Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
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9 Fünfter Theil, J. Buch V. Kap. Von der Stat Seehauſen. 16

che bilder und ſchnitzwerk des altars neu Ders güldet worden.

Noch ein Altar iſt borhanden geweſen, der dem H. Laurentius zugehoͤret, wie aus Markgraf Ludwigs brief erhellet, kraft deſ­ſen er demſelben den zehenden theil von einer hufe zugeeignet: Ca

Noverint.. Quod nos Lud... Pia conſiderarione moti defftum altaris beati Lau­remii in eccleſiis parochialibus civitatis noſtre Gehuſen ſiti, quem hactenus, ut no­bis innotuit, perpeſſum eſt, aliquantulum ſupplere cupientes, ob id, ut cultus divi­nus in ipſo denuo eo decentius in perpe­tuam& ſalutarem magnißicorum principum marchionum Brandenburgenſiumbone recordd­tions predeceſſfrum naſtrorum memoriam pera­gatur& preſentihus appropriare decrevi­mus decimam unius manſi in curia Ger­hardi Boben, in villa dicta Lichtervelde ſita, perpetuis temporibus& ſine inquietatio­ne qualibet pertinendam. Renuncian­tes.. In cuius. Teſtes Tes, Lindome, Buch; Helbe, magiſter coquine. Datum Havelberg anno MC CCXILIIIl. feria V. poſt octavam Epiphanie.

Und iſt daraus zuerſehen, daß mehr als eine Parochiallirche in Sehauſen geweſen, und beide an den H. Laurentius muͤſſen theil gehabt haben: die gegenwaͤrtige iſt nun wohl als die vornehmſte eine, welches aber die andere, und wo Laurentii altar gelegen, iſt unbekannt.;

Auch iſt noch ein nachlaß im winkel der nordſeite gegen morgen befindlich, welcher der Jungfr. Maria gewidmet geweſen, de­ren, wiewohl ſehr wandelbares bild allda noch auf einem thron zuſehen nebſt andern Heiligen.)

Zur feiten des altars nordwaͤrts iſt in der mauer ein kleines ſchraͤnklein, uͤber welchen dieſe worte in fein ausgehauen zuleſen: Ec­ce Panis Angelorum, womit ohne zweifel auf die darin berwahrlich gehaltene gewei­hete hoſtien gezielet worden. Wir werden dergleichen mehr auch zu Prenzlow in S. Jakobskirche antreffen.

Nebſt dieſen fein z ſtuͤhle unter einer dekke an einander gebauet, derer ieglicher eines von den damahls gepeſenen Predigern na: men und denkſpruch fuͤhret. An dem erſten

hl an der dekke: M. Johannes Laurentius Fecleſiae Sehufinae Paſtor&, vicinarum Inſpec­tor piae memorias poſuit per Filium M. damuelem. Hinter dem ruͤtken iſt in einem gemaͤhlde zuſehen, ein mann mit einer kro­

ne auf dem haupte, ſo in einem bette liegt? der ſatan blaͤſet ihm mit einem blaſebalk ins ohr: der tod ziehet ihn bei dem einen fuß: ein geſchmuͤktes weib zeiget ihm die weltku­gel: ein mann mit einem graͤßlichem ges ſichte holet mit ſteinen aus nach ihm zuwer­fen: über feinem haupte haͤnget ein bloſſes ſchwert an einem faden: das Füffen, worauf er ſchlaͤft, umgiebt eine ſchlange: von ſei­nem angeſicht gehet ein ſtrahl gegen den him­mel, in welchem viele geflügelte koͤpfe zuſe­hen: auſſer dem ſchlafgemach ſitzet eine per­ſon zu pferde, in der rechten ein bloſſes ſchwert, und in der linken eine krone hal­tend: hinter ihm iſt ein groſſes heer per­ſpektiviſch in die ferne ausgeſtellet. Unter dem gemaͤhlde ſtehen die worte: Ich Laſſe

Gott Sorgen. Weiter unten: Me Satanas, Mundus, Lex, Mors, Mars, vincere tentant, nan Dormio. Qui pro me pugnat, Jova,

ig.. praeeſt.

Der andere ſtuhl hat zur uͤberſchrift: La vinus Georgii Genion&, Paſtor hujus Ecclefiae, A. 1614. Hinter dem ruͤlken iſt abgemah­let, wie Uſa neben der bundslade darnieder­geſchlagen lieget: darunter Spes mea Chri­ſte Deus! weiter unten: riſtis es? Arca tibi ſint foederis,&

t Sacra Coena Certa Salus, Temere tangere, adire, | caue!

Der dritte hat zur uͤberſchrift: Nicolaus Schwechten Diaconus Sehuſ. Neſcit Salva­tor Deſeruiſſe Suos. Das gemaͤhlde zeiget die einſetzung des H. Abendmahls. Darun­ter ſtehet; Lotus,& ipſe pedes digner, fac Chriſte, lavare, Ferner:

Pane mihi Corpus, Vino das, Chriſte,

Cruorem O ſanctum ſoedus! Vivo, beabor, OVO. 5

Die Kanzel iſt mit 8 tafeln und ſo viel darauf gemahlten bildern gezieret geweſen, als 1. Petri; 2. Pauli; 3. Johannis des Tauͤfers; 4. Chriſti; 5. D. Luthers; 6. Philipp Melanchthons; 7. D Bugenhagens; im 8 haben die buchſtaben geſtanden M. J. H. (M. Joh. Hemſtaͤt) und darbei die worte: Calumnia conturbat Sapientem & perdit cor beneficum. Eccl. 7. wer kann es machen alle daß es jederman ge­falle. An der dekke iſt das Statwapen und die jahrzahl 1558, und neben Lutheri bilde

1660 zuſehen geweſen; fie iſt aber nach ges rade ſchadhaft worden, und hahen demnach As A. 1710