Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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6 Fünfter Theil, L Buch. V. Kap. Von der Stat Seehaufen:

tiſche Adel. Familie gekommen, welcher

Adel weil er ſich höher halte, als den Stifts ­

adel, verurſachet, daß man dieſe Dörfer von dem Magdeburgiſchen abgeriſſen, und mit der Altmark vereiniget. Die Kirche das ſelbſt iſt ſehr alt, und verdie net naͤhſt den aͤl­teſten Kirchen dieſer gegend geſetzet zuwer­den: indem ſie A. 1a 12 ſchon geweihet wor­den, wie ſolches aus einem kleinen perga­men zuſehen, fo man in dem altar A. 1712 angetroffen, folgenden inhalt: Anno Do­minice incarnationis M. CC. XII. Vll. Idus Nouembris conſecrata eſt Eccleſia in Sco­nehuſen in honore Sancte Dei Genitricis Marie& Sancti Willebrordi a venerabili Sigebodone Hauelbergenſi Epiſcopo. Gontinentur in ſummo altari reliquie Sanctorum Thebeorum Martirum, Ser baſtiani Martiris, Conſtantij Epiſcopi& Martiris, Egidij Abbatis, Albani Marti­ris Willebroöͤrdi Confeſſoris& aliorum Martitum, Confeſſorum&c. Dabei hat man ein kleines buͤchslein mit wachs feſte dermachet angetroffen, worin ſich haare und allerhand knoͤchlein in ein ſeidenes laͤplein gewilkelt befunden, welches ohne zweifel die reliquien ſein, deren das pergamen erweh­net; dergleichen man auch in der Kirche zu Groß Schwarzloſen bei abbrechung des al­tars gefunden mit beigeſchriebenen worten: jn honorem S. Odilie& S. Apollonie. Das merkwuͤrdigſte Begraͤbnuͤß in dieſer Kirche iſt Friedrichs von Bismark, deſſen hildnůs in lebensgröoͤſſe zuſehen.. Beide oͤrter gehören zur Seehauſenſchen Inſpection. Weil beide aber etwas weit und an die 4 meilen von Seehauſen, und viel naͤhet an Tangermünde gelegen; die Königl. Verordnungen auch däher eher von Tan­germuͤnde, als von Seehauſen dahin kommen, auch wuͤrklich won daher geholet werden: Das her iſts, daß beide oͤrter als zur Tanger­muͤndiſchen lnſpection gehörige dorfer ange­

ſehen werden; ja man rechnet ſie in Tan­

germuͤnde als dahin gehoͤrig; und in E. Hochpreißl. Ober Conſiſtorii aufſatz ſtehen ſie in beiden Inſpectionen verzeichnet. Wird alſo wohl auf den Patron ankommen, wel­cher am beſten wiſſen wird, wo dieſe oͤrter nach eingegangenem tauſch hingeleget

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worden. Von dieſem tauſch aber ſiehe Sat: 82.

. Geſch. XIIX. S5. ſ. 8x,

der namen des dorfs Teutſch ſchei wohl ein nachlaß zuſein. welches in gegenſas von Wendiſch iſt Teutſc genennet worden: wie dann auch die naͤhſ dorfer Pollitz und Wander auch Wend Pollitz und Wendiſch Wander geheiſſen Mag aͤlſſ auch dieſes Teutſch Pollitz oder Teutſch Wander fein genennet worden, und unter des Landmanns kurzer u. abgebrochenen ſprache den rechten namen verlohren haben Das dorf Holtorf hat auf der Kirche einen Thurm mit einer anſehnlichen ſpitze ge habt, welche wann die auf der Elbe auf, waͤrts ankommende ſchifferknechte ſie geſehen, Kiek in t land genennet; weil es der erſte ort in ihrem lande geweſen, von welchem fie etwas zu geſicht bekommen. Die ſpitze iſt vor A. 1633 ſchon eingegangen: die redenss

art aber iſt, wiewohl mehrentheils in einem

andern ſinn, geblieben.

Zu Groß Garz in der Kirche iſt der Kr, per eines Ulrichs von Jagow, der an die 150 jahr ſoll geſtanden haben, noch ganz unverſehrt, und die rohte, iezt gelbe ſeidene ſtruͤmpfe und die muͤtze von ſchwarzen ſammet, ſo mit kanten beſezt, noch unverdorben und von einiger feſtigkeit.

Auch finden ſich auf 3 leich ſteinen folgende auſſchriften: 6

A, 1579 iſt die edle vil tugendſahme Frau Anna von Botliſt, Ulrich von Jagowe ehliche Huß Frau ſeelig in Godt ventſchlaffen und leid allhier begraben. Das bildnuͤs iſt in altem Nonnenhabit ausgehauen.

A. 1583 iſt die edle vil tugendſahme Frau Catharina von Betten, Arnd von Jagowen eheliche Hauß Frau ſeelig in Gott entſchlaffen. Das bild iſt in alt Fruͤnkiſchen habit.

A. 1592 den 20ten Febr. iſt der edler yehrenbeſter und erbar Arnd von Jago wen in Gott dem Herren ſeelig entſchlaffen, dem Gott gnadig ſeyn wolt. Amen. Dat bi iſt im alten Kuͤrashabit.

In dem dorf Haverland hat im groſſn kriege ein Kaiſerl. Obr. zupferde ein ganzes jahr in garniſon gelegen, und mit ſtreifereien in der Mark groſſen ſchaden gethan.

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