Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
39
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29 Fünfter Theil, 1 Buch. V Rap. Von der Stat Seehauſen.

ſupplicirende Stat vor andern inſn­derheit aber bei denen in neuligkeit erlit te­nen Schwediſchen und Saͤchſiſchen Mar­schen und Einquartierungen viel ansgeſtan­den, und daneben nicht mehr als Chrift­ich, billig, ja denen ſaͤmptlichen Staͤten vortraͤglich ſei, daß fie ſolchem ihrem ago nizirenden Membro, unter die Arme grif­fen und vor total Deſolation confervires ten, damit es neben denen andern Staͤten, nals auf welche ſonſt die Landes Contribu­tionen und andere Beſchwerden allein fal­len wuͤrden, mit tragen helfen konnte, daß ie deshalb dasjenige, was mehr gemeldter fupplicirender Stat Seehauſen in den lau­fenden Krieges Contributionihus zu ihrem Contingent zuzutragen zukommen würde, auf eine geringe Zeit, und ſo lange bis dies elbe nur in etwas reſpiriren würde, über (ich nehmen möchten, Jedoch iſt dieſe Churfuͤrſtl. gnade der Stat

wenig zuſtatten gekommen: indem ſelbige

noch immer von den anfoderungen der bei­den armeen beunruhiget geblieben; und hat der Schwediſche Generalfeldmarſchall Joh. Banier, welcher mit ſeiner armee das alte lager bei Werben wieder bezogen, den 15 Dec. mehr gedachten jahres 16335 einige des Rahts zu Seehauſen zu ſich ins Hauptquar­tier Quitſoͤbel, ienſeit der Elbe unweit Wer­ben gelegen, beſchieden, um ihnen gewiſſe anfoderungen vorzutragen, dem aber hald

den 24 und 25 Dec. andere befehle aus der

Schwediſchen armee gefolget, um z hauͤſer in der Stat abzubrechen, in die Elbſchanze zuliefern, und daſelbſt wieder aufzurichten, auch benebenſt 20 wſpl. mehl ohne einzigen verzug innerhalb 8 tagen dahin zuliefern, und ſich davon die Weihnacht feiertage nicht ab­halten zulaſſen, bei bedrohung ſchwerer exe cutions mittel. Worauf denn den zo Dec, 750 pfund brod und 24 tonnen bier ins la­

ger geliefert, auch 7 wſpl. mehl aufgebracht

worden. Anderntheils aber haben auch der Chur⸗Sachſiſchen armee groſſe lieferungen an korn und andern lebensmitteln muͤſſen gethan werden. Und ſein allein den 20 Okt. 15 wſpl. zu ſolchem behuf ausgeſchrieben worden. Und ob wohl die Stat 10 Chur­Saͤchſiſche Reiter zu Salve Garde ein gehabt: fo iſt doch em ungeachtet der Oberſtlieute­nant Fuͤrſtenhammer mit feinen Reitern hereingeruͤkket, dahero die Stat ſich hei dem Chur⸗Saͤchſiſchen Commiſſoriat beſchweret, und hat damahls der Commiſſarius Weis chard von Schelen ſub dato Tangermünde

40 den 22 Dec. 1635 gedachtem Oberſtli nant geſchriehen, daß Ihro ö zu Sachſen, auch deroſelben Ober. Gen; ñÿral⸗Krieges Commiſſarius, Herr Jo.

»Chim von Schleinitz die Stat Sechäufe N und andere Staͤte der Altenmark, e der Einquartirung halber hefreiet und Sal ve Garde ertheilet, daß zu Unterhaltung Bochgedachter hrd Churfl, Durch m! Armee gedachte Staͤte mit zufuhr an Pro. viant deſto beſſer auf und fortkommen moͤch. ten, Daher er ſolche Salve Garden ge: bührender maſſen reſpectiren, und ſich mit den Völkern an einen andern Ort begeben möchte. Die Stat hat auch zwar hei dieſem bedraͤngeten zuſtande bei den Churſ. Brandenburgl. Krieges Commiſſarien(ic rahts erholet, die aber ſelbſt hei ihnen ans geſtanden, was hierbei zuthun waͤre, und iſt des Landshauptmanns der Altmark Tho­mas von der Kneſebek antwort dahin aus: gefallen: daß er der Stat zwar nicht miß­rabten koͤnnte, ob fie ſich von dem Schwe­diſchen anbegehren durch repraeſentirung der ihnen wegen des Chur⸗Saͤchſiſchen an­noch bei ihnen liegenden Proviant-Meiſters bor augen ſchwebenden hoöͤchſten gefahr und ungelegenheit loß zumachen vermoͤhten: Yyſollten die Herren aber durch eingezogene gewiſſe erkundigung von Stendal oder Tangermuͤnde ſo viel erfahren, daß die

Chur⸗Saͤchſiſche Armee von ihrem orte{ich weiter abgewendet, alſo daß ſie von ihrer anmahnung frei fein konnten: auf den fall ſtellete er ihnen frei, ob fie zur abwendung des hoͤchſt ſchaͤdlichen Executions zwangs mit den Schwediſchen etlicher malen handlung zu pflegen und etwas zuthun ber, meinten. Indeſſen hat das Schmeniche Verbuiſche Regiment abſonderlich die Stat ſehr gedruffet: indem ſolches nebſt der DEE pflegung feine rekruͤtengelder aus der Stat nehmen ſollen. Und hat damahls die Stat ihre aüͤſſerſte kraͤfte zwar angewendet, fi der ſchaͤdlichen execution zuenthrechen; au endlich fo biel mittel gefunden, daß ſie dem Regiment die contribution abgetragen, und des falls vom Regimentsquartiermeiſter den 15 April 1636 völlige quittung erhalten: fein aber doch am 1 Mai 1636 bon ehen demſelben Negimentsquartier meiſter bon neuem 300 rthl. gefodert worden, Un dem borwand, daß dieſe zoo rthl. zum KO be gehöͤreten, und mit der ſumme/ wot er eine generalůguittung gegeben, ni zuthun haͤtten. Und als darauf Diele en,

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