Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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29
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Die Goldbekkiſche familie hat vornem. lich zu Stendal und Werben in anſehen ge­lebet, hier iſt einer aus derſelben Hans Goldbek, A. 15675 Burgermeiſter geweſen.

S. oben Il. K. XIV. 5. ſ. 174.

Andreas Schreiber, Burgermeiſter A.

1602. Johann Schreiber, Rahtsverwan­ter A. 1624, A. 1635 Burger meiſter wor­den: deſſen ſohn, Andreas Schreiber, iſt Kaͤmmerer und Secretar. bei der Alt Stat Salzwedel geweſen, und in ſonderharen an­ſehen geſtanden, den auch die Altmaͤrkiſche Ritterſchaft und Staͤte einsmahls an Sr. Churfuͤrſtlichen Durchl. Friedrich Wilhelm nach Juͤtland abgefertiget, von da er mit guter verrichtung zuruͤk gekommen. Sein ſohn iſt der vor wenig jahren verſtorbene George Chriſtian Schreiber, geweſener Churfůrſtl. Brandenb. Hof und Sonſiſto­rial. Naht auch Steuerraht im Juͤrſtenthum Halberſtat. 9 n MIA Burgermeiſter Barthol. Schulze, ums jahr 1600 und Burgermeiſter George Har­nſch, haben die Teichhauptmannsſtelle mit gefuͤhret, welche ſtelle jetz Adelich ft: Unter die vorrechte und gerechtſamen E. Magiſtrats gehoͤret die freiheit eine Apotheke hier anzulegen, welches S. Chf. Durchl. Friedrich Wilhelm A 1662 dem: ſelben gegeben: und ſtehet ſelbige noch in gu­ten umſtaͤnden. Ingleichen der Weinſchank, ſo verpachtet wird, und die Fiſcherei auf dem Aland vom einfluß der Bieſe bis an Vielbaum auf der helfte des fluſſes; und fer­ner an dem Grindel; hiernaͤhſt die Jagt, welche durch einen dazu beſtellten Schuͤtzen beobachtet wird.

X. Die zahl der Buͤrgerſchaft hat ſich nach dem ſchoßregiſter hon. 1567 mit denen, ſo in der Vorſtat gewohnet, über 400 hauswir­te erſtrekket. Dieſe fein durch die Kriegs laüͤfe ſehr vermindert worden, immaſſen in der Stat noch unterſchiedene ſtellen liegen, iedoch fo, daß die groͤſſeſten mehrentheils ausgeleſen ſein, und in der Vorſtat auſſer 2 muͤllerhauͤſern und 2 gartenhauͤſern nichts bebauet iſt, wo doch vor dieſem allein an die 40 baüfer geſtanden. Die Hauptnahrung beſtehet in Akkerbau und Viehzucht. Vor dieſem hat die Stat auch ſtarke Braunah­rung gehabt, und iſt ihr damahliger flohr guten theils dem brauweſen zuzuſchreiben ge­weſen; nachdem aber die Staͤte Gardelegen und Tangermuͤnde, und das Staͤrlein Arnd­fe, ſolche nahrung ſtark zu treiben ange.

29 Fünfter Theil, J. Buch. V. Kap. Von der Stat Seehauſen.

fangen, ſo iſt ſie bei dieſer Stat in abneh­men gerahten.|

Die vermögenfte Gilden ſein die Ge­wandſchneider, neben welcher die 4 Ges werke ſein, als der Schuſter, Schneider, Bekker und Schmiede, welche, wann die Stat ſoll verpflichtet werden, mit zugezogen werden. Sonſten aber ſein g abgeordnete, welche die Buͤrgerſchaft vorſtellen: in den wichtigern angelegenheiten aber werden ge­dachte Gilden mit dazu berufen. Von den Tuchmachern iſt abſonderlich zugedenken, daß ſelbige alhier nicht wohl verbleiben kön, nen, wegen mangels der walkmuͤhlen, wel­che, nachdem die waſſermühlen nicht gelit­ten werden wollen, nicht kann angeleget werden. Vor dieſem fein doch einige gewe­ſen, und iſt der lezte, deſſen man ſich erin­nert, durch ein ungluͤk erſchoſſen worden. Die bisher in guten anſehen geſtandene familien ſein in dem vorhergehenden§. Des nennet, und dabei gedacht worden, daß die Lakemaͤnner fuͤr die aͤlteſte familie hier gehalten wurden: heſondere perſonen bes treffend, ſo iſt aus den urkunden des Bi­ſchofs zu Falkenburg 4 meile bon Seehau­fen, welchen itzo einer Hanß Hauerland bei ſitzet, zuerſehen, daß einer Capitain Ame lung, welcher zu Seehauſen gebohren, Chur­fuͤrſt Joachim II als er mit der Reichsar­mee im zuge wieder die Tuͤrken in Hungarn geweſen, und von den Tuͤrken ganz umrin­get geweſen, errettet, und daher die frei­heit gedachten hofes erhalten.

Maͤrkte(ein 909 nach Cantate, 5 Sg

) nach Kreuz erhoͤhung und 29& nach Mar­

tini, welchen Churfuͤrſt Friedrich Wilheim, vermoͤge freiheit sbrief den 11 Okt. 1645 wie­der hergeſtellet, und zugleich die beide Doris ge beſtaͤtiget hat. Und werden iedesmahl» Viehmarkt, den Jahr und Pferdemarkt, den z noch Jahrmarkt von allerlei wahren gehalten. Alle dreie aber, iedoch inſonder­heit der mittelſte find, berühmt wegen der gruß fen menge bon fetten vieh und guten pfer­den, weshalb auch die Kaufleute in nicht weniger zahl bon weit entlegenen orten anher kommen. Von dem Jahrmarkte nach Can­tate iſt zugedenken, daß vor einführung des verbeſſerten Kalenders mit demſelben ein ziemlicher wollenhandel geweſen, indem die Tuchmacher und Wollhaͤndler hon Stendal und Salzwedel anher gekommen, und die von den herumliegenden orten eingebrachte wolle gekaufet, welches aber nunmehro gu­

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