 6 in zur linken. Unter dem hauptbilde und den fluͤgeln haben auch 7 Heiligenbilder von 1 wan 2 fuß hoch geſtanden, an derer If t man aber lego die geſchichte der einſeung de H. Abendmahls, und zwar in forma ace bitus durch einen guten kuͤnſtler mahlen laſſen. ö der Dieſes leytere iſt 171 auf unkoſten Kirche bon neuem gemahlet und die ſaͤm he

= 5 Q 6. IN r r r 2 r r

DD IX ii ö

is; m c 2