[
61 Fünfter Theil,. Buch. V. Kap. Von der Stat Seehaufen. 62
ten, daß die jahrzahl nicht 1517, ſondern 1547 heiſſen und die 4 iniuria temporum einer 1. aͤhnlich geworden fein muͤſſe; weil in eben dem jahr der Chriſtoph Metzler als Vicarius und Oflicialis Canſtantienſis& Curienſis, wie gedacht, in dieſen gegenden, vermuhtlich wegen der damahligen unruhen zu Koſtnitz wegen des lnterims, ſich aufge halten. Jedoch der damahlige zuſtand der Maͤrkiſchen Kirche, wie wir nur geſehen haben, leidet dieſe jahrzahl nicht. Es gedenket aher der Hr. Kelpe in den gedachten anmerkungen, welche der Herr Steinhart 1723 drukken laſſen, ſ. 58. daß mehrgemeldter Chriſtoph Metzler A. 1534 eine Ders einigung zwiſchen dem Domkapittel zu Verden und Barde wik zubefoͤrdern geſuchet, und der vergleich und acla von dem Domdechanten zu Verden, Andr. Mandelslohe in ſeinem Chronico MS. Verdenſi aufgezeichnet und gemeldet worden, daß unter andern auch dieſer Chriſtoph zugegen geweſen, den er Biſchof von Koſtnitz nennet, und daß eben dieſer ausdruk ſich auch finde in des Erz⸗ und Biſchofs Chriſtophori von Bremen und Verden dem Chronico Verdenſi einverleibten diplomate, da er ebenfalls Chriſtophorus Epiſcopus Conſtantienſis genennet wird. Weil nun der damahlige Biſchof von Koſtnitz Johann von Luphen und nach dieſem von 1536 bis 1547 Johann von Weza mit anderweitigen angelegenheiten dergeſtalt beſchaͤftiget geweſen, daß ſie die angelegenheiten ihres Bisthums nicht wahr nehmen können, ſondern dieſen Chriſtoph Metzler als ihren Vicarius gebraucht, der auch deswegen Vicarius& Officialis Conſtantienſis& Curienſis genennet wird: fo laͤſſet ſich vermuhten, daß man hier zulande ihm, und er ſich ſelbſt ſͤhon den namen eines Biſchofs heigeleget; ohngeacht ers noch nicht geweſen; weil man ohnehin vermuhtet, daß er bei ſich erauͤgender erledigung des Biſchoͤflichen ſtuhls, wegen ſeiner beſondern gaben und verdienſte doch zum Biſchof wuͤrde erwehlet werden. Es kann alſo wohl ſein, daß er binnen ſolcher zeit, da er hieſiger orten ſich aufgehalten, etwa ums jahr 1534, und alſo noch unter Churfuͤrſt Joachims J. regierung dies fen altar eingeweihet: und mit der jahrzahl müßte dann auch eine veraͤnderung vorgegangen ſein; welches deſto glaublicher, weil die 2 lejte zahlen auf der urkunde ziemlich unbernehmlich geweſen. Sonſt lieſet Hr. Kelpe anſtat his, wie hier ſtehet, kare=
nas. Es will ſich aber nicht wohl rauͤmen wegen des folgenden worts dies, welches uͤberfluͤßig iſt, wann 40 zu karenas geſetzet wird, gleich wie karenas unbeſtimt und müßig iſt, wann 40 zu dies gebracht wird. Man ſagt auch nicht conferre carenas in den ablashriefen: wohl aber, conferre totos 40 dies indulgentiarum, und relaxare carenas; ienes
heißt einen ablas ertheilen, dieſes das faſten
erlaſſen, und wäre totos, wie andere leſen, ertraͤglicher; die zuͤge aber ſo wohl, als der ſinn und die gewohnheit gehen, daß es his müͤſſe heiſſen, worunter gewöhnlicher weiſe literis verſtanden wird.) Die Kirche wird zu S. Marien Magdalenen geheiſſen, derer bild auch auf dem altar ausgeſchnitzet ſtehet, auch an einer alten glokken allda gegoſſen iſt: 8. Maria Magdalena ora pro nohis, und iſt daher vermuhtlich, daß vorgedachte üͤberbleibſel auch zu derſelben gehöoͤret haben.. Es hat auch zu dieſem Gagel ein alter Bauer gelebet, namens Levin Meewes, welcher 9s jahr alt worden, und A. 1709 verſtorhen. Zu Hoͤwiſch aber, der mater bon Gagel iſt zugleicher zeit ein alter Freiſchulze geſtorben, mit namen Joh. Peper, welcher 100 jahr und 3 monate alt worden, wobei merklich, daß er von vielen feiner kinder, vor nemlich z föhne und eine tochter erſter ehe hinterlaſſen, wovon der ditefie A. 1710 80 jahr, der ander 75, der dritte 72, und die tochter 73 jahr erreichet, von welchen der mitlere ſohn A. 1711 geſtorben, die andern aber fein damahls noch im leben geweſen. i. Oberhalb Seehauſen unweit Dobbrun, fällt die Koſitte oder Balſam hier. in die Bieſe, wie dann faſt alle gewaͤſſer aus der Wiſche hier zuſammen flieſſen, S. IV. Th. I. K. VI. S. n. 3. ſ. 966. daher auch zu herbſtund fruͤhlings zeit alles mit dem kahn muß aus, und eingebracht werden. Von der groſſen menge Wilder Gaͤnſe und Enten, die ſich hier herum befinden S. III. Th. ij. K. ſ. 12. Die lage zwiſchen dem gewaͤſſer iſt im Dreißigjährigen krieg dieſem ort ein ſchu geweſen, deme man nicht wohl bei, kommen konnen.
Schoͤnhauſen, eine mater, und Fiſchbef filia ſein zwar in anſehung von Seehauſen ienſeit der Elbe in dem Jerichowiſchen gelegen, wird aber doch nebſt Fiſchbek zu der Altmark gerechnet, deſſen urſach dieſe geweſen ſein ſoll, weil nach ergangenem tauſch der ort an die hon Bismark, eine Altmaͤrkiſche