Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
41
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nebſt der contribution der folgenden monden wegen des elenden zuſtandes der Stat nicht ſo geſchwinde erfolgen koͤnnen; und die Schwediſche Salve Garde, welche die Stat ausgebehten gehabt, gemeldetes Regiment in vollſtrelkkung einer gewaltſamen eintreibung etwas gehindert: ſo hat der Feldmarſchall

Banier ſolches übel aufgenommen, und uns

term Mai 1636, ſolche befehle geſtellet, daß die Salve Garde dem Verbuiſchen Re­giment in der Execution nicht ferner ein: halt thun duͤrfen. Wozu ferner gekom­men, daß in dem Mai dieſes 1636 jahres noch ein Regiment hinein geleget worden: wes­halb denn die Stat den 16 Mai an den Ge­neralfeldmarſchall wehmuhtig gebehten um minderung der ſchweren einquartierung der beiden Schwediſchen ſtarken Regimenter, fo allhier die quartiere ergriffen, indem die Stat nicht mehr im ſtande die Offiziers zu­bewirten, geſchweige denn eine ſo groſſe men­ge volks zuverpflegen, anſtat einer gewierigen antwort aber noch dazu gezwungen worden im monat Mai und Jun. an der Werber ſchanze bauen zuhelfen, weshalb auch zwei ſcharfe befehle vom 17 Mai und 23 Jun. ers halten. Worauf denn endlich erfolget, daß, als die Stat durch dergleichen laſten aufs aͤuſſerſte erſchoͤpfet geweſen, und nichts mehr erfolgen koͤnnen, fie endlich die völlige plüns derung unter dem namen der militairiſchen execution ausſtehen muͤſſen, wodurch das wenige noch übrige hausgeraͤhte, betten, lei­nen und vieh, wovon nichts als einige ein­zelt hauͤpter, fo in den kellern verſtekt gewe­ſen, übrig geblieben, vollends drauf gegan⸗. gen, welches denn die dritte pluͤnderung ge­weſen. Und wird hiebei erzehlet, daß in waͤh­render pluͤnderung der damahlige Diaconus Balth. Neuendorf nebſt einigen Buͤrgern, um linderung zuerlangen, zu dem Feldmar­

all proceſſions weiſe ins lager gegangen, und fußfaͤllig um verſchonung gebehten, der Jeldmarſchall ſich auch dadurch erweichen laſſen, aber der bereits ganz ausgelehrten Stat wenig mehr zunutzen gekommen auch des Diaconi haus ſelbſt nicht berſchonet ge­blieben.

Bald hernach als der Feldmarſchall Ba­nier aufgebrochen und Lüneburg belagert, und die Saͤchſiſche armee bei Tangermünde zuſtehen gekommen, fo hat ſich eine ſtarke partei derſelben auf einen ſontag hereinge­

rungen, und die leute mit ſchlaͤgen und pei­nigen übel hantiret, fo daß die wenige Buͤr­ger, die noch in der Stat geweſen, hinaus­

4 Fimfter Theil, I Buch. V. Kap. Von der Stat Seehauſen. 42

gelaufen und ſich in dem felde verkrochen, und haben derer etliche, fo dieſes berichtet, die nacht uͤber in der Ohrde, einem ort lan­des an der kleinen Holzhauſiſchen landwehre gelegen; die parthei aber iſt ſelbſt auch wies der hinaus ins feld geruͤkt, weil fie.{ic die nacht uͤber in der Stat nicht gnugſam ſicher zuſein gehalten, ergreiffen aber daſelbſt einen Buͤrger, Friederich Plauen, welcher von Wittenberge zuruͤk gekommen, und nicht gewuſt was vorgegangen, und peinigen ihn fo erbaͤrmlich, daß man das geſchrei bis in die Oehrde hören konnen, bis er endlich bekennet, daß er etwas geld in dem erkner ſeines fenſters verborgen, welches fie den folgenden morgen abgeholet, den mann aber fo übel zugerich­tet, daß er den tod davon gehabt. Der ſchon gemeldete Diaconus, Neuendorf, hat zwar ſich gleichfalls nach dem Saͤchſiſchen la­ger begeben, und eine Salve Garde erhal­ten, aber auch dieſes mahl zuſpaͤte, weil bei feiner wieder lunſt die pluͤnderung ſchon ges ſchehen, und alſo keine ſonderliche wuͤrkung gehabt, als daß der angefangenen peinigung der armen leute einhalt geſchehen. Sonſten wird auch noch bon den alten einmuͤhtig bes richtet, daß bei waͤhrender einer von dieſen plünderungen und peinigung nach geld, etliche Rahtsperſonen auf dem Rahthau­ſe, auf dem gemach, der Neue Schaden ge­nannt, im harten winter eingeſperret, und erſt mit ſtarken einheitzen und entziehung des getraͤnks, hernach mit kalte, indem man this re und fenſter aufgeſperret, und wache das vor geſetzet, gequaͤlet worden, um von ihnen geld zuerpreſſen, und iſt unter denen einer der obgenannten Chriſtoph Quirling gewe­fen, Als auch kein geld mehr zuerpreſſen ge­weſen, ſo haben die gewaltthaͤter alle urkun­den und ſchriften des Rahthauſes und ande­rer, ſo das ihrige allda verborgen, heraus geworfen, und auf den gaſſen zerſtreuet. Wobei ſich zugetragen, daß der eine Bur, germeiſter, Johann Marpurg, eine hon feinen eigenen heſonderen handſchriften auf der gaſſe ganz voll koht und unflaht, und wovon das eine blat noch dazu abgeriſſen geweſen, wies: der gefunden, hat aber dennoch, nachdem er hernach das beſudelte blat nebſt einer reinen abſchrift in Gerichte vorgewieſen, wieder den ſchuldner einen guten abſchied erhalten, und dieſer die zahlung thun muͤſſen. Hierzu iſt nun naͤhſt den ordentlichen ab gaben und andern aufgewanten kriegesun­koſten zur bertheidigung des landes die groſ­

ſe k A. 1638 gekommen, welcher

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