23 Fimfrer Theil,. Buch. VL Kay. Bon der Stat Tangermünde.
Hauß und gantze Stat erhalt. Auf der andern ſeite ſtehen dieſe worte: Bei Auf
erbauung dieſes Hauſes waren M. Casp.
Helmreich und H. Joachim Schmidt Burgermeiſter Joh. Brunco> Gebhard Gröbler, Gabriel Maas und Hieronym. Berends Vorſteher und Kirchvaͤter alhier. M, Nickel ‚Rofeler Zimmerman den 20 Sepr. 1637. Gott wolte ihnen ihren Fleiß und Arbeit mit Propheten Lohn vergelten.
( Beil diefes gebaude aber mehrentheils aus altem holz errichtet, mithin gar bald baufällig worden: ſo iſt mit Koͤnigl, genehmhaltung ein neues Pfarrhaus von ſteinen aufgebauet und uͤber der hofthüͤre folgende ſchrift in einen ſtein gehauen worden:
Sub auſpiciis ſummi Numinis Regnange FRIDERICO, REGE BORUSSORUM M. Felice, primum hujus aedificit lapidem poſaerunt Juach. Chriſt. Sachr Direct. & Conſ. primar. Jo. Juc. Schultze, Infpe&. & Paſſt. prim. nth. Ludav. Vogel, Proconſul. Vi. Hartz. Nothing, Gonſul. D. Gebhard. Jac. Schirmer, Camerarius. Ltonh. ‚Toepfer, Senat.& Secretarius. Hans Jacob Jacht Quaeſtor. d. XXVII. Apr. MDCCLI. quod exſtruxerunt Jo. Schneider, faber mur. Jo. Peter Hacke, faber lign.
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eſto sVb al Is TVtel ac Ve sit Vrbs Ipſa patresye tlbl.
VIII. Das Rahthaus ſoll von dem Kaiſer Henrico Aucupe feinen anfang haben, und von demſelben A. 929 mit dem annoch vorhandenen durchbrochenen vorgemauͤer, thurm und gewoͤlbe fein verſehen worden. Die Audienzſtube in dem obern ſtokwerk iſt mit einem guten gewoͤlbe verwahrt, und deshalb in dem groſſen feuer unverſehrt geblieben. A. 1646 aber am Allerheiligen tage hat ein komöͤdiant auf demſelben eine komodie vom Juͤngſten Gerichte mit tokken zuſpielen um erlaubnuͤs gehehten, dem auch ſolches deſto eher gewilliget worden, weil er richtige auch gute zeugnuͤſſe, auch Fuͤrſtli= cher perſonen vorgezeiget, und hat ſich dar= auf des abends nach 4 uhr eine ziemliche menge bolks eingefunden. Als nun das ſpiel hald zuende, laͤßt er etliche ſtarke raqueten anzuͤnden, die mit ihren feuerflammen faſt alle winkel auf dem gewoͤlbe erfüͤllet, auch endlich durch eine ritze der thuͤr auf der ſeite nach der gryſſen ſtube gefallen, und daſelbſt ein ſeit A. 1637 niedergeſeztes und Das mahls ganz untuͤchtig gehaltenes pulver er=
griffen, welches, nachdem es entzündet, in einem augenblik zwiſchen 5 und 6 uhr ö ſolche wuͤrkung gethan, daß davon wohl. perſonen jaͤmmerlich beſchaͤdiget und t brennt, etliche menſchen, ſo an den ſenſten geſtanden, nebſt denſelben eine ziemliche höhe herunter geſtuͤrzt, an armen und beinen beſchaͤdiget, zwei kinder aber davon geſtor
ben, auch, da hei ſolcher angſt und noht die
leute nach der thuͤre geeilet, im gedraͤnge
3 kinder erhaͤrmlich erdrukt und todt aufge,
hoben fein worden. Die vorgenante gro, ße Rahtsſtube, nach welcher der ander ſchlag
gegangen, iſt am gewoͤlbe an etlichen orten
geborſten, alle fenſter ausgeſchlagen, und vier briefliche urkunden und regiſter verbrannt worden.
( Ein nachlas aus dem alterthum Papiſi
ſcher zeiten iſt noch auf dem Rahthauſe, nemlich ein meßingen kaͤſtchen, auf welchen die 12 Apoſteln ſtehen, welches dazu gedienet, daß dieienige, ſo einen eid thun muͤſſen, darauf die finger gelegt: welche gewohnheit noch ietzo beobachtet wird. Auch iſt unten an der treppe zur linken hand in der mauer eine Eiſerne Elle und ein groſſes Eiſernes Meſſer mit ketten befeſtiget: und fol leit res die Juſtitz, erſteres die Polizei bedeuten. Es ſcheint aber wohl beides auf die Polizei feine abſicht zuhahen. X. Hiernaͤhſt ſein zwei Vorſtaͤte die Neuſtat und das Huͤnerdorf. Die New ſtat ſoll auch hon Graf Henrichen, Mark graf Ottens J. Sohn, fein angeleget worden, und ſollen vor dein groſſen krieg daſelhſ 9x wohnhauͤſer fein vorhanden geweſen. Es hat auch in derſelben bor S. Niklasthot ein Kloſter, das Paulerkloſter genannt, ge legen, bei welchem bor dieſem das HOMO richte ſoll ſein gehalten, ſelbiges aber bon Markgrafen Johann, Markgraf Alberts Sohn, geſtiftet, und endlich von Churfirſ Jvachim II. A. 1544 dem Raht uͤhergeben und A. 1548 berheſſert, und zu einem Hoſpital für die armen verordnet worden ſein Es werden auch noch 4 arme VBürgerfranen in den Kloſtergebanden erhalten, welche nah| der wohnung, die fie haben, taͤglich ma geſpeiſet auch mit brennholz aus dem Sta Sufch berſorget werden. Sonſt aber iſt n ſes Kloſter bon ſtarken mauern, auch Che nen gewölben und kellern, oberwartz ab mehrentheils wuͤte. 6 Die Kirche bei demſelben wird zu( Gertrauten genannt, und iſt ein lange
auch zimlich breites anſehnliches ebener
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